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Metadaten: Definition, Formate & Anwendungsbereiche

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Metadaten oder Metainformationen sind strukturierte Daten, die genaue Informationen über Ausgangsmaterialien wiedergeben. Zu den Ausgangsmaterialien – ebenfalls Ressourcen genannt – zählen zum Beispiel Bilder, Videos, Webdokumente oder auch Bücher.

Ein gutes Beispiel, um die Idee der Metadaten zu verdeutlichen, ist eine Bibliothek. Dabei helfen Metadaten, einen enormen Fundus zu kategorisieren und die wichtigsten Informationen zu Ressourcen in komprimierter Form wiederzugeben.

Was sind Metadaten?

Metadaten sind also eine Art Suchhilfe bei großen Datenmengen, die das Auffinden eines gewünschten Buches oder eines Videos ungemein erleichtern. Hier kommt es demnach auf die Daten Autor, Titel, Inhaltsverzeichnis und Nummer der Auflage an.

Mit diesen Informationen bekommen Nutzer einen Eindruck über die Originalausgabe. Diese Metadaten lassen sich ganz bequem in einer Datei auf dem Desktop speichern und sind dank Internet und der richtigen Vernetzung auch für Außenstehende verfügbar. 

Es ist also möglich, mithilfe der Metadaten die wichtigsten Informationen eines Schriftstücks oder eines Dokuments über verschiedene Kanäle weiterzugeben. In unserer vernetzten Welt nutzen gerade Studenten oder Literaturinteressierte die Inventarlisten der Bibliotheken über Intranets oder Internet. Sie können Ihren benötigten Lesestoff bereits anhand der registrierten Metadaten sichten und bestellen.

Warum sind Metadaten wichtig?

Für Marketingprofis und SEO-Spezialistensind Metadaten genauso wichtig. Denn unser World Wide Web ist in dem Sinne als eine riesige digitale Bibliothek zu sehen, die von Suchmaschinen gesichtet wird.

Auch hier gibt es ein unendliche Datenmengean Bildern, Videos, Websites und Social Media Plattformen, deren Inhalte dank Metadaten kategorisiert werden können. Die richtigen Metadaten sind also entscheidend, ob Ihre Webseiten, Dokumente oder Ihr Online-Buch Erfolge verbuchen können. 

Anstatt selbst die einzelnen Metadaten überprüfen zu müssen, übernehmen die Algorithmen und Crawler der Suchmaschinen diese Funktion. Jedes neue Element, das im Internet veröffentlicht wird, nehmen die Crawler wahr und suchen gezielt nach der Metainformation, um eine Kategorisierung vorzunehmen. Je effektiver hier Metadaten eingesetzt werden, desto schneller wird zum Beispiel Ihre Website erkannt und desto besser kann der Inhalt wiedergegeben werden.

Mit den richtigen Keywords und dem Einsatz von SEO erleichtern Sie den Crawlern ihre Aufgabe und werden mit einem guten Ranking auf den Suchergebnisseiten belohnt. Für Websites sind vor allem Meta Title und MetaDescription entscheidend, die den Inhalt kurz wiedergeben.

Wo werden Metadaten gespeichert?

Je nach Dateiformat können Metadaten auf verschiedene Weise gespeichert werden. Hier ist wichtig zu wissen, wofür die Metadaten gebraucht werden und in welchem System diese gespeichert werden. So werden zum Beispiel bei der digitalen Fotografie die relevanten Daten wie Datum, Belichtungszeit, Blende und Dateiformat automatisch in der Bilddatei hinterlegt.

Werden diese Daten später in anderen Systemen und Formaten genutzt, so ist es hier zum Beispiel besonders wichtig, auf die Interoperabilität zu achten. Die standardisierten Metadaten werden so für unterschiedliche Systeme lesbar und die Information kann von mehreren Anwendungen oder Softwareprogrammen verwendet werden.

Hauptsächlich werden hier drei Formen unterschieden:

Syntaktische Interoperabilität

In diesem Fall folgen die Daten einer vereinheitlichten Syntax. So werden die Informationen, die in einem XML-Format gespeichert werden, in den verschiedenen Softwareprogrammen gleich wiedergegeben.

Strukturelle Interoperabilität

Metainformationen verschiedener Formate arbeiten mit einem gemeinsamen Datenmodell. Dazu zählen zum Beispiel strukturierte Daten, RDFa und Micro-Formate.

Semantische Interoperabilität

Bei dieser Form ist es zum Beispiel wichtig, dass die Metadaten immer mit den gleichen Standards ausgezeichnet werden. In dem Fall können sie von verschiedenen Programmen gelesen werden. Hier wird gern der Dublin Core genutzt, der solche systemübergreifenden Dateiformate erstellen kann.

Was sind Metadaten bei Bildern?

Seit dem Einzug der digitalen Fotografie können ganz unkompliziert wichtige Zusatzinformationen zu den Bildern gespeichert werden. Notierte in der analogen Fotografie der Fotograf selbst die Nutzdaten wie Datum, Belichtungszeit oder Blendengröße in einer separaten Datei oder auf dem Rand des Negativstreifens, so übernimmt dies heute ein Programm.

Für Hobbyfotografen zählen hier wahrscheinlich nur  Dateigröße, Dateiformat und Erstellungsdatum. Doch gerade professionelle Fotografen, die damit ihr Geld verdienen, brauchen wesentlich mehr Angaben, wie: 

  • Dateigröße
  • Dateiformat
  • Auflösung
  • Verschlusszeit
  • Blende
  • Kameramodell
  • Bildnummer
  • Datum der Erstellung
  • Quelle
  • Copyright-Vermerk
  • Beschreibung
  • Name des Fotografen
  • Lizenz

Die häufigsten Formate bei Bildern

Drei verschiedene Formate haben sich in den letzten Jahren für Datensammlungen bei Fotos und Bildern etabliert. Diese Bildformate werden von den Herstellern von Digitalkameras bei der Softwareentwicklung und bei den unterschiedlichsten Web-Anwendungen genutzt.

Exif: JPEG und TIFF mit Metadaten

Die japanische Kameraindustrie Japan Electronic and Information Technology Industries Association (JEITA) hat das Exif-Format entwickelt. Die letzte aktuelle Version des Formats wurde durch die Zusammenarbeit von JEITA und CIPA, beides japanische Organisationen, entworfen. Mithilfe des Exif Formats ist es möglich, bei JPEG- und TIFF-Dateien bestimmte Metainformationen hinzuzufügen.

IPTC-IIM für den Nachrichtenbetrieb

Nachrichtenagenturen und Zeitungsverbände haben das IPTC-IIM-Format entwickelt. IPTC-IIM sieht ausgeschrieben so aus: “International Press Telecommunications Council – Information Interchange Model”. Es ist also eine spezielle Indexierung für Informationsressourcen im Bereich Presse.

Mit den zusätzlichen Metadaten können zum Beispiel Beschreibungstext, Dringlichkeit, Quelle, Urhebervermerk, Name des Autor und Kontaktdaten angegeben werden. Seit 1994 ist das IPTC-IIM Format auch in dem Bildbearbeitungsprogramm Photoshop von Adobe vertreten, dem Marktführer schlechthin in der Design- und Marketingbranche.

XMP für Photoshop und Lightroom

Mit dem XMP-Format (Extensible MetadataPlatform) brachte Adobe im Jahr 2001 sein eigenes Metadaten-Format heraus.XMP-Daten können sowohl IPTC-Daten als auch die Exif-Informationen und weitere Angaben beinhalten. Photoshop und Lightroom können XMP-Daten dieses Format gut handhaben. Es können auch individuelle Informationsfelder hinzugefügt werden.

Achten Sie aber hier darauf, dass jeder, der mit Material dieser Datenbanken arbeitet, über das gleiche Programm verfügt. Mitunter können einige dieser zusätzlichen Metadaten verloren gehen, wenn die Bilddateien in einem anderen Programm geöffnet werden.

Wie sehe ich die Metadaten von Fotos?

Dazu können Sie auf spezialisierten Webseiten-Tools verwenden. Windows und Mac OS zeigen einige der hinterlegten Metadaten an, jedoch nicht alle Merkmale werden wiedergegeben. Das Internet bietet hier Software wie Jeffrey+s Exif-Viewer an, bei der Sie Ihre Daten auf der Website hochladen und alle gespeicherten Informationen angezeigt werden. 

Möchten Sie lieber mit einem lokalen Programm arbeiten, um Ihre Fotos und Daten zu Hundertprozent vor dem Zugriff Dritter zu schützen, so empfehlen sich Photoshop oder auch Lightroom, die diese Informationen anzeigen können. Für RAW-Formate direkt von der Kamera können Sie Infranview, Digikam oder auch ACD SEE nutzen.

Was sind Metadaten bei Musik?

Metadaten sind für digitale Musik sehr bedeutsam, denn hier kommt auch das ganz große Geld mit ins Spiel. Digitale Musik gibt es auf Smartphones, über Streaming-Dienste im Internet oder als MP3-Datei. Metadaten in der Musikbranche enthalten für gewöhnlich Name des Künstlers, Komponist, Titel, Erscheinungsjahr, die ISRC-Nummer und den Verlag.

Werden diese Angaben nun fehlerhaft oder nur teilweise ausgefüllt, so sind die Musikstücke auf Plattformen für den Nutzer und die Suchmaschine schwerer zu finden. Das ist ein eher organisatorischer Punkt. Jedoch kann das fehlende Interesse an korrekten Metadaten bei Musiktiteln auch zu hohen Einnahmeverlusten bei Verlag und Künstler führen.

Fazit

Metadaten sind wichtige Zusatzinformationen, die mit der zunehmenden Digitalisierung immer wichtiger werden, um den enormen Datenmengen eine optimale Strukturierung zukommen zu lassen. Dabei werden die Metadaten genutzt, um in komprimierter Form den Inhalt von Informationsressourcen wiederzugeben.

Unterschiedliche Softwareprogramme gehen mit diesen Daten auf verschiedene Weise um. So stehen für den Bereich des Verlagswesens und der Presse andere Informationen ganz oben auf der Liste als bei der Musikbranche oder bei Fotoagenturen. Es ist also hier wichtig zu wissen, wofür verwenden Sie die Bilder oder Dokumente genutzt und wer braucht Zugang zu den Metadaten.

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