Marketing 2021
Sortlist Insights

Wie Ihr Marketingteam fit für den Sommer wird

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Nicht nur wir Menschen machen uns fit für den Sommer. Auch Marketingteams arbeiten vor den Monaten Juli und August hart, bevor sie sich entspannen, das Beste aus der geleisteten Arbeit machen und sich auf die neuen Quartale vorbereiten.

Im Jahr 2021 ist Marketing mehr denn je ein Muss, und wir sehen eine steigende Anzahl von Unternehmen, die in dieses Thema investieren.

Bevor es in die Sommermonate geht, hat Sortlist seit dem 1. Januar 2021 mehr als 12.800 Projekte von Unternehmen erhalten, die eine Agentur für digitales Marketing suchen. 

Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des letzten Jahres ist das ein Anstieg von fast 22%. Jeden Monat stellen mehr als 2.000 Unternehmen ein Projekt auf Sortlist ein, um ihre Agentur zu finden. 

Wir haben einen Blick auf die Daten geworfen. Und uns sind interessante Trends aufgefallen, die darauf hinweisen könnten, wohin sich das Marketing entwickelt, jetzt, wo wir langsam wieder zu einem Leben wie vor der Pandemie zurückkehren.

Hier sind die wichtigsten Ergebnisse, die wir entdeckt haben: 

  • Lebensmittel, E-Commerce und die Bekleidungsindustrie sind die Top 3 Branchen, die derzeit am meisten in Marketing investieren.
  • Die beliebtesten Marketingexpertisen sind derzeit digitale Strategie, Website-Erstellung und Werbung.
  • Es gibt einen Unterschied im durchschnittlichen Marketingbudget von Unternehmen, basierend auf ihrem Standort und der Expertise, in die sie investieren. 
  • Marketing-Investitionen verlangsamen sich in den Sommermonaten, bevor sie im letzten Quartal des Jahres wieder ansteigen

Diese Erkenntnisse basieren auf den Daten, die unsere Plattform über Unternehmen gesammelt hat, die seit dem 1. Januar 2021 Projekte auf Sortlist einstellen. 

Sie werden nicht glauben, welche Branchen vor dem Sommer am meisten in Marketing investieren

Obwohl wir bei Sortlist seit Anfang des Jahres ein monatliches Wachstum von 9,4 % der Projekte über alle Fachgebiete hinweg beobachten konnten, erfordern die Sommermonate immer eine Abkühlung bei den Investitionen. Wir erwarten im August weltweit einen Rückgang von ca. 17%.

Aber es gibt keine Täler ohne Hügel und der September hat sich als der Monat der Marketinginvestitionen und großen Veränderungen für Unternehmen erwiesen, mit einem Anstieg von 25% der Projekte bei Sortlist.

Innerhalb unserer drei beliebtesten Sektoren in diesem Jahr haben uns die vergangenen Jahre gezeigt, dass wir in fast allen Ländern die gleichen Trends erwarten können.

Lebensmittel

Seit dem 1. Januar 2021 hat Sortlist mehr als 720 Projekte von Lebensmittelunternehmen erhalten. 

Die Lebensmittelbranche ist der Sektor, der seit Anfang 2021 am meisten in Marketing investiert hat, mit einem durchschnittlichen Budget von 7.637€ pro Projekt.

Mit den verschiedenen Hygienemaßnahmen, die wir seit März 2020 kennen, hatten Unternehmen, die in der Lebensmittelindustrie arbeiten, viele Herausforderungen zu bewältigen. Und um diese Herausforderungen zu meistern, haben sie aktiv nach digitalen Lösungen und Partnern gesucht. 

Basierend auf unseren Daten, neigen Lebensmittelunternehmen dazu, in 4 Hauptmarketing-Expertisen zu investieren: 

Obwohl wir zu Beginn dieses Jahres einige beeindruckende Zahlen hatten, können wir über die verschiedenen Länder hinweg nun eine Verlangsamung der Projekte erwarten, bevor nach den Sommermonaten ein deutlicher Anstieg in allen Ländern, – außer Deutschland -, mit bis zu 92,86 % in Spanien zu verzeichnen ist.

Wir sind der Meinung, dass die Lebensmittelunternehmen hohe Investitionen tätigen, um sich an die neue Normalität anzupassen. Mit Take-outs und Lieferungen mussten viele Akteure der Lebensmittelbranche wie Restaurants digital werden. Sie mussten diese Investitionen unterstützen, um am Laufen zu bleiben. 

Ein weiteres Phänomen, das sich in der Lebensmittelbranche massiv ausbreitet, sind Dark Kitchens. Dabei handelt es sich um Kochräume in einem gemeinsam genutzten Lager, die sich an Lebensmittellieferdienste richten. Aufgrund der Covid-19-Maßnahmen boomen diese Dark Kitchens derzeit.

Und wenn man sich die Zahlen ansieht, wird sich dieser Trend so schnell nicht ändern. Die Food-Service-Branche sieht nicht nur ein Wachstum im Jahr 2021, sondern einen mehrjährigen Aufschwung, und allein die “Geisterküchen” könnten bis 2030 ein Billionen-Dollar-Geschäft sein…

E-Commerce

Zwischen Januar und Juni 2021 hat Sortlist mehr als 700 E-Commerce-Projekte erhalten und das ist keine Überraschung. 

Seit 2017 sind die E-Commerce-Verkäufe stetig gewachsen und es ist zu erwarten, dass sie bis Ende 2021 18,1% aller Einzelhandelsumsätze weltweit ausmachen werden. Diese Zahl sollte bis 2023 22% erreichen. 

Und wenn wir wissen, dass jüngere Menschen mehr online einkaufen als ältere (38,4 % der Online-Käufer:innen in den USA sind unter 35 Jahre alt), können wir nur erwarten, dass der E-Commerce in den kommenden Jahren die Oberhand gewinnen wird.

Das Wachstum des E-Commerce gilt jedoch nicht für alle Arten von Produkten. Laut Statista werden bestimmte Kategorien von Artikeln eher online gekauft als andere.

Bücher, Filme und Unterhaltungselektronik sind typischerweise die 3 wichtigsten Produkte, die Verbraucher:innen eher online kaufen: 

Auch wenn der E-Commerce durch die Pandemie begünstigt wurde, ist das Offline-Shopping also noch lange nicht tot. Vor allem für bestimmte Produkttypen, wie die Studie von Statista zeigt.  

Auch wenn wir heute viel mehr zum Mitnehmen bestellen als noch vor ein paar Jahren, liegt der Anteil an Lebensmitteln und Getränken, die online bestellt werden, nur bei 9%.

Wir bevorzugen nach wie vor ein nettes Essen oder einen Drink im Kreise unserer Freund:innen und Familie und bestimmte Marketingtrends haben diese Gewohnheiten aufgegriffen. 

SoLoMo, die Abkürzung für „Social, Local, Mobile“, ist eine der neuesten Formen des digitalen Marketings. Es kombiniert unsere Online- und persönlichen Gewohnheiten, um das Marketingpotenzial eines Unternehmens zu maximieren. 

Vielleicht werden wir eines Tages zu 100% digital sein, aber für den Moment sollten sich Unternehmen nach dem Wunsch der Menschen richten, nach einem Jahr der Enge wieder die Außenwelt zu erkunden. Zum Beispiel kombinieren Unternehmen wie Foursquare und Yelp sowohl ein Online- als auch ein persönliches Erlebnis für Kund:innen, um sich über Technologie zu engagieren und eine Aktion an einem physischen Ort durchzuführen. 

Darüber hinaus haben wir aus der Statista-Studie zwei interessante Trends bei der Betrachtung unserer Daten festgestellt:

  • Das durchschnittliche E-Commerce-Budget ist mit einem Betrag von 5.046€ um 41% niedriger als bei Projekten von Lebensmittelunternehmen.
  • Fast ein Drittel der E-Commerce-Projekte, die wir gesehen haben, investieren entweder in eine digitale Strategie oder in soziale Medien. Das ist klug, wenn man weiß, dass die Nutzung sozialer Medien bei Millennials und der Generation Z im letzten Jahr um 78% gestiegen ist und sie jeden Tag 2 bis 3 Stunden mit diesen Tools verbringen. 

Im Hinblick auf die Vorbereitung auf die Sommermonate hebt sich Deutschland mit seiner Hauptinvestitionszeit zu Beginn des Jahres auch hier ab, folgt aber dennoch den anderen europäischen Ländern in einem Aufwärtstrend der Marketinginvestitionen im dritten Quartal.

In Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Spanien können wir bei Sortlist einen Anstieg der E-Commerce-Projekte von mindestens 40 % auf Jahresbasis nahezu garantieren.

Kleidung & Accessoires 

Schließlich ist die Bekleidungs- & Accessoireindustrie der drittaktivste Sektor seit Anfang 2021, mit mehr als 600 Projekten.

Obwohl wir bereits zu Beginn des Jahres über mehrere Länder hinweg einige schöne hohe Zahlen sehen, zeigt der Beginn des dritten Quartals in der Regel Anzeichen für einen Anstieg der Marketing-Investitionen, insbesondere in Frankreich mit einem Anstieg von 120% der Projekte im Vergleich zu den vorherigen zwei Monaten.

Belgien scheint seinen Höhepunkt etwas früher zu erreichen, aber in Deutschland liegen die besten Monate für Marketinginvestitionen wohl bereits hinter uns.

Im Durchschnitt haben Bekleidungsunternehmen 6.300€ pro Projekt ausgegeben und dabei vor allem in drei Expertisen investiert: 

  • Digitale Strategie
  • E-Commerce-Erstellung
  • Soziale Medien

Wir erwarten, dass Bekleidungsunternehmen mehr und mehr in diese Expertisen investieren werden.

Aber nicht nur wir bei Sortlist haben diesen Anstieg der Marketinginvestitionen in der Modebranche beobachtet. Soline Demenois, Lead Partner Marketing Manager bei Stylight, stellt fest:

„Während das Jahr 2020 die Digitalisierung vieler Modemarken beschleunigt hat, erreicht das Jahr 2021 neue Höhen: wir haben festgestellt, dass unsere Partner ihre Marketingbudgets im ersten Halbjahr 2021 um mehr als 32% im Vergleich zu H1 2020 erhöht haben. In Anbetracht dieses Wachstums im Jahresvergleich und der Tatsache, dass sich Online-Shops immer früher auf das Weihnachtsgeschäft vorbereiten, entwickelt sich Q3 2021 zu einem starken Quartal für das Online-Marketing in der Modebranche.“

Mit der Entwicklung von kurzen Videoinhalten auf Plattformen wie TikTok und Instagram treten wir in eine Ära des nativen E-Commerce ein, von der Bekleidungsmarken profitieren werden.

Laut Connie Chan, General Partner bei Andreessen Horowitz und Expertin für Consumer Tech, wird die Zukunft des Kleiderkaufs interaktiv sein. Anstatt durch Bilder zu scrollen oder in verschiedenen Kategorien zu navigieren, sehen die Verbraucher:innen einem Model zu, das verschiedene Outfits präsentiert. Jedes dieser Outfits ist käuflich zu erwerben. 

Auf Douyin, der chinesischen Version von TikTok, ist dies bereits der Status Quo für Mode-Influencer:innen. 

Sie präsentieren 5 bis 10 Outfits in 15-Sekunden-Videoclips, die die Nutzer:innen direkt kaufen können.

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Marke, die sich TikTok zunutze gemacht hat, ist ASOS. 

ASOS hat eine große Millennial- und Gen Z-Community. Die Marke startete erfolgreich vier Marketingkampagnen auf TikTok, die 15 Milliarden Aufrufe generierten. Ein Drittel davon stammte aus dem nordamerikanischen Markt, was die Markenbekanntheit und den Umsatz erhöhte. 

Laut Forbes verzeichnete ASOS in der ersten Hälfte seines Geschäftsjahres, das am 28. Februar 2021 endete, einen Umsatzanstieg von 24% und einen Gewinnanstieg von 275%. 

Darüber hinaus ermöglichen es Tools wie Livescale und UseHero Marken nun, Live-Shopping zu nutzen, um ihre Umsätze zu steigern. Dank Livestreaming können Händler ihre Produkte präsentieren und ihre Kund:innen direkt beraten. 

In dieser Fallstudie erfahren wir, wie eine Schmuckmarke Live-Shopping alsneue Möglichkeit für den Verkauf ihrer Accessoires nutzte.

Die Bekleidungs- und Accessoire-Branche wird in den kommenden Jahren eine Menge digitaler Evolutionen durchmachen müssen, und wir glauben, dass Agenturen bei diesen Entwicklungen eine Rolle spielen werden. 

Deutschland im internationalen Vergleich

Während Lebensmittel, E-Commerce und die Bekleidungsindustrie aus globaler Sicht die 3 aktivsten Sektoren sind, ist das nicht unbedingt in jedem Markt der Fall. Je nach Land, das wir betrachten, kann die Situation unterschiedlich sein. 

So zeigt der deutsche Markt unterschiedliche Trends. Zunächst einmal ist die Top 3 der aktivsten Branchen auf Sortlist anders, wobei eine neue Branche hinzugekommen ist: 

  • E-Commerce
  • Krankenhäuser & Gesundheitswesen
  • Lebensmittel

Darüber hinaus stellen wir einen großen Unterschied im durchschnittlich ausgegebenen Budget in Deutschland fest, verglichen mit dem allgemeinen Trend:

Wie wir auf der Grafik sehen können, ist der Sektor, in dem die höchsten Marketingausgaben in Deutschland getätigt wurden, das Gesundheitswesen. Und zwar mit Abstand, mit einem durchschnittlichen Budget von 13.922€ pro Projekt.

Im Angesicht der COVID19-Pandemie erscheint dies wenig verwunderlich. Einerseits sollte die Öffentlichkeit aufgeklärt und die Impfkampagne beworben werden. Andererseits wurde das gesteigerte Interesse genutzt, um auf Defizite des Gesundheitssystems aufmerksam zu machen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das Gesundheitsmarketing mit dem Abklingen der Pandemie entwickeln wird. Ein Rückgang der Ausgaben scheint wahrscheinlich. Ob sie jedoch auf das alte Niveau sinken werden, lässt sich schwer vorhersagen.

Außerdem investierten deutsche Unternehmen 82% mehr als der weltweite Durchschnitt. Im September letztes Jahr lautete die Prognose noch, dass die Werbeausgaben für 2021 zurückgehen würden. 

Fazit

In diesen ersten 6 Monaten des Jahres 2021 haben wir festgestellt, dass Unternehmen aus der Lebensmittel-, E-Commerce- und Bekleidungsbranche am meisten in ihre Marketingstrategien investiert haben.

Und nach einem Blick auf die Daten können wir davon ausgehen, dass diese Branchen den Post-Pandemie-Digitalisierungstrend anführen werden, aber höchstwahrscheinlich erst, nachdem sie sich in den Sommermonaten eine Auszeit genommen haben.

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