Wie Bilderkennung funktioniert und was sie Ihrer Marke nützt
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Wie Bilderkennung funktioniert und was sie Ihrer Marke nützt

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Mit der Technologie der Bilderkennung ist es möglich, dass Computer Muster, Personen, Objekte oder Bauwerke in Fotos oder Bildern erkennen. Die Industrie setzt diese Technik bereits ein. Die Methoden werden aber auch für Apps, Marketer, Onlineshops und das Handling von Waren immer wichtiger. Der Mehrwert besteht in erhöhter Bedienfreundlichkeit, höheren Umsatzpotenzialen und minimierter zeitaufwendiger Interaktionen mit Kund:innen.

Unternehmen können die Bilderkennung für verschiedenste Zwecke einsetzen:

  • Marktanalyse
  • gezieltes Marketing
  • Anreize
  • Preisvergleiche
  • schnellere Verarbeitung und Informationen via Barcodes

Kann man mit einem Bild im Internet suchen?

Ja, man kann. Durch die Technologie der Bilderkennung oder auch „Computer Vision“ können Computer nicht nur geschriebenen Text, sondern auch Bilder verstehen. Bereits heute hat diese Technologie in unserer Gesellschaft Einzug gehalten. Sie ist interessant für die Sozialen Medien, für das Marketing, die Marktforschung und viele andere Bereiche.

Verfahren zur Bilderkennung

Der Prozess, einer Software das Erkennen von Bildern beizubringen, ist sehr aufwendig. Nehmen wir an, das Programm soll einen Tisch auf einem Bild erkennen. Der erste Schritt ist die Definition des Bildinhaltes als einen Tisch, also etwa vier Beine und eine große, eckige Oberfläche. Aber Tische können auch rund sein, mit drei oder nur mit einem Bein. Außerdem passt die Beschreibung genauso auf einen Stuhl.

Beim Lernvorgang muss der Algorithmus also immer wieder Feedback in Form von Millionen von Bildern erhalten, die er miteinander vergleicht, um daraus ein Muster zu erkennen.

In Bezug auf das Erkennen von Dingen, Orten oder Personen ist die Technologie schon weit fortgeschritten. Lediglich beim Erkennen von Pflanzen oder Pflanzenteilen gibt es nicht immer hundertprozentige Ergebnisse.

Gesichtserkennung, Bilderkennung

Wie funktioniert die Rückwärts-Bildersuche bei Google?

Stellen wir uns einmal vor, wir möchten schauen, ob Bilder der eigenen Person im Netz auftauchen. Dafür nutzen wir die umgekehrte Bildersuche von Google oder einem anderen Anbieter. Das heißt, wir laden ein Bild in ein Programm, welches dann gemäß den Charakteristika unseres Gesichtes nach dem gleichen oder ähnlichen Bildern sucht. Für das Hochladen gibt es drei Möglichkeiten:

Drag & Drop: Man zieht einfach ein Bild in die Google-Bildersuche. Dieses kann entweder auf dem eigenen Rechner oder auf einer anderen Website gespeichertsein. In Bruchteilen von Sekunden hat man Hunderte Ergebnisse.

Bild-URL: Im Suchfeld der Google Bildersuche gibt es ein Kamerasymbol. Liegt einem der Link zum Bild vor, kann dieser über das Kamerasymbol ins Suchfeld „Bild-URL einfügen“ eingefügt werden.

Upload: Über das genannte Kamerasymbol öffnet sich auch die normale Suche, welche auf die Ordnerstruktur des Rechners zugreift. Ist man beim Bild der Wahl angekommen, wird es über „Bildhochladen“ in die Suche eingefügt und das Netz daraufhin durchsucht.

google bildersuche

Sicherlich ist Google der Platzhirsch unter den Anbietern, aber es gibt Alternativen:                

  • Google Bildersuche (nur PC)
  • TinyEye (Smartphone und PC)
  • Image Raider (PC & Smartphone)
  • Reverse Photos (Bildersuche am Smartphone)
  • Yandex Bildersuche

Zu beachten ist unbedingt, dass sowohl Image Raider als auch Google hochgeladene Bilder speichern. Beim Umgang mit sensiblen Daten sollte daher äußerste Vorsicht gewahrt werden.

Welchen Nutzen bietet Computer Vision für Unternehmen?

Rückwärts-Bilderkennung auf Social Media Plattformen als Tool der Marktanalyse

Im heutigen Zeitalter werden unzählige Bilder auf Facebook, Instagram, Snapchat und Co. hochgeladen. Was der jüngeren Generation als völlig trendy und normal erscheint, wird von den Unternehmen für kommerzielle Zwecke genutzt.

Aufgrund der Bilderkennungs-Technologie ist es möglich, gepostete Bilder mit dem neuen Pulli, dem Bier in der Hand, dem Urlaubsort etc. zu analysieren. Unternehmen erfahren so, wie und von wem ihre Produkte eingesetzt oder konsumiert werden. Sie erfahren auch, ob die Nutzenden nach weiteren Funktionen verlangen und können feststellen, wie stark die Konkurrenz ist.

Gezieltes Marketing für Zielgruppen

Unternehmen nutzen die Daten aus der Bilderkennung, um ihre Kund:innen besser zu verstehen und um ihnen maßgeschneidert gestaltete Anzeigen zu senden. Vielleicht ist es Ihnen ja schon einmal passiert? Sie posten ein Bild ihres Haustiers auf Social Media und kurze Zeit später erscheinen die ersten Anzeigen für das leckerste Hundefutter oder das neueste Spielzeug für Katzen.

Dies ist nur die eine Seite der Datenanalyse per Bilderkennung. Unternehmen ziehen durch die Rückwärts-Bilderkennung auch Rückschlüsse auf die Erschließung neuer Märkte und erkennen die tatsächliche Reichweite ihrer Werbekampagnen. Die Informationen der Bilderkennung wirken wie ein Kompass, der den Firmen hilft, sich in der vielschichtigen, hoch technologisierten und immer schneller werdenden Welt zurechtzufinden.

Verbraucherverhalten beeinflussen

Nutzen Sie das Verhalten der Internetuser:innen. Geht es um eine Kaufentscheidung, suchen die meisten Menschen nach Bildern des Produktes. Bauen Sie Ihr Branding entsprechend auf, erzählen Sie eine Geschichte, um Ihr Publikum noch besser zu erreichen. 

Bleiben wir doch einfach beim Beispiel Haustier: Als Hersteller von Katzenfutter können Sie davon ausgehen, dass Ihre Kund:innen auch im Internet nach Bildern ihrer Lieblinge suchen. Fügen Sie also Katzenbilder zum eigenen Internet- oder Social-Media-Auftritt hinzu, ist die Chance ziemlich groß, von Katzenfreund:innen gefunden zu werden, die dann das Produkt kaufen. Eine entsprechende Bilderkennungssoftware kann Ihnen sogar dabei helfen, herauszufinden, mit welcher Art von Bild Sie die besten Quoten erzielen.

Branding und Marketing stellen einen starken Draht zur Zielgruppe her. Sie sind der Schlüssel einer überzeugenden Markenstrategie.

Auswertung von Sponsoring-Reichweiten

Eine Studie von Deloitte zeigte, dass sich bereits 2015 47% der Jugendlichen bei Kaufentscheidungen von Influencer:innen leiten ließen, also von Menschen ähnlichen Alters, welche auf Social-Media-Kanälen für verschiedene Produkte werben. 

Erscheint Ihr Logo oder Ihr Produkt also in einem dieser Beiträge, ermöglicht die Bilderkennung eine Analyse der Reichweite und der Beeinflussung der Kund:innen. So können sich Unternehmen die erfolgversprechendsten Influencer:innen suchen und entsprechende Verträge verhandeln.

Außerdem gibt die Logo- oder Bilderkennung Aufschluss darüber, wie gut ein Sponsoring platziert ist. Bringt es den erhofften Return on Investment?

Unterbindung von Markenbetrug

Marken haben häufig mit Fälschern zu kämpfen, welche ihre Produkte unter einem ähnlichen Logo nachahmen und verkaufen. Über die Bilderkennung lassen sich solche Webseiten oder Produkte aufspüren. Die Betrüger:innen können dingfest gemacht werden.

Barcodeerkennung

qr code scannen

Durch den Einsatz einer Software zum Lesen von QR- oder Barcodes wird eine Vielzahl neuer Anwendungsmöglichkeiten erschlossen. Man trifft immer häufiger auf QR- oder Barcodes, welche auf Websites verlinken oder direkt zum ein oder anderen Online-Shop führen. Barcodes nützen aber auch in anderen Bereichen, speziell der Logistik:

  • ErkennungvonLabels: Durch das selbständig mögliche Scannen von QR-Codes, Barcodes oder Bestellaufklebern werden Arbeitsprozesse maßgeblich vereinfacht.
  • Automatisierte Arbeitsabläufe: Die Labelerkennung ermöglicht die direkte Digitalisierung und Verarbeitung von Daten und spart somit Kosten und Zeit.
  • Produktlabelerkennung: Produkte können schneller ausgewertet oder mit weiteren Informationen versehen werden.
  • Lagerverwaltung: Barcode-Software, die an Warenwirtschaftssysteme gekoppelt ist, garantiert eine fehlerfreie Lagerverwaltung. So können die Verkäufer:innen im Laden direkt einsehen, ob noch ein Produkt im Laden oder vielleicht einer anderen Filiale verfügbar ist 

Top Tools für die Bilderkennung

Google Image Recognition

Das seit 2014 verfügbare Tool ist sehr einfach bedienbar. Die Rückwärts-Bildersuche über die Suchmaschine funktioniert gut und deckt ein großes Spektrum ab. Google bietet diesen Service kostenfrei an. Er bietet aber keine Möglichkeit zur Analyse.

Brandwatch Image Insights

Die Software von Brandwatch ist ausgerichtet auf Unternehmen und Agenturen. Brandwatch Insights bietet eine äußerst gute Abdeckung, eine hohe Zielgenauigkeit und findetwirklich jedes Markenlogo.

Wenn Sie interessiert daran sind, mehr darüber zu erfahren, wie diese Technologie zum Einsatz kommt, dann setzen Sie sich mit einer unserer Marketing-Agenturen in Verbindung.

Amazon Rekognition

Auch Amazon bietet Bilderkennungs-Software. Amazon Rekognition erkennt Orte, Objekte und Gesichter in Bildern. Das Unternehmen entwickelte den Service basierend auf der Deep Learning-Technologie, die für die tägliche Analyse von zahllosen Prime Photos entwickelt wurde.

Clarifai

Die Technologie von Clarifai basiert auf neuralen Netzwerken. Dieser Prozess ermöglicht einem Computer aus Datenbeispielen zu lernen und daraus zu schlussfolgern. Anwendungen erhalten so die Möglichkeit, Videos und Bilder korrekt zu taggen. Außerdem bietet Clarifai Optionen, um Inhalte zu moderieren, visuelle Suchen nach Ähnlichkeiten durchzuführen und Datensammlungen zu organisieren. Die Technologie kann sogar Ideen und Emotionen identifizieren.

Google Vision AI

Google Vision AI macht den nächsten Schritt bei der Rückwärts-Bildersuche. Vision analysiert die hochgeladenen Bilder und gibt Auskunft, worum es sich auf dem Bild handelt. Die Anwendung wird besonders für Qualitätskontrollen oder für die Produktrecherche verwendet. Die Testversion ist kostenfrei erhältlich.

GumGum

Das Tool von GumGum analysiert selbständig Social-Media-Daten und erkennt Fotos im Web, welche mit Ihrer Marke in Zusammenhang stehen. Vorteilhaft ist hierbei, dass nicht erst Daten gesammelt werden müssen. 

LogoGrab

LogoGrab ist ein Projekt ehemaliger Google-Mitarbeitendenden, die eine hochmoderne Technologie zur Bilderkennung entwickelten. Damit können Marken Bilder des eigenen Logos finden, auch wenn dieses teilweise verdeckt ist. Die missbräuchliche Nutzung von Logos kann aufgedeckt werden.

IBM Image Detection

Die Bilderkennungstechnologie von IBM unterstützt Unternehmen und Marken beim Erkennen von Bildinhalten. Das Tool von IBM ist in der Lage, Geschlecht und Alter einzuschätzen, Gesichter zu finden oder Lebensmittel zu erkennen. Der Algorithmus lässt sich sogar auf eine maßgeschneiderte Erkennung trainieren, z.B. um verdorbenes Obst im Lagerbestand zu finden, usw.

Fazit

Verfahren der Bildverarbeitung, Rückwärtssuche und Bilderkennung sind ohne Frage eine Errungenschaft. Sie unterstützen die Warenwirtschaft, vereinfachen die Informationsfindung, sind Basis für das Marketing einiger Unternehmen und erfreuen uns mit schnellen Google-Bildersuchen.

Besonders im E-Commerce zeigt die Anwendung von Bilderkennungs-Tools Potenzial für mehr. Die damit verbundenen Möglichkeiten der Datenanalyse und des Verstehens der Kund:innen, sind für das Marketing Gold wert. Durch die neuen, aufschlussreichen Informationen ist die Zielgruppe noch besser erreichbar und man kann weitere potenzielle Käufer:innen identifizieren.

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