Wie wird das Metaverse genutzt? (Studie)

In diesem Marketingreport:

• Die Antwort der User: Was ist das Metaversum?
• Einführung des Metaverse: Steht noch zur Debatte
• NFT-Investitionen
• Schlussfolgerung: Wird das Metaverse scheitern?
• Methodik

TL;DR: Nutzer vertrauen dem Metaverse nicht genug, um es für mehr als eine Unterhaltungsplattform zu halten.

Lange Zeit eine Idee, die nur Science-Fiction-Autoren vorbehalten war, hat das Metaverse nun auch die Technologie- und Geschäftswelt im Sturm erobert.

Bei Sortlist sind wir daran gewöhnt, einen unendlichen Datenbestand zu verwalten, der die Trends in der Marketingwelt erklärt. Das bedeutet, dass wir nicht einfach zusehen konnten, wie sich das Metaversum entfaltet.

Deshalb haben wir beschlossen, Menschen in Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich und den Niederlanden zu befragen, um herauszufinden, was sie von dieser virtuellen Welt erwarten, was sie über die Nutzung des Metaverse denken, ob sie daran teilnehmen wollen und ob es wirklich eine Sache der Zukunft oder nur ein weiterer Trend ist.

Die Antwort der User: Was ist das Metaversum?

Die Idee zu diesem Beitrag wurde von einer einfachen Frage angetrieben: Wissen Nutzer wirklich, was das Metaverse ist?

Um unsere Umfrage zu beginnen, mussten wir zunächst verstehen, wie die Menschen diese virtuelle Welt sehen, und von dort aus zu spezifischeren Fragen übergehen, die uns helfen konnten, ein detailliertes Bild zu zeichnen.

Wissen die Nutzer, dass Facebook jetzt Meta heißt?

Der neue Hype im Internet: Die Öffentlichkeit weiß was Meta ist.

65% der europaweit befragten Nutzer wussten ganz genau über die Namensänderung von Facebook Bescheid. 65,63% der befragten Männer wussten, dass das Unternehmen dies getan hat, verglichen mit 63,81% der Frauen.

Dies entspricht den Ergebnissen unserer anderen Umfrage zum Thema Metaverse für Unternehmen, in der wir feststellten, dass die meisten Unternehmen davon ausgingen, dass sich die virtuelle Welt hauptsächlich an Männer richtet.

Eine interessante Erkenntnis aus unserer Studie ist auch, dass die breite Öffentlichkeit besser weiß, was der neue Name von Facebook ist, als die Vermarkter selbst.

Wir haben dies herausgefunden, indem wir eine offene Frage gestellt haben, in der Nutzer und Vermarkter schreiben sollten, welcher der neue Name von Facebook ist.

Fast 90% der Befragten nannten „Meta“. Im Gegensatz dazu nannten nur 81% der Vermarkter „Meta“. 12% von ihnen fügten „Ich weiß nicht/ich bin mir nicht sicher“ als Antwort hinzu, was in der öffentlichen Umfrage überhaupt nicht vorkam.

Mit der Namensänderung sicherte sich Meta auch ein neues Ziel, das über die Mission von Facebook, Menschen zusammen zu verbinden, hinausgeht.

Offiziell heißt es auf der Website: „Die Vision unseres Unternehmens ist es, dabei zu helfen, das Metaverse zum Leben zu bringen, daher ändern wir unseren Namen, um unser Engagement für diese Zukunft zu reflektieren.“

Das Metaverse verstehen

Aus unserer Umfrage geht hervor, dass diese Vision für die Nutzer offensichtlich transparent ist, denn 66,67% der Befragten gaben an, dass sie wissen, was das Metaverse ist.

Wenn es um das Verständnis des Metaverse geht, liegt Deutschland mit über 70% der Befragten, die angaben, die neue Technologie zu verstehen, an zweiter Stelle.  Die Nutzer in Spanien scheinen mit 80% am besten über das Metaversum Bescheid zu wissen, während die Nutzer in Frankreich am wenigsten darüber wissen; knapp über die Hälfte der Befragten (55%) hat eine Ahnung davon.

Verwirrung herrscht noch immer zwischen den Bedeutungen von „Meta“ und „Metaverse“

Auf die Frage nach der Definition des Metaverse, d. h. der virtuellen Welt, antworteten knapp über 47% der deutschen Befragten richtig. Das hinderte jedoch 27% der Befragten nicht daran zu sagen, dass es sich um „den neuen Namen von Facebook“ handelt. Weitere 11% der deutschen Befragten antworteten auf diese Frage mit „alle genannten Antworten“, d. h. sowohl eine virtuelle Welt, aber auch der neue Name von Facebook, das neue Google, eine Kryptowährung und so weiter. 

Dies macht einen erstaunlichen Anteil von 38% der Deutschen aus, die keine genaue Vorstellung vom Metaverse haben.

In dieser Hinsicht birgt das Metaverse einige Überraschungen mit sich.

Nutzer, die älter als 54 Jahre sind, wussten eher, dass es sich bei dem Metaverse um eine virtuelle Welt handelt (63%) als jüngere Nutzer zwischen 25 und 34 Jahren (59%)

Einführung des Metaverse: Steht noch zur Debatte

Die obigen Zahlen zeigen ein klares Bild von der derzeitigen Wahrnehmung des Metaverse durch die allgemeinen Nutzer. Diese Wahrnehmung kann nun genauer analysiert werden, um zu sehen, ob sie mit der Nutzung des Metaverse korreliert.

Was die Nutzer vom Metaverse erwarten

Laut unserer Umfrage sind die Gedanken der Menschen über die Nutzung des Metaversums entweder mit Eskapismus oder mit Avantgarde verbunden. 20% der Befragten gaben an, dass die virtuelle Welt „eine Möglichkeit ist, der realen Welt zu entfliehen“, gefolgt von 17%, die sagten, sie sei die Zukunft, und 16%, die sie als eine Möglichkeit der Ablenkung sehen.

Was die deutschen Antworten im Besonderen betrifft, so scheinen sie mit den durchschnittlichen globalen Prozentsätzen übereinzustimmen, mit leichten Abweichungen, wenn es darum geht, dass das Metaverse die Zukunft ist oder eine Möglichkeit, sich abzulenken. 

In der Tabelle sind die wichtigsten Anwendungen aufgeführt, die die Menschen vom Metaverse erwarten.

Für Frauen ist das Metaverse Realitätsflucht (58%), für Männer die Zukunft (53%)

Trotz des Geredes über die enormen Auswirkungen virtueller Welten auf die Wirtschaft scheinen die Nutzer sie nur auf eine Weise zu sehen: als Mittel zur Unterhaltung.

Dies könnte ein Grund dafür sein, warum sich die Unternehmen zu irren scheinen: Ein Viertel der für unsere Unternehmensstudie befragten Marken gaben an, dass sie von Metaverse-Initiativen vor allem Profit erwarten.

Ist das Metaverse etwas Gutes?

Unsere Unternehmensumfrage hat gezeigt, dass die Unternehmen anscheinend schnell auf den Metaverse-Zug aufspringen, aber ihre Hoffnungen könnten von kurzer Dauer sein, da die Mehrheit der von uns befragten Nutzer anmerkte,dass sie einer virtuellen Welt nicht trauen würden.

Diese Zahl verdeutlicht das wichtigste Problem, mit dem sich die Masseneinführung des Metaverse auseinandersetzen muss.

Von allen Altersgruppen gaben nur die 25- bis 34-Jährigen an, dass sie einer Virtual Reality vertrauen würden, mehr als die, die dies nicht tun würden. Am größten ist der Unterschied bei den Nutzern über 54 Jahren, wo nur 13% angaben, dass sie ihr vertrauen würden, und 88%, dass sie es nicht tun würden.

Mit anderen Worten: Ältere Nutzer wissen genug über das Metaversum, um ihm nicht zu vertrauen, und umgekehrt scheinen jüngere Nutzer optimistischer zu sein, obwohl sie weniger wissen.

Cybersicherheit ist für Unternehmen das, was Vertrauen für Nutzer ist

Unsere Unternehmensumfrage ergab, dass die Cybersicherheit eines der Hauptprobleme für Unternehmen ist. Dies war der größte Zweifel, den die Unternehmen in Bezug auf das Metaversum haben. 38% der Marken machen sich Sorgen um die Sicherheit ihres Unternehmens, ihrer Daten und der Daten ihrer Kunden.

NFT-Investitionen

Wir können das oben beschriebene Muster sehen, wenn wir über non-fungible Token (NFT) innerhalb des Metaversums sprechen.

Genau wie in unserer Markenstudie über das Metaverse scheinen die Zahlen für die Ersteller von NFT, die im Metaverse verkauft werden, im Prinzip optimistisch zu sein. Ein genauerer Blick auf die Daten zeigt jedoch ein anderes Bild.

NFTs:  Die öffentliche Wahrnehmung

Fast 60% der Öffentlichkeit gaben an, dass sie wissen, was NFTs sind. Dabei sind Männer besser informiert als Frauen (76% gegenüber 46%).

Dies deckt sich mit den Ergebnissen unserer Markenstudie. Darin stellen die Unternehmen fest, dass der beste Ansatz für die Nutzung des Metaversums darin besteht, Initiativen hauptsächlich auf männliche Nutzer auszurichten.

Auch dies ist im Prinzip eine gute Nachricht, vor allem, wenn man bedenkt, dass NFTs zu den wichtigsten Investitionen der Unternehmen auf dem virtuellen Spielplatz gehören.

Lohnt es sich in NFTs zu investieren?

Das gleiche Vertrauensproblem wie bei den virtuellen Welten besteht jedoch auch bei den NFTs. Genau 60,5% der deutschen Befragten würden nicht daran denken, in diese Anlagen zu investieren.

Auf die Frage, ob sie in NFTs investieren würden, waren die Antworten in unseren Märkten recht unterschiedlich. Spanien und die Niederlande scheinen den NFT am positivsten gegenüberzustehen, da über 50% der Nutzer zustimmen, dass sie eine Investition in NFTs in Betracht ziehen würden.

Auf der anderen Seite des Spektrums scheinen Belgien und Frankreich skeptischer zu sein, denn nur 17% bzw. 29% der Befragten sind offen für die Idee, in NFTs zu investieren. 

Deutschland liegt in der Mitte und weist den geringsten Unterschied zwischen den Nutzern auf, die eine Investition in NFT in Betracht ziehen würden (45%) und denjenigen, die dies nicht tun würden (55%).

Auf die Frage, ob sie NFT als eine verlässliche Investitionsmöglichkeiten ansehen würden, waren die meisten Nutzer dementsprechend zögerlich. Nur 17,7% gaben an, dass sie potenzielle Investitionen in NFT in Betracht ziehen würden.

Schlussfolgerung: Wird das Metaverse scheitern?

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels wird viel über die Nutzung des Metaverse diskutiert, und es gibt noch viel zu sagen. Die Studien, die wir bei Sortlist durchgeführt haben, zeigen, dass sowohl die Marke als auch der Nutzer in Richtungen gehen, die nicht immer aufeinander abgestimmt sind, was die Synergie zwischen beiden erschwert.

Obwohl die Unternehmen die richtige Zielgruppe ansprechen (junge Männer, die, wie wir gesehen haben, am meisten interessiert sind), muss das Metaversum noch die Fragen des Vertrauens und der Cybersicherheit richtig angehen, um erfolgreich zu sein.

Unsere Nutzerstudie zeigt, dass die Nutzer noch nicht bereit sind, das Metaversum als etwas anderes als ein Unterhaltungsinstrument zu betrachten, und dass sie sich trotzdem scheuen, ihre persönlichen Daten in dieser virtuellen Welt freizugeben.

Datenbedenken sind Facebook nicht fremd. Mit der Macht seiner Marke hinter den virtuellen Welten könnte das Metaversum jedoch schnell vom Hype zur täglichen Realität werden.

Während die Menschen bereit sind, das Metaverse zumindest zu Unterhaltungszwecken auszuprobieren, sind die Meinungen über die non-fungible Tokens noch geteilt, so dass es schwierig ist, einen europaweiten Trend zu definieren.

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