6 bewährte Methoden zur Entscheidungsfindung
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6 bewährte Methoden zur Entscheidungsfindung

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Wir treffen jeden Tag eine ganze Reihe von Entscheidungen. Die meisten davon laufen fast schon unterbewusst ab oder bereiten uns nach einem kurzen Abwägungsprozess keine weiteren Gedanken mehr. Dann wiederum stehen äußerst relevante Entscheidungen an, wie die Wahl des Ausbildungsberufes oder eines Jobwechsels.

Insbesondere Führungskräfte müssen häufiger Beschlüsse fassen, die bedeutende Auswirkung für die Mitarbeitenden oder das ganze Unternehmen mit sich bringen können. Manche Führungskräfte zögern auch nach zahlreichen Nächten noch, sich festzulegen und sind verunsichert, die falsche Entscheidung zu treffen. Es bereitet wahres Kopfzerbrechen.

In diesem Artikel beleuchten wir das Thema der Entscheidungsfindung von verschiedenen Blickwinkeln aus. Warum handelt es sich dabei um eine wichtige Kompetenz, wie geht man den Prozess am besten an und welche Fehler sollten dabei vermieden werden? Dies und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.

Warum Entscheidungsfindung eine wichtige Kompetenz ist

Damit ein Unternehmen in der heutigen Zeit erfolgreich bleiben kann, muss sich dieses stetsweiterentwickeln und an neue Situationen, neue Ansprüche anpassen. Stillstand ist mehr als kontraproduktiv und genau hier kommen wir zum entscheidenden Punkt.

Veränderung und Fortschritt kann nicht erfolgen, ohne dass Entscheidungen getroffen werden:

  • In welcheRichtung soll sich das Unternehmen entwickeln?
  • Wo werden die verfügbaren Ressourcen investiert?
  • Wo muss eingespart werden?

Diese und viele weitere Fragen müssen beantwortet werden. Ein Unternehmen, in dessen Führungsetage ausschließlich Personen sitzen, die sich scheuen, Entscheidungen zu treffen, ist fast schon zum Scheitern verurteilt.

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Doch nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die betroffene Person selbst, ist die Kompetenz der Entscheidungsfindung von großer Wichtigkeit. Sie haben als Führungskraft die Möglichkeiten, zwischen verschiedenen Optionen wählen zu können. Diese Freiheiten, einen großen Einfluss zu haben, können sich positiv auf Ihr Selbstwertgefühl, sogar auf Ihre ganze Identität auswirken.

Haben Sie jedoch immense Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, sind unsicher und sind dabei noch von Zeitdruck geplagt, kann dieser zunächst positive Aspekt schnell ins Negative umschwenken. Sie sind unter Druck und erleiden möglicherweise Ängste, die falsche Entscheidung zu treffen.

Daher ist es von wesentlicher Bedeutung, sich mit dem Thema der Entscheidungsfindung zu beschäftigen und zu wissen, wie man dieses am besten angeht.

Operative Entscheidungen treffen

Jeder geht den Prozess der Entscheidungsfindung anders an. Manche kommen innerhalb kürzester Zeit zu einem Ergebnis, andere wollen sich hingegen am liebsten gar nicht entscheiden.

Die einzelnen Schritte, die bei der Entscheidungsfindung durchlaufen werden, sind jedoch in der Regel bei jedem Individuum ähnlich, und zwar wie folgt:

1. Phase: Analyse

Zu allererst heißt es, sich einen klaren Überblick zu verschaffen, worum es überhaupt geht. Welche Entscheidung steht konkret an und was soll damit erreicht werden? Was sind dabei Ihre Erwartungen und möglicherweise die von Ihren Mitarbeitern, anderen Führungskräften, Kunden etc.?

Zu Beginn wird die Ausgangssituation analysiert, bevor zur nächsten Phase übergegangen wird.

2. Phase: Einholen von Informationen

In der zweiten Phase geht es darum, Nachforschungen anzustellen und möglichst umfangreiche Informationen bezüglich der anstehenden Entscheidung einzuholen. Dabei soll unter anderem herausgefiltert werden, welcheOptionen Ihnen zur Verfügung stehen. Berücksichtigen Sie dabei die in Schritt 1 festgelegten Ziele, die erreicht werden sollen.

3. Phase: Gewichtung

Sie haben nun eine Reihe vonOptionen zusammengetragen. Wie viele das genau sind, hängt komplett vom Umfang der Entscheidung ab. Es können lediglich zwei Optionen zur Auswahl stehen oder auch zehn.

Ganz egal wie viele Optionen Sie zusammengetragen haben, beginnt jetzt der Prozess der Abwägung und Gewichtung. Verschaffen Sie sich eine Übersicht, welche Optionen das bestmöglicheErgebnis versprechen. Welche Vor- und Nachteile bringen die unterschiedlichen Optionen mit? Welche Alternativen können Sie bereits ausschließen?

4. Phase: Vorläufiges Ergebnis

Haben Sie Ihre Optionen gegeneinander abgewogen und gewichtet, werden Sie jetzt zu einem vorläufigenErgebnis kommen. In den meisten Fällen ist dieses Entscheidung mit Unsicherheit verbunden.

Dies ist ganz normal, schließlich möchte niemand Entscheidungen treffen, bei denen sich im Nachhinein herausstellt, dass diese nicht gründlich durchdacht wurden. Viele Personen bleiben folglich in dieser 4. Phase hängen und zögern diese hinaus.

5. Phase: Endgültige Entscheidung

Möglicherweise sind Sie nun aufgrund von Zeitdruck gezwungen, eine Lösung zu präsentieren. Die endgültigeEntscheidung ist häufig immer noch mit Unsicherheiten besetzt, sie kostet Überwindung.

Diese 5 Phasen werden nicht immer stringent abgearbeitet. Vor allem bei eher verunsicherten Personen und großen Entscheidungen wird gerne der vorherige Schritt noch einmal überarbeitet. Eine Agentur kann Ihnen bei wichtigen Entscheidungen auch beratend zur Seite stehen.

6 bewährte Methoden zur Entscheidungsfindung

Auch wenn Sie zu den Personen gehören, die sich unheimlich schwer mit Beschlussfassungen tun, müssen Sie den Kopf nicht in den Sand stecken: Entscheidungen zu treffen kann gelernt werden. Besonders hilfreich ist es dabei, die passende Methode für sich herauszufinden, mit der Sie bei der Entscheidungsfindung vorgehen. Wir haben Ihnen dafür 6 bewährte Methoden zusammengetragen.

Pro-Contra-Liste

Fangen wir ganz klassisch an. Wer hat nicht schon einmal eine Pro und Contra-Liste erstellt, wenn es um das Treffen einer Entscheidung geht? So simpel die Methode auch ist, kann Sie einen großenMehrwert geben.

Stellen Sie Vor- und Nachteile der verfügbaren Optionen in einer Liste gegeneinander auf. Auf diese Weise erhalten Sie bereits eine deutlich bessere Übersichtlichkeit. Natürlich können Sie nicht einfach abzählen, welche Spalte gewinnt. Neben der Anzahl der Vor- bzw. Nachteile spielt nämlich noch die Relevanz eine Rolle.

Es ist hier sinnvoll, die einzelnen Aspekte zu gewichten. Schreiben Sie jedem Faktor beispielsweise eine Zahl zwischen 1 und 10 zu, die die Relevanz widerspiegelt. Hinzu kommen Ausschlusskriterien. Gibt es einen Nachteil, der so schwerwiegend ist, dass er auch 100 Vorteile nicht aufwiegen kann, muss diese Option ausgeschlossen werden.

Pro und Contra zur Entscheidungsfindung

Visuelle Darstellung

Vor allem bei Entscheidungsfindungen, die komplexe Optionen beinhalten, kann es für manche sehr nützlich sein, diese zu visualisieren. Dies kann beispielsweise anhand einer Mindmap erfolgen.

Notieren Sie mittig Ihre Frage bezüglich der Entscheidungsfindung und legen Sie los mit dem Brainstorming. Schreiben Sie zunächst alle Gedanken auf, die Ihnen in den Sinn kommen und strukturieren Sie diese erst im zweiten Schritt.

Eine ähnliche Methode stellt das Arbeiten mit Canvas-Boards dar, die einem durch die vorgegebenen quadratischen Felder eine noch bessere Übersichtlichkeit ermöglichen. Templates zu solchen Boards gibt es im Netz, z. B. bei Miro.

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Zukunfts-Ich als Entscheider

Etwas abstrakt, doch gerade für kreative Köpfe kann diese Methode einen deutlichen Mehrgewinn bringen. Reisen Sie hierfür zu Ihrem Zukunfts-Ich und betrachten Sie die Auswirkungen der möglichen Entscheidung. Malen Sie sich dabei genau aus, wie die Situation ist und wie Sie sich dabei fühlen.

Der Münzwurf

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Nein, hier geht es nicht darum, den bloßen Zufall entscheiden zu lassen. Diese Methode kommt erst zum Einsatz, wenn Sie bereits Recherchen angestellt und Ihre Entscheidung auf zwei Optionen heruntergebrochen haben. Werfen Sie jetzt eine Münze, bei der Sie jeder Seite eine der beiden Optionen zuweisen.

Es ist nun ganz egal, auf welcher Seite die Münze landet, wichtig ist, was in Ihrem Kopf vorgeht, während die Münze in der Luft herumwirbelt. Was hoffen Sie, auf welcher Seite die Münze landen wird? Dieser kleine Trick kann Ihnen helfen, herauszufinden, welche Entscheidung Sie unterbewusst bereits getroffen haben.

Die Matrix der Entscheidungsfindung

Die Matrix versucht den Weg zur Entscheidungsfindung sorational wie möglich zu gestalten. Dabei geht es darum, die zur Verfügung stehenden Alternativen nebeneinander aufzuschreiben. Zu jeder Alternative gibt es verschiedene Kriterien, die Sie mit Punkten bewerten.

Versuchen Sie dies so neutral wie möglich zu machen. Anschließend addieren Sie die Punkte der einzelnen Kriterien und erhalten so eine Gesamtwertung für die Option. Die Alternative mit der höchsten Punktzahl gewinnt.

Angstlöser

Eine häufige Blockade bei der Entscheidungsfindung stellen Ängste und Unsicherheiten dar. Dagegen kann es helfen, sich das Worst-Case-Szenario auszumalen. Selbst wenn Sie nicht die richtige Entscheidung treffen, was ist das Schlimmste, was passieren kann? Bedeutet es finanzielle Einbuße, werden Jobs von Mitarbeitenden gefährdet?

In den meisten Fällen ist die Entscheidung nicht so schwerwiegend, dass ein Fehlentschluss ein totales Drama mit sich ziehen wird. Damit im Hinterkopf lässt es sich gleich angenehmer denken.

Zu vermeidende Fehler

Entscheidungen zu treffen bedeutet gleichzeitig Verantwortung zu übernehmen. Werden schlechte Entscheidungen gefällt, müssen dafür die Konsequenzen getragen werden. Das ist genau der Grund, warum sich viele Menschen schwer tun, eine Wahl zu treffen. Wir haben Ihnen einige Methoden an die Hand gelegt, die Ihnen bei der Entscheidungsfindung behilflich sein können. Tatsächlich gibt es jedoch auch einige Fehler, vor denen Sie sich in Acht nehmen sollten.

Voreingenommenheit

Insbesondere Menschen, die Ihre Position bereits seit mehreren Jahren innehalten, neigen dazu, sich einzig auf Ihre Erfahrung und Kenntnisse zu berufen. Dies kann in einigen Fällen zu einem guten Entschluss führen, aber auch zum Gegenteiligen.

Bedenken Sie, dass wir uns in einer schnelllebigen Zeit befinden, in der es stets neue Herausforderungen mit innovativen Methoden zu bewältigen gilt. Holen Sie sich also immer aktuelleInformationen ein, nehmen Sie Ratschläge von anderen an und hinterfragen Sie Ihr eigenes Denken kritisch, um die bestmögliche Entscheidung treffen zu können.

Perfektionismus

Oft haben Führungskräfte den Anspruch, eine Entscheidung zu treffen, die zu 100% stimmig und erfolgversprechend ist. Dies ist in den wenigsten Fällen gegeben – und dies ist genau der Grund, warum Entscheidungsprozesse manchmal unnötig in die Länge gezogen werden, denn:

Die perfekte Entscheidung gibt es oft nicht.

Irren ist menschlich..

.. und genau deshalb kann es vorkommen, dass Sie eine falsche bzw. schlechte Entscheidung getroffen haben. Das Schlimmste, was Sie jetzt tun können, ist an dieser festzuhalten. Wenn Fehlentscheidungen nicht akzeptiert werden, kann dies weitere Probleme mit sich bringen. Stehen Sie also zu Ihren Fehlern und nutzen Sie Ihre Energie vielmehr dafür, eine gute Folgeentscheidung zu treffen.

Fazit

Wenn Sie bereits viele schlaflose Nächte hatten, in denen das Gedankenkarussell einfach nicht zur Ruhe kommen wollte, müssen Sie nicht verzweifeln. Mithilfe der vorgestellten bewährtenMethoden können Sie es erlernen, zu einem schnelleren und trotzdem produktiven Entschluss zu kommen. Übung macht wie immer den Meister.

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