Targeting
Online Advertising & Display

Targeting: Immer die passende Werbung

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Sie können mit Ihrer Werbekampagne nicht die ganz Welt erreichen. Dieses Ziel sollten Sie auch gar nicht verfolgen: Bei dem Versuch, eine möglichst breite Masse anzusprechen, werden Botschaften in der Regel zu allgemein und verlieren dadurch an Aussagekraft. Viel wirksamer ist eine Werbung, die auf eine definierte Zielgruppe zugeschnitten ist:  Targeting.

Wir gehen in diesem Artikel genauer auf diese Strategie des Online Marketing ein. Was genau steckt hinter dem Begriff, welche Arten gibt es und was sollte beachtet werden? Diese und mehr Fragen beantworten wir im weiteren Verlauf.

Definition Targeting

Der Begriff Targeting kommt aus dem Englischen. Das Wort „target“ wird ins Deutsche mit „Ziel“ übersetzt. Im Online Marketing beschreibt Targeting daher eine Strategie, bei der sich der Werbeinhalt an eine zuvor definierte Zielgruppe richtet. Häufig bezeichnen Marketer im Deutschen daher Targeting auch als Zielgruppenansprache.

Die Definition der Zielgruppe kann im Internet dank moderner Technologien umfassend erfolgen. Neben soziodemografischen Angaben wie Alter, Geschlecht, Wohnort oder Familienstand können Sie hier weitaus tiefer gehende individuelle Faktoren bestimmen. Durch Google-Ergebnisse, Online Shopping und soziale Medien kann man dazu ein persönliches Interessenbild erstellen. Eine genaue definierte Zielgruppe durch die Kombination von demografischen sowie interessensorientierten Angaben ist daher eine gute Voraussetzung für erfolgreiches Online Marketing.

Verschiedene Formen

Targeting ist nicht gleich Targeting. Für das Online Marketing gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Techniken. Durch moderne Technologien bietet sich Ihnen eine ganze Bandbreite an Optionen. Wir zeigen Ihnen im Folgenden die gängigsten Formen des Targetings:

Content

Beim Content Targeting (auch Contextual oder Kontext-Targeting) wird eine Werbeanzeige so geschaltet, dass Sie im thematischen Kontext zur Website steht. Aufgrund des übergeordneten Themas und verwendeter Schlüsselbegriffe können Zusammenhänge erfasst werden. Mithilfe des Content Targeting können Sie z.B. auf einer Website, die unterschiedliche Merkmale eines Mountainbike-Sattels beschreibt, ein solches Produkt als Werbung einblenden.

Semantisch

Semantisches Targeting ermöglicht die gezielte Platzierung der Werbeanzeige in einem sinnbezogenen Umfeld. Mithilfe einer Software können Sie dabei Inhalte einer Website erfassen und analysieren. Im Gegensatz zum Kontext Targeting erfasst diese Form nicht nur ausgewählte Schlüsselbegriffe, sondern auch komplexe Sinnzusammenhänge. Auf diese Weise kann eine Werbeeinblendung genau dort erfolgen, wo ein Zusammenhang besteht.

Informiert sich eine werdende Mutter beispielsweise auf einer Website über Tipps zum Stillen, können Sie auf dieser Seite themenentsprechend eine Werbung für Babyprodukte schalten. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Die potenziellen Kunden beschäftigen sich bereits mit einem Thema, zu dem Sie passende Werbeanzeigen einblenden. Einer Fehlplatzierung der Werbekampagne und einem damit einhergehenden Streuverlust können Sie daher durch das semantische Targeting entgegenwirken.

Keywordbasiert

Eine weitere Form ist das Keyword Targeting, welches sich ausschließlich nach Schlüsselwörtern richtet. Dabei schalten Sie eine Anzeige basierend auf zuvor festgelegten Keywords. Die Gefahr ist hier allerdings groß, dass Sie eine unpassende Anzeige einblenden. Ein bekanntes Beispiel für ein misslungenes Keyword Targeting ist die Werbeeinblendung einer Flugreise auf einer News-Website, die über ein Flugzeugunglück berichtet.

Soziodemografisch

Bei dieser Art wählen Sie Ihre Zielgruppe nach Alter, Geschlecht, Wohnort, Familienstand und weiteren soziodemografischen Daten aus. Diese Informationen stammen entweder aus Marktforschungen, eigenen Umfragen oder direkt von den Betreibern der Website.

Behavioral

Wie das englische Wort „behavioral“ vermuten lässt, zielt diese Variante des Targetings auf das Verhalten des Nutzers ab. Mithilfe von Cookies wird das individuelle Surfverhalten analysiert. Beim Behavioral Targeting erfasst die Technologie neben den besuchten Websites des Internetnutzers auch den geografische Standpunkt und das genutzte Betriebssystem. Durch die umfassenden Informationen kann eine sehr genaue Schaltung auf die entsprechende Zielgruppe erfolgen.

Predictive Behavioral Targeting

Eine Weiterführung des Behavioral Targeting stellt das Predictive Behavioral Targeting dar. Mithilfe der vorhandenen Informationen sowie statistischer Prognosen können Sie dadurch das zukünftige Verhalten des Internetnutzers voraussagen.

Technisches Targeting

Diese Art des Targetings nimmt technische Daten wie die Internetgeschwindigkeit, das verwendete Betriebssystem oder Endgerät des Nutzers mit in die Datenerfassung auf. Daraufhin wählt das System eine hinsichtlich Format und Auflösung angepasste Darstellung der Werbeanzeige. Dadurch vermeiden Sie, dass Smartphone-Nutzer große Werbebanner als störend empfinden.

Retargeting

Beim Retargeting nutzen Sie vorhandene Informationen eines Users, um eine Werbung zu platzieren. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine abgebrochene Kaufaktion in einem Onlineshop handeln. Im späteren Verlauf sieht der Nutzer eine Werbung, die ein ähnliches Produkt enthält, um diesen an den fast getätigten Kauf zu erinnern.

Im Unterschied zu anderen Formen kann eine relevante Werbung bei der Verwendung von Retargeting auch auf Websites erscheinen, die inhaltlich in keinem Bezug zur Anzeige stehen.

CRM Targeting

Das CRM Targeting oder Customer Targeting zieht die nötigen Informationen für Ihre Zielgruppendefinition aus vorhandenen Kundendaten. Diese Variante von Werbung findet häufig im Bereich des Onlineshoppings wieder. Da Kundendaten wie der Name bereits vorhanden sind, kann eine personalisierte Werbeanzeige erfolgen. Das kann zu einer verbesserten Kundenbindung führen und Neukunden zu weiteren Käufen motivieren.

IP Targeting

Bei dieser Methode wird der Nutzer mithilfe der IP-Adresse geografisch lokalisiert. Bei Werbungen, die sich auf bestimmte Städte oder Regionen beziehen, ist diese Information für eine gezielte Werbeplatzierung von großer Bedeutung. Das IP Targeting ist vor allem für die Werbung für Restaurants, Cafés oder andere stationäre Neueröffnungen besonders gut geeignet.

Social Media Targeting

Beim Social Media Targeting handelt es sich um ein personalisiertes Targeting in den sozialen Medien. Bei Facebook, Instagram und Co. können Sie dabei die gewünschte Zielgruppe innerhalb des jeweiligen Kanals genau definieren.

Welches ist die beste Form für Sie?

Jede Art des Targeting hat seine eigenen Vorteile und ist für eine bestimmte Werbung hilfreich. Für ein erfolgsversprechendes Ergebnis empfiehlt sich meist eine Kombination aus mehreren Formen.

Liegen Ihnen bereits eigene Kundendaten vor, ist die Einbeziehung dieser Daten von großer Relevanz. Aufgrund der Vielfalt an genutzten Informationen stellt außerdem das Behavioral Targeting eine der wichtigsten Methode für das Online Marketing dar. Selbstverständlich sollte jede Anzeige in technisch einwandfreiem Zustand abgebildet werden, weshalb Sie nicht auf technisches Targeting verzichten sollten. Spielt der geografische Standort für Ihr Anliegen eine Rolle? Ist das zu bewerbende Produkt ausschließlich für eine bestimmte Personengruppe geeignet?

Wie Sie sehen, gibt es einige Fragen zu klären, bevor Sie mit dem eigentlichen Marketing beginnen können. Zur Klärung, welche verschiedenen Techniken sich am besten für Ihre Zwecke eignen, sollte zunächst eine konkrete Definition der Zielgruppe erfolgen. Außerdem gilt zu klären, welche Ziele Sie mit der Werbekampagne erreichen wollen: Eine intensive Vorbereitung ist unerlässlich. Professionelle Agenturen mit Fachkräften im Bereich Design und Marketing können Ihnen bei der Erstellung einer erfolgreichen Werbekampagne behilflich sein.

Vor- und Nachteile

Durch die Kombination von modernen Technologien zur Erfassung von Daten und freiwillig abgegeben Kundenangaben verfügen Sie bei den verschiedenen Targeting Techniken über eine Fülle von aussagekräftigen Daten. Diese können wirksam für eine Zielgruppenansprache verwendet werden. Egal ob Sie soziodemografische, geografische Angaben oder Daten zum Nutzerverhalten für Ihre Werbung verwenden wollen ‒ Sie können genau die Informationen nutzen, die am besten für Ihre Kampagne geeignet sind. Mit den Targeting Techniken erfolgen Streuverluste in wesentlich geringerem Umfang als bei herkömmlichen Kampagnen.

Allerdings hat der Bereich Targeting auch eine Schattenseite. In der heutigen Zeit ist der Datenschutz ein sensibles Thema. Viele Menschen haben Angst davor, dass persönliche Daten missbraucht werden. Werden diesen Personen Werbeanzeigen eingeblendet, die auf das individuelle Surfverhalten zurückführen, könnten sie sich in Ihrer Privatsphäre verletzt fühlen. Unter diesem Gesichtspunkt könnte die Werbung eine negative Konnotation erfahren und einen schlechten Blick auf das Unternehmen werfen.

Ein weiterer negativer Aspekt ist die Möglichkeit von sogenannten „False Drops“. Dabei handelt es sich um Werbeanzeigen, die zum Beispiel durch mehrdeutige Keywords unpassend geschaltet wurde. Angenommen, ein User informiert sich über einen Festtagsball und bekommt eine Werbung eines Fußballes geschaltet, würde man dies einen False Drop nennen.

Jetzt sind Sie dran!

Semantisches, soziodemografisches, Behavioral, Contextual Targeting und einige mehr ‒ die Liste der verschiedenen Methoden ist lang. Jede Technik bringt seine eigenen Vorteile mit sich. Nutzen Sie die Formen des Targeting in einer durchdachten Kombination, können Sie Ihr Online Marketing erfolgreich gestalten. Doch seien Sie auf der Hut. Es gibt ein paar Fallen zu beachten.

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