Second Screen
Media & Werbung

Second Screen: Gleichzeitige Nutzung verschiedener Bildschirme

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In der heutigen Zeit gibt es immer mehr Menschen, die verschiedene elektronische Geräte parallel benutzen. Bei einem Film wird schnell vom Smartphone aus gegoogelt, um welchen Nebendarsteller es sich handelt. Bei Quiz Shows wird die Antwort bereits vor Bekanntgabe recherchiert und während der TV Werbung im abendlichen Fernsehprogramm lenken sich viele Personen mit sozialen Medien ab. Auf den Trend der Parallelnutzung wurde reagiert. Es gibt zum Beispiel Apps, die eigens für eine Fernsehsendung entwickelt wurden, um den Nutzer*innen somit ein interaktives Erlebnis zu ermöglichen. Der Second Screen kann außerdem im Bereich des Online Marketing eine große Rolle spielen. Wir geben Ihnen in diesem Artikel einen Überblick über die veränderte Mediennutzung und welche Chancen sie mit sich bringt.

Second Screen – was ist das?

Der Begriff des Second Screens ist vor circa zehn Jahren entstanden und bedeutet übersetzt nichts weiter als zweiter Bildschirm. Bei diesem Phänomen fungiert der Fernseher in der Regel als First Screen und das Smartphone als zweiter Bildschirm. Ebenfalls kann die zeitgleiche Nutzung von Notebook und internetfähigem Mobiltelefon als Second Screen Nutzung beschrieben werden. Schließlich verwenden immer mehr Menschen den Laptop, um Filme oder Serien zu streamen. Der zweite Bildschirm wird in der Regel verwendet, um Informationen zu erhalten oder soll dem Amüsement dienen.

Der Second Screen ist nicht mit dem Multi Screen oder Split Screen gleichzusetzen. Der Multi Screen dient zur besseren Darstellung von Inhalten auf mehreren Computerbildschirmen. Bei Letzterem werden verschiedene Informationsquellen übersichtlich auf einem Screen dargestellt, indem dieser geteilt wird.

Immer erreichbar, immer Online

Mit der Verbreitung mobiler Geräte und einem flächendeckenden Netz hat sich bei vielen Menschen die Gewohnheit eingestellt, immer und überall online zu sein. Besonders junge Personen möchten stets erreichbar sein und Zugriff auf das World Wide Web haben. Ob in der Bahn, im Café mit Freunden oder eben vor dem Fernseher – häufig begleitet das Smartphone die Aktivitäten.

Frau mit Tee am Smartphone

Eine Studie der öffentlichen Fernsehsender ARD und ZDF hat ergeben, dass die Nutzung des Smartphones als Second Screen neben dem TV in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Während 2013 erst 31 % der Befragten angaben, Internet und Fernseher gleichzeitig zu nutzen, waren es zwei Jahre später bereits 43 %. Bei den 14 bis 29 Jährigen gaben im Jahr 2015 sogar über die Hälfte der Befragten an, die beiden Kommunikationsmedien regelmäßig parallel zu verwenden. Ein weiterer Anstieg ist anzunehmen.

Passende Apps zum TV Programm

Sowohl die privaten als auch die öffentlich-rechtlichen TV Sender haben darauf reagiert, dass der Trend zum zweiten Bildschirm geht. Die ARD hat beispielsweise mit der Sendung Quizduell die erste interaktive Quiz Show ins deutsche Fernsehen geholt. Wie üblich sind Kandidat*innen live im Studio, die um die richtigen Antworten rätseln. Die Besonderheit ist jedoch, dass sich jeder Zuschauer zu Hause die App auf sein Smartphone herunterladen und teilnehmen kann. Den Zuschauer*innen vor dem TV wird Zeit eingeräumt, die Fragen zu beantworten, bevor die Quizduell-Kandidaten im Studio das Wort eröffnen. Nach jeder Frage wird eingeblendet, wie viel Prozent der Teilnehmer*innen richtig lagen. Bei der Sendung Quizduell gewinnt nicht nur der Kandidat oder die Kanditatin im Fernsehen, sondern auch der- oder diejenige, der oder die die meisten Fragen in der App richtig beantwortet hat, kann einen Gewinn erwarten.

Außerdem hat sich die ARD etwas für Fans des Krimis überlegt. Für den populären Tatort hat der Sender eine eigene App entwickelt. Dort sind Informationen rund um die kultige Krimi-Reihe sowie einige interaktive Elemente zu finden.

Die ARD ist allerdings lange nicht der einzige Sender, der sich etwas überlegt hat, um seine Fernsehzuschauer ebenfalls auf dem Second Screen zu amüsieren bzw. zu informieren. Ein weiteres Beispiel stellt RTL mit „RTL Inside“ dar. Die kostenlose App ist ebenfalls eine Begleitung zum TV Programm.

Second Screen als Chance für das Online Marketing

Wenn der spannende Film durch die TV Werbung unterbrochen wird, haben früher viele Menschen zur Fernbedienung gegriffen, um zu anderen Sendern zu schalten. Das Zappen ist heute nicht mehr allzu populär. Immer häufiger wird der Kanal nicht gewechselt, stattdessen die Zeit am Smartphone vertrödelt. Genau hier liegt die Herausforderung, den Nutzer*innen die Werbebotschaften optimiert zu vermitteln. Eine Herausforderung, die eine gleichzeitige Chance darstellt. Eine Werbekampagne muss entwickelt werden, die die beiden Medien miteinander verbindet.

Möchten Sie den Erfolg Ihrer Werbekampagne in guten Händen wissen, können Sie professionelle Agenturen mit Ihren Anliegen beauftragen. Marketingspezialisten werden eine Werbekampagne nach Ihren Wünschen erstellen und betreuen.

Cross-mediales Online Marketing

QR-Code

Eine simple Methode, die veränderte Mediennutzung gewinnbringend im Online Marketing zu nutzen, liegt in der Inkludierung eines QR-Codes. Wird in der Fernsehwerbung ein QR-Code eingeblendet, können die Zuschauer*innen diesen mit ihren Smartphones oder Tablets einscannen und werden dadurch direkt zur Website weitergeleitet. Die Möglichkeit, das angepriesene Produkt sofort und einfach zu erwerben, erhöht die Conversion-Rate immens. Die Fernsehwerbung muss dabei die Aufmerksamkeit des Zuschauers oder der Zuschauerin nur für einen kurzen Moment erhalten. Sofort können Nutzer*innen aktiv werden, sich zusätzliche Informationen besorgen und im Idealfall einen Kauf abschließen.

Automatic Content Recognition (ACR)

Bei der Automatic Content Recognition handelt es sich um eine automatisierte Erkennung von Inhalten. Mithilfe dieser Technologie soll eine Synchronisierung von First und Second Screen erfolgen. Die Automatic Content Recognition erfasst die Inhalte der Werbung in Echtzeit. Durch analytische Plattformen können auf diese Weise Werbekampagnen entwickelt werden, die synchron zum TV-Programm laufen. Dies kann beispielsweise mit Unterstützung des Search Engine Advertising (SEA) erfolgen.

Second Screen im Online Marketing – Vorteile

Die gleichzeitige Werbeeinblendung auf beiden Bildschirmen sorgt für größere Aufmerksamkeit. In der Regel schenken Nutzer*innen der Werbung im Fernseher nur geteiltes Interesse. Das Gesehene wird nicht verinnerlicht und ist schnell in Vergessenheit geraten. Die wiederholte Einblendung auf dem zweiten Bildschirm wirkt dem entgegen. Der Nutzer oder die Nutzerin wird an die im Fernseher ausgestrahlte Botschaft erinnert, wodurch der Werbeeffekt verstärkt wird.

Ein weiterer Vorteil geht mit der Interaktivität einher. Menschen mögen es, sich nicht nur berieseln zu lassen. Können sie sich die Werbung auf ihrem Smartphone und Tablet genauer ansehen, zusätzliche Informationen recherchieren und eine direkte Kaufabwicklung abschließen, führt dies eher zum gewünschten Erfolg des Werbetreibenden.

Second Screen im Online Marketing – Nachteile

Einen kleinen Nachteil bringen die Second Screen Angebote jedoch mit sich. Mit zunehmender Digitalisierung begegnet einem Werbung in nahezu jeder alltäglichen Situation. Fernsehzuschauer*innen richten ihren Blick in der Pause bewusst zum Smartphone, um der Werbung zu entfliehen. Stoßen sie dort auf synchronisierte Werbung, könnte das einen negativen Effekt haben. Nicht nur, dass Menschen eine Blindheit für Werbung entwickeln, manche fühlen sich durch personalisierte Werbeeinblendungen sogar verfolgt.

Sprechen Sie die Nutzer*innen jetzt auf dem zweiten Bildschirm an

Second Screen Nutzer*innen bieten eine neue Möglichkeit für das Online Marketing. Es ist eine Herausforderung, die veränderte Mediennutzung optimal für Werbekampagnen zu nutzen, doch bringt sie auch einige Chancen mit sich.

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