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Editorial Design – 5 Cases, die uns begeistern!

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Wer Inhalte für Printpublikationen wie Zeitschriften, Bücher oder Broschüren veröffentlicht, für den sollte der Begriff Editorial Design kein Fremdwort sein. Aber es gibt viele Marketer, die sich mit den Besonderheiten und Details von Editorial Design nicht auskennen.

Deswegen schauen wir uns in diesem Artikel einmal genauer an, was Editorial Design eigentlich ist, was es bei der Gestaltung von Inhalten zu beachten gibt und welche Regeln es für Designer:innen gibt, bevor wir uns abschließend 5 unserer aktuellen Lieblings-Designs anschauen.

Was ist Editorial Design?

Der Begriff Editorial Design kommt aus dem Englischen und bezeichnet die grafische Gestaltung von Printprodukten. In Deutschland wird häufig auch die Bezeichnung redaktionelle Gestaltung verwendet.

Das Ziel des Editorial Designs ist es dabei, das Printmedium bestmöglich zu gestalten und einen geschriebenen Text grafisch passend zu untermalen.

Um dies zu erreichen, beschäftigt sich der Designer oder die Designerin von der Schriftart, über die Farbgebung und das Layout bis hin zur Auswahl der Bilder mit allen grafischen Gestaltungsmöglichkeiten, um die Inhalte visuell so ansprechend wie möglich zu präsentieren.

Editorial Design kommt in vielen unterschiedlichen Medien zum Einsatz. Dazu gehören vor allem:

  • Zeitschriften
  • Zeitungen
  • Magazine
  • Bücher
  • Broschüren
  • Flyer
  • etc.

Was gilt es vor der Gestaltung eines Editorial Designs zu beachten?

Das Ziel von Editorial Design ist es, einen Text grafisch zu untermalen und daraus ein Gesamtbild zu kreieren. Doch bevor wir in die Details der Gestaltung eintauchen, gibt es ein paar grundlegende Punkte, die unabhängig vom Medium stets im Vordergrund stehen sollten.

Der Inhalt

Um das beste Design für einen Text zu finden, müssen Sie die Inhalte und die Aussage kennen.

Das kann bei einem Buch mit mehreren hundert Seiten schnell sehr zeitaufwendig werden, aber genau dafür ist die Zusammenarbeit mit der Redaktion bzw. den Lektor:innen wichtig.

Denn sie kennen sich mit den Inhalten des Buchs aus und können den Designer:innen eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Inhaltspunkten liefern.

Die Zielgruppe

Neben den inhaltlichen Themen müssen Editorial Designer:innen auch die Leser:innen der Inhalte im Kopf haben, bevor sie mit dem Gestalten des Mediums beginnen.

Wer die Zeitschrift oder das Magazin letztendlich in den Händen hält, sollte nämlich bereits bei der vorherigen Gestaltung berücksichtigt werden.

Für jüngere Leser:innen wird ein Design anders ausfallen, als für Ältere. Gleiches gilt für eine geschlechterspezifische Ansprache.

Zu den Aufgaben der Designer:innen gehört es daher, die Leser:innen vorab zu kennen und zu verstehen, für wen man gestaltet.

Das Corporate Design

Schließlich muss ein Editorial Design auch in das Gesamtbild eines Unternehmens passen. Denn es bringt nichts, ein wunderschön gestaltetes Medium zu haben, das aber keinerlei Bezug zur Marke dahinter hat.

Deswegen sollten Designer:innen stets auch auf den Styleguide des Unternehmens achten und sich vom bestehenden Corporate Design zu ihrem neuen Layout inspirieren lassen.

Welche Regeln gibt es für Editorial Designer?

Editorial Designer:innen sind in der Regel entweder ausgebildete Mediengestalter:innen oder haben ein Studium in dem Bereich Kommunikation absolviert. Dementsprechend geht es nicht nur darum, ein gutes Auge zu haben, sondern sich auch mit ein paar grundlegenden Regeln im Bereich des Designs auszukennen.

Typografie

Bei der Typografie geht es um die Auswahl einer oder mehreren Schriften, um die Inhalte und das optische Gesamtbild eines Mediums zu unterstreichen.

Im Vordergrund bei der Auswahl einer passenden Schriftart sollte stets der Inhalt stehen. Dieser gibt vor, welche Schrift verwendet wird und welche Gestaltungsmöglichkeiten zum Einsatz kommen.

Ein Flyer für ein Restaurant wird dementsprechend eine andere Schrift aufweisen, als das Layout eines Mode-Magazins. Trotzdem sollte man in beiden Fällen auf eine gute Lesbarkeit achten.

Deswegen kommen häufig auch nicht mehr als eine bzw. maximal zwei verschiedene Schriftarten zum Einsatz: Eine Hauptschrift sowie eine weitere, die nur ausgewählt zum Hervorheben von wichtigen Inhalten genutzt wird.

Farben

Designer:innen müssen sich außerdem mit Farben auskennen. Das Wissen um Komplementärfarben und ihre Wirkungen kann nämlich einen entscheidenden Unterschied bei der Gestaltung machen.

Je nachdem, was die Botschaft eines Textes oder das Ziel des Designs generell ist, sollten dementsprechend auch andere Farben ausgewählt werden. Denn Farben haben einen Einfluss auf unsere Emotionen:

  • Rot ist die Farbe der Liebe, aber auch der Gefahr
  • Gelb ist fröhlich, optimistisch und energiegeladen
  • Orange ist lebendig und enthusiastisch, aber auch aggressiv
  • Grün ist erfrischend und optimistisch
  • Blau ist vertrauenswürdig und strahlt Sicherheit aus
  • Lila ist kreativ und luxuriös
  • Pink ist verspielt und romantisch
  • Braun ist naturverbunden und praktisch
  • Schwarz ist hochwertig und stark
  • Weiß ist minimalistisch und sauber
  • Grau ist seriös und reif

Struktur

Layout, oder Raster, bezeichnen die Aufteilung eines Textes in verschiedene Spalten auf einer Seite. Durch das Design eines individuellen Rasters kann nicht nur der Fluss für die Leser:innen verbessert, sondern auch ein Alleinstellungsmerkmal für das Medium geschaffen werden.

Zusätzlich hat man die Wahl zwischen einer Einzel- oder einer Doppelseite, was vor allem die Auswahl und die Platzierung von Bildern beeinflussen kann.

Bilder

Wie heißt es so schön? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Genau nach diesem Prinzip sollten auch die Bilder für ein Editorial Design ausgewählt werden.

Das Bild sollte dabei nicht nur alleinstehend funktionieren, sondern sich auch in das restliche Design einfügen.

Daher sollte ein Bild stets imZusammenspiel mit den übrigen Gestaltungsmöglichkeitenbetrachtet werden. Eine schwarz-weiß Fotografie kann für sich schön sein, aber in Kombination mit bestimmten Schriftarten oder dezenten Farben schnell altbacken oder fehlplatziert wirken.

Außerdem sollte auf das Vermeiden von Wort-Bild-Scheren geachtet werden. Dies bezieht sich auf Layouts, bei denen Bilder missverständlich oder unpassend zum geschriebenen Text eingesetzt werden.

5 Editorial Designs, die uns begeistern!

1. Louisville Magazine – No Justice, No Peace

Das Louisville Magazine ist eine US-amerikanische Zeitschrift, die seit den 50er-Jahren einmal im Jahr herausgegeben wird.

Im Jahr 2020 zierte eine Zeichnung von Breonna Taylor das Cover des Magazins, gepaart mit einer emotional aufgeladenen Foto-Story rund um die Proteste in den USA als Teil der Black Lives Matter-Bewegung.

Uns begeistert dabei insbesondere das Zusammenspiel aus Bildern und Schrift, die in Kombination mit schwarz, weiß und dezenten gelben Kontrasten die Aussage des Magazins klar in den Vordergrund stellen.

Louisville Magazine - No Justice, No Peace,
Print Awards: Louisville Magazine

Für die Gestaltung gewann das Magazin die Kategorie Editor’s Choice der 2020 Print Awards.

2. Sidney Lim – Full Stop

Der US-amerikanische Designer Sidney Lim ist der Gestalter der Sonderpublikation „Full Stop“. Das Magazin beschäftigt sich mit der Wichtigkeit von Zeichensetzung für die geschrieben Sprache – und hat diese Botschaft auch mit der Gestaltung der Inhalte unterstrichen.

Zweiseitige Überschriften und eine gut leserliche Schrift werden anhand der minimalistischen Farbpalette noch prägnanter für die Leser:innen sichtbar.

Sidney Lim - Full Stop
behance.net: Sidney Lim

3. Washington Post – How Many is Too Many

editorial design Washington post
behance.net: Washington Post

Als eine der traditionsreichsten Zeitungen der Vereinigten Staaten muss die Washington Post gleich mehrere Aufgaben bewältigen: Sie muss ihren Leser:innen Inhalte vermitteln und dabei gleichzeitig alte gestalterische Muster hinterfragen und anhand von spannenden Layouts auch eine neue Generation Leser:innen ansprechen.

Der Gestalter Inca Pan hat dies mit seinem Layout für die Meinungsseite der Zeitung auf eine neue Art und Weise geschafft.

Die traditionelle Struktur von Zeitungen wird aufgebrochen und mit einer Illustration, die über das eigentliche Raster hinausgeht, neu erfunden.

4. Rugged – Zeitschriftcover

Es gibt viele Zeitschriften, die mit imposanten Fotografien auf ihren Covern punkten wollen. Doch gerade der Mut zur Authentizität vor einer oberflächlichen Schönheit hat auch die Jury des German Design Awards von dem Editorial Design des Laufmagazins Rugged überzeugt.

Mit dem Fokus auf einer großflächigen Fotografie und einer dezenten Typografie kommt das Gefühl des Läufers authentisch für die Leser:innen herüber.

5. Times of Oman – Off the Shelf

Mit dem aufmerksamkeitsstarken Design dieses Artikels unterstreicht die Zeitung Times of Oman die inhaltliche Botschaft zusätzlich.

Anhand einer optischen Illusion scheint es, als sei das Layout des gedruckten Mediums zerrissen. Die Struktur des Textes ist dabei zwar verhältnismäßig klein in zwei Spalten gehalten, sticht aber dank des wohl durchdachten Editorial Designs dennoch klar ins Auge.

Der Nutzen von Editorial Design

Was die vorgestellten Beispiele zeigen: Editorial Design ist wichtig, um die Aufmerksamkeit der Leser:innen zu erhalten und aus der Masse hervorzustechen. Dabei lohnt es sich, mutig zu sein. Ein besonders aufregendes oder ausgefallenes Design weckt Interesse und bleibt im Kopf. Deshalb lohnt es sich, die Gestaltung von Printmedien in die Hände von Profis zu geben und eine Agentur für Design zu beauftragen.

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