Datensicherheit
Digitalstrategie

Datenschutz und Datensicherheit: Unterschiede & Maßnahmen

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Im Zeitalter der Digitalisierung nehmen der Datenschutz und die Datensicherheit einen immer höheren Stellenwert ein. Unternehmen müssen sich zwangsläufig mit diesem nicht ganz unkomplizierten Themenfeld beschäftigen, schließlich gibt es datenschutzrechtliche Grundverordnungen, die eingehalten werden müssen. Ebenso wichtig ist der Schutz von Informationen vor Verlust oder Missbrauch von Dritten.

Einer Studie des Netzwerks Elektronischer Geschäftsverkehr zu Folge sichern in Deutschland etwa ein Viertel der kleinen und mittelgroßen Unternehmen ihre Daten gar nicht oder nur sehr unregelmäßig. Ein Datenverlust kann einen schweren Einschnitt für die Firma bedeuten ‒ und dieser passiert gar nicht so selten. Viren, Trojaner, Software- oder Hardwarefehler sind keine Ausnahmefälle. Auch menschliche Fehlhandlungen können Ursache für einen Datenpanne sein.

Wir klären in diesem Artikel, was sich genau hinter Datenschutz und Datensicherheit verbirgt. Wo liegt der Unterschied zwischen den Begriffen und welche Schutzmaßnahmen können Sie für Ihr Unternehmen treffen?

Datenschutz Definition

Beim Datenschutz geht es um den Schutz personenbezogener Daten. Damit sind alle Informationen gemeint, die sich auf die natürliche Person beziehen wie zum Beispiel Name, Adresse und Familienstand. Das Ziel des Datenschutzes ist es, die Privatsphäre jedes Einzelnen zu wahren und dessen Grundrechte zu schützen.

In Deutschland sind die entsprechenden Regelungen im Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und in der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verankert. Festgelegt ist, unter welchen Umständen persönliche Daten erhoben werden dürfen, wie diese gesichert und genutzt werden dürfen. Allgemein könnte man formulieren, dass sich der Datenschutz mit der theoretischen Fragestellung beschäftigt, während die Datensicherheit sich auf die praktische Umsetzung fokussiert.

Die Normen umfassen in Deutschland ausschließlich den Schutz natürlicher Personen, nicht aber den juristischer Personen.

Datensicherheit Definition

Bei der Datensicherheit geht es nicht ausschließlich um den Schutz von personenbezogenen Informationen, sondern um die Sicherheit jeglicher Daten. Dazu gehören Unternehmensdaten und ebenfalls Daten juristischer Personen.

Das Ziel der Datensicherheit besteht darin, Daten vor Verlust, unberechtigtem Zugriff, Integrität (Verfälschung) und Missbrauch zu schützen. Der Fokus liegt dabei auf der praktischen Umsetzung. Welche konkreten Sicherheitsmaßnahmen können getroffen werden, um Sicherheit zu gewährleisten?

IT-Sicherheit

Der Begriff Datensicherheit ist nicht mit IT-Sicherheit gleichzusetzen. Bei Letzterem steht der Schutz digitaler Daten im Vordergrund. Sie kann somit als eine untergeordnete Kategorie der Datensicherheit angesehen werden. Bei der Datensicherung geht es neben digitalen Daten auch um den Schutz von zum Beispiel Papierakten.

Unterschied Datensicherheit und Datenschutz

Datenschutz und Datensicherheit gehen eng miteinander einher und bedingen sich gegenseitig. Sie sind allerdings nicht gleichzusetzen. Wir erläutern Ihnen die Unterschiede in der direkten Gegenüberstellung:

  1. Während die Datensicherheit den Schutz aller Daten umfasst, geht es beim Datenschutz ausschließlich um personenbezogene Daten.
  2. Bei der Datensicherheit ist der Schutz vor Verlust, Missbrauch und Zugriff von Unbefugten gemeint. Beim Datenschutz geht es um den Schutz der Privatsphäre von Privatpersonen.
  3. Der Datenschutz besteht aus gesetzlichen Vorschriften, während sich die Datensicherheit auf die praktische Umsetzung fokussiert.

Zur besseren Unterscheidung können Sie sich außerdem zwei Fragen stellen.

  1. Darf ich die personenbezogenen Daten erheben?
  2. Wie kann ich die erhobenen Informationen sichern?

Die erste Frage behandelt den datenschutzrechtlichen Aspekt, die zweite bezieht sich auf die Datensicherheit.

Ein konkretes Beispiel soll die Unterscheidung noch deutlicher machen und gleichzeitig die Komplexität, die mit beiden Begriffen einhergeht, hervorheben.

Beispiel zur Datenschutzproblematik: Darf ich die Adresse meiner Kund*innen speichern?

Beispiel der Datensicherheitsproblematik: Welche Vorkehrungen muss ich treffen, damit nur berechtigte Mitarbeiter*innen Zugriff auf die Adressdaten der Kund*innen haben.

Die korrekte Erfassung, Speicherung und Nutzung von Daten stellt viele Unternehmen vor eine Herausforderung. Doch diese Informationen können ebenfalls eine große Chance für zukünftige Projekte darstellen. Wenn Sie glauben, dass Sie nicht das Beste aus ihrer Datenverwaltung machen, können Sie sich die Unterstützung von Profis auf diesem Gebiet holen. Datenberatungsfirmen unterstützen Sie, die wertvollen Informationsquellen zu schützen sowie sinnvoll zu nutzen.

Grundsätze und Regeln

In jedem Unternehmen sollten der Datenschutz und die Datensicherheit obersten Stellenwert einnehmen. Schließlich kann sowohl der Verlust oder Missbrauch von Daten also auch der Verstoß gegen Datenschutzbestimmungen zu schwerwiegende Konsequenzen für das Unternehmen führen.

Die Grundlagen der Datensicherheit
Quelle: Pexels

Wir haben Ihnen die wichtigsten Grundsätze und Regeln aufgelistet, die jedes Unternehmen für sich prüfen sollte.

Datenschutz

  • Möchten Sie Kundendaten erheben, müssen Sie sich dazu zunächst die ausdrückliche Einwilligung einholen.
  • Erfassen nicht mehr Informationen als nötig.
  • Schaffen Sie für Ihre Kund*innen Transparenz, indem Sie erläutern, warum die Speicherung der Daten notwendig ist.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen sowie Ihre Mitarbeiter*innen im Feld des Datenschutzrechts ausreichend geschult sind.
  • Je nach Größe des Unternehmens ist die Einstellung eines/einer Datenschutzbeauftragten erforderlich.

Datensicherheit

  • Legen Sie sich eine geschützte Software zu und stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter*innen mit deren Umgang vertraut sind.
  • Beachten Sie, dass besonders vertrauliche Daten einen speziellen Schutz bedürfen.
  • Die Integrität der Daten muss gewährleistet werden; das bedeutet, dass Informationen nicht verändert werden dürfen.
  • Die von Ihnen verwendeten Sicherheitsvorkehrungen sollten transparent sein; informieren Sie Ihre Kund*innen zum Beispiel darüber, welche Verschlüsselungssysteme verwendet werden.
  • Überprüfen Sie oder lassen Sie Ihre Sicherheitsvorkehrungen regelmäßig überprüfen.

Maßnahmen zum Datenschutz für Ihr Unternehmen

Für eine dauerhaft verlässliche Umsetzung des Datenschutzes empfiehlt sich die Einführung eines Datenschutzkonzeptes. Dabei sollte geregelt werden, welche Daten konkret erfasst werden, wofür diese genutzt werden und wie sie abgespeichert werden. Es kann sinnvoll sein, ein Stufenkonzept je nach Sensibilität der Daten zu verankern. Denkbar wäre eine Pseudonymisierung bei besonders vertrauenswürdigen Daten. Selbstverständlich müssen Regelungen für digitale als auch analog gespeicherte Daten getroffen werden.

Die Einstellung eines/einer Datenschutzbeauftragten kann einen lückenlosen Datenschutz sicherstellen. Ab einer gewissen Unternehmensgröße ist dieser sogar Pflicht.

Maßnahmen zur Datensicherheit für Ihr Unternehmen

Wir haben einige Maßnahmen zur Datensicherheit zusammengetragen, die sich auf den IT-Bereich fokussieren. Wir legen die Umsetzung jedem Unternehmen ans Herz, um Sicherheitslücken soweit wie möglich zu reduzieren.

  • Nutzung von Verschlüsselungssystemen bei der Übertragung und Speicherung von Daten
  • Sollten Daten in einer Cloud gespeichert werden, nutzen Sie ausschließlich zertifizierte und sichere Clouds
  • Handelt es sich bei dem Speichermedium um einen physischen Datenträger, müssen folgende Aspekte Beachtung finden:
    • Regelmäßiger Austausch des Mediums aufgrund begrenzter Lebensdauer
    • trockene und dunkle Lagerung ohne starke Temperaturschwankungen
    • bei besonders vertraulichen Daten sollte der Datenträger in einem abgeschlossenen Schrank untergebracht sein
  • Regelmäßige Überprüfung der Logdateien und Server des Unternehmens
  • Zuverlässige Virenschutzprogramme und Firewalls auf allen Arbeitsgeräten, darunter auch mobile Device
  • Sollten private Geräte genutzt werden, ist darauf zu achten, dass diese in die vorhandenen Sicherheitsvorkehrungen eingebettet werden

Neben den digitalen Daten gilt es selbstverständlich auch analoge Informationen entsprechend zu schützen.

Während für den Datenschutz einfach ein*e Datenschutzbeauftragte*r eingestellt werden kann, sieht dies bei der Sicherheit etwas anders aus, denn die Berufsbezeichnung des Datensicherheitsbeauftragten gibt es als solche nicht. In der Praxis übernimmt jedoch häufig ein IT-Sicherheitsbeauftragte, dessen Berufsfeld die elektronische Datenspeicherung umfasst, diese Position ein. Pflicht ist die Einstellung eines IT-Sicherheitsbeauftragten nicht, kann in vielen Unternehmen jedoch eine sinnvolle Ergänzung des Teams darstellen.

Konflikt zwischen Datenschutz und Datensicherheit

Wie bereits geschildert gehen Datenschutz und Datensicherheit oft Hand in Hand. Wie so oft gibt es jedoch auch hier die Ausnahme von der Regel. Ein Beispiel liegt in der Datenspeicherung in einer Cloud. Die Cloud ist heutzutage ein beliebtes Medium, um eine Fülle an Informationen unabhängig von einem technischen Gerät zu speichern. Was der Datensicherheit dient, stellt jedoch gleichzeitig einen Fallstrick für den Datenschutz dar. Schließlich sind die sensiblen Daten durch eine weitere Übertragung zusätzlichen Risiken wie denen eines Cyber-Angriffs ausgesetzt. Diese zweite Übertragung personenbezogener Informationen bedarf nach dem Datenschutzrecht außerdem einer separaten Einwilligung der Kund*innen.

Sollte Ihre Firma mit einer Cloud arbeiten, ist ein deutscher oder europäischer Anbieter zu empfehlen, um sicherzustellen, dass datenschutztechnisch ein hoher Standard eingehalten wird.

Über die Datensicherheit hinaus

In der heutigen Zeit speichern selbst viele kleine Unternehmen eine unfassbare Masse an Informationen. Diese wollen natürlich gut gesichert sein, darum geht es schließlich in unserem Artikel. Mit der richtigen digitalen Strategie können die gespeicherten Informationen Gold wert sein.

Unternehmen sind im Netz so vertreten wie nie zuvor. Unternehmenswebsites, Plattformen, soziale Netzwerke: Überall werden Daten transportiert, gespeichert genutzt. Um dies vereinend und gewinnbringend zu nutzen, ist eine digitale Strategie für ihr Unternehmen notwendig. Lassen Sie Experten das Beste aus Ihren Daten und Ihrer Online-Präsenz herausholen.

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