Sport und Social Media: Erhöhen Sportler das Engagement auf Instagram? (Studie)
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Sport und Social Media: Erhöhen Sportler das Engagement auf Instagram? (Studie)

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Bis zur Fußballweltmeisterschaft 2022 sind es nur noch wenige Wochen, und die Begeisterung für den Sport wächst von Tag zu Tag. Zu dieser Zeit ist es ganz normal, dass Unternehmen Partnerschaften mit Sportlern eingehen, um ihre Marke zu bewerben und einen Fuß in die Tür zu bekommen. Bei Sortlist haben wir uns die Frage gestellt: Wie ist die Beziehung zwischen Sport und Social Media wirklich?

Genauer gesagt, welchen Einfluss haben Sportler auf das Engagement von Partnermarken?

Um diese Frage zu beantworten, haben wir die sozialen Feeds von Unternehmen aus verschiedenen Branchen untersucht und den Unterschied zwischen Beiträgen, in denen ein Sportler vorkommt, und Beiträgen, in denen dies nicht der Fall ist, analysiert.

Hier ist eine Vorschau auf einige der wichtigsten Ergebnisse:

  • Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist nach wie vor die Branche, in der die meisten Marken ein höheres Engagement bei Posts mit Sportlern haben als bei Posts ohne Sportler.
  • Automarken scheinen nicht gut mit ihrem Publikum zu interagieren, wenn Sportler in ihren Beiträgen vorkommen.
  • Luxusmarken mit Sportlern scheitern größtenteils beim Engagement-Spiel.
  • Während Lebensmittel- und Getränkemarken ein höheres Engagement aufweisen, sind Hygiene- und Körperpflegeprodukte mit Sportlern am beliebtesten.
  • Finanz- und Kryptomarken, die Sportler einsetzen, verzeichnen eine höhere Engagement Rate in ihren Posts.

Lebensmittel- und Getränkemarken: Die ewigen Gewinner des Sportmarketings

Athleten verdreifachen das Instagram-Engagement

Laut dem Social Media Industry Benchmark Report 2022 von Rivaliq liegt die durchschnittliche Engagement Rate auf Instagram bei 0,67% über alle Branchen hinweg.

In unserem Bericht stellte sich heraus, dass ein Drittel der Marken ein deutlich höheres Engagement erhielten, wenn sie Sportler in ihre Social-Media-Posts einbanden – über 2% – im Vergleich zu Posts ohne Sportler.

Sprite verzeichnet einen Anstieg des Engagements um fast 30%, wenn der Basketballprofi Trae Young im Feed erscheint, und die Blue Coast Brewery um 20%, wenn Daniel Ricciardo, der Formel-1-Fahrer, in ihren Posts erscheint.

Sport uns Social Media: Daniel Ricciardo für Blue Coast Brewing

Der Pasta-Gigant Barilla ist der König des Engagements für eine Lebensmittelmarke: Hier steigt es bei Posts mit Sportlern um 71%. Die Gesichter hinter den Sport-Posts? Die Tennisstars Roger Federer und Coco Gauff.

Sport und Social Media: Roger Federer für Barilla

Automobil: Der 7-malige Formel-1-Champion Mercedes-Benz hat nicht die Nase vorn

Trotz all der Titel und Medaillen in der F1 ist Mercedes-Benz eine der Marken in unserer Analyse mit den niedrigsten Engagement Rates bei Posts, in denen Sportler vorkommen (0,01%). Posts mit großen Namen wie Roger Federer und Simona Halep haben sogar ein geringeres Engagement als Posts ohne sie (0,11%).

Mercedes-Benz: Instagram Engagement Rate

Autohändler und Pflegeprodukte wirken besser mit Sportlern auf Social Media

Automarken, die Sportler nutzen, scheinen insgesamt nicht gut bei ihrem Publikum anzukommen. Anders sieht es bei Autohändlern wie CarNext (32,19%) und CarSales (13,85 %) und Autopflegeprodukten wie Mobil1 aus. Für diese Marken scheint das Engagement auf Instagram durch Sportler wie Daniel Ricciardo, Max Verstappen und Karl-Anthony Towns extrem hoch zu sein.

Instagram Engagement Rate: Automarken vs. Autohändler

Finanzen und Krypto: Neue Spieler auf dem Feld

Alle Finanz- und Kryptowährungsmarken in unserer Analyse sehen eine höhere Engagement Rate in ihren Posts mit Sportlern als in ihren Posts ohne Sportler. Dieser neue Spieler bleibt also vorerst auf dem Feld.

Durch Sportler wie Naomi Osaka und Lionel Messi liegt MasterCard an der Spitze, mit einer Differenz von über 100% in der Engagement Rate zwischen Posts mit Sportlern und ohne, gefolgt von dem Finanzunternehmen The Arctic Group (48,86 %) mit Casper Ruud und der digitalen Währungsplattform Crypto.com (14,73 %) mit Joel Embiid, an der Spitze. 

Sport und Social Media: Casper Ruud und Erling Haaland für Arctic Group

Einzelhandel: Luxusmarken bekommen kein Luxus-Engagement

Wenn Sie ein Produkt haben, das sich an ein allgemeines Publikum richtet, sind Sie vielleicht an einer Partnerschaft mit einem oder zwei Sportlern interessiert: Unsere Analyse zeigt, dass Luxusmarken negative Engagement-Raten im Sportmarketing aufweisen, insbesondere im Vergleich zu nicht-luxuriösen Einzelhandelsmarken.

Instagram Engagement Rate: Luxus vs. Nicht-Luxusmarken

Bei Marken wie Rolex (-0,08%), Bovet (-0,26%), Maurice Lacroix (-0,17%), Louis Vuitton (-0,05%) und Armani (-0,05%) können wir ein negatives Engagement bei ihren Social-Media-Followern feststellen, wenn ihre Posts Sportler wie Daniil Medvedev, Naomi Osaka und Matteo Berrettini enthalten.

Vergleichen wir das mit nicht luxuriösen Einzelhandelsmarken wie Clear Hair Care (15,61%) und New Balance (18,89%). Diese beiden Marken haben die höchsten Engagement-Raten in dieser Branche und sind weit entfernt von den oben genannten großen Luxusmarken. 

Hygiene & Körperpflege: Sportfans sind auch Hygiene-Fans

Unsere Sport- und Social-Media-Studie zeigt, dass unter den Einzelhandelsmarken Fans und Follower am meisten mit Hygiene- und Körperpflegeprodukten interagieren, die von Sportlern beworben werden.

30% unserer Einzelhandelsmarken sind Hygiene- und Körperpflegeprodukte, die ein viel höheres Engagement in ihren Posts aufweisen, wenn diese Sportler beinhalten, im Vergleich zu denen ohne Athleten. Beispiele sind Rexona (13,43%), Head and Shoulders (6,33%), Ready 24 (5,76%), Gillette (4,27%) und Heliocare (2,69%).

Sport und Social Media: Shaquem Griffin für Gillette

Fazit: Der Einfluss des Sports auf Social Media ist real

Falls es jemals Zweifel an der Macht eines Sportlers in einem Social Feed gab, sollten diese ausgeräumt sein: Marken in bestimmten Branchen können von der Verwendung dieser Namen und Gesichter stark profitieren.

Traditionelle Branchen wie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie können einen Vorteil daraus ziehen, wenn sie versuchen, sich zu positionieren und an Sichtbarkeit zu gewinnen, während neue Akteure wie Kryptowährungen und Autohändler ebenfalls einen Vorsprung im Engagement-Rennen erhalten können.

Luxusmarken sollten jedoch vielleicht einen anderen Weg für ihre Social-Media-Strategie wählen, denn es scheint, dass die Fans es bevorzugen, ihre Lieblingssportler neben weniger glamourösen Produkten zu sehen.

Methodologie

Für diesen Bericht über Sport und Social Media haben wir die Instagram-Konten von 200 Nicht-Sportmarken zwischen dem 12. und 16. September 2022 analysiert. In der Analyse untersuchten wir Posts mit Sportlern und Posts ohne Sportler und verglichen ihre jeweiligen Engagement-Metriken (Anzahl der Likes, Anzahl der Kommentare und Engagement-Raten) mit Social Blade. Anschließend haben wir die Werte verglichen, um den Unterschied im Engagement zwischen den einzelnen Arten von Beiträgen zu verstehen.

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