Micromanagement: Der Anfang vom Ende Ihrer Firma
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Micromanagement: Der Anfang vom Ende Ihrer Firma

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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Haben Sie sich diesen Leitspruch einverleibt, zählen Sie eventuell zu den Micromanagern. Kontrolle aus der Hand geben gibt es hier nicht. Dass dieser Führungsstil, der als Micromanagement bezeichnet wird, bei Unternehmen einigen Schadenanrichten kann, ist bereits bewiesen.

Woran erkennen Sie die ersten Anzeichen für Micromanagement? Wie können Sie verhindern, in dieses Schema zu verfallen? Wir analysieren für Sie diesen Vorgang in unserem heutigen Blog. Wir zeigen, wo die Probleme liegen und welche Lösungsansätze es gibt, um eine produktive, erfolgreiche Firma zu leiten.

Was ist Micromanagement nach Marcus K. Reif?

Micromanagement ist ein bestimmter Führungsstil, der sich nicht unbedingt positiv auf Teammitglieder und den Büroalltag auswirkt. Kennzeichen ist die hohe Orientierung auf Details und eine extreme Kontrolle.

Die sogenannten Micromanager haben Schwierigkeiten damit, Vertrauen aufzubauen und Aufgaben zu delegieren. Die Kompetenzen der mitarbeitenden Kollegen werden beschränkt ebenso wie die Gestaltungsfreiheit. Immer schwebt das wachende Auge der Vorgesetzten oder des Chefs über der Belegschaft.

Marcus K. Reif, ein Personaler mit 25-jähriger Erfahrung, weist auf das zerstörerischePotenzial dieser Form, Unternehmen zu führen. Zu viel Kontrolle führt nach seiner Erfahrung eher zu erhöhten Fehlerquoten und sinkender Produktion. Genau das Gegenteil von dem, was Chefs und Führungskräfte eigentlich erreichen wollen.

Warum schadet Micromanagement Ihrem Unternehmen?

Micromanagement kann sehr schlechte Auswirkungen auf das Arbeitsumfeld in einer Firma haben. Sogar die besten Mitarbeiter haben schnell die Nase voll, wenn der Chef über jedes noch so kleine Detail bestimmt, praktisch die Vollmacht über die eigenen Fähigkeiten entzieht.

Einige Mitarbeiter kündigen, viele kündigen jedoch nur innerlich. Sie nehmen Abstand und erledigen streng nach Vorschrift einen 9-to-5 Job ohne Kreativität und Enthusiasmus. Die Unternehmenskultur verwandelt sich unaufhörlich in eine toxische Umgebung.

Überwachung Kontrolle micromanagement

Chefs, die in die Kategorie der Micromanager fallen, mischen sich in alle Themen des Arbeitsalltages ein, überwachen jede Bewegung der Mitarbeiter. Dabei wird jedoch höchste Qualität gefordert, die keine Fehltritte zulässt.

Das führt zwangsläufig dazu, dass der Druck auf das Team steigt. Das Fehlen von Vertrauen, die Überwachung und ständige Kontrolle lässt die Motivation und die Leidenschaft für den Job sinken. Konflikte sind auf lange Sicht vorprogrammiert, die in vielen Fällen in steigenden Fehlzeiten oder ganz in einer Kündigung enden. Für die Produktivität des Unternehmens ist dieser Führungsstil in höchstem Maße schädigend.

Mitarbeiter mit großem Talent müssen dieses verkümmern lassen. Die sonst so geliebte Eigenständigkeit gibt es nicht, was das Arbeitspensum auch für den Manager erhöht. Denn durch die detailliertesten Arbeitsanweisungen hat seine Belegschaft vergessen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Delegieren ist nicht mehr möglich.

Die Anzeichen von Micromanagement und zu viel Kontrolle

Einige einfache Anzeichen zeigen, zu welchem Führungsstil der Chef neigt. Wollen Sie selbst nicht in die Richtung Micromanager gehen, dann sollten Sie unbedingt analysieren, ob Sie es bei einem der folgenden Punkte übertreiben und Ihren mitarbeitenden Kollegen und Angestellten das Leben zur Hölle machen.

  • Sie übernehmen Aufgaben, die in den Arbeitsbereich der Mitarbeitenden fallen selbst anstatt zu delegieren und Anweisungen zu geben.
  • Sie müssen immer alles bis ins Detail wissen.
  • Die Entscheidungen, die Mitarbeitende treffen, werden von Ihnen als Manager ständig überprüft.
  • Zwischenergebnisse stehen bei Ihnen hoch im Kurs. Diese werden dank des erhöhten Bedürfnisses nach Kontrolle immer wieder angefordert.
  • Starke Konzentration auf die Fehlersuche.
  • Sie selbst als Micromanager oder Micromanagerin verlieren die eigenen Aufgaben aus den Augen, verzetteln sich in den Details anderer Kompetenzen.
  • Die eigene Unzufriedenheit als Führungskraft steigt. Ständige schlechte Laune macht sich breit.
  • Sie loben nur selten die Mitarbeitenden für erreichte Ziele.
  • Die Belegschaft unterliegt bei allen Aufgaben Ihren extrem hohen Perfektionsansprüchen.
  • Sie halten oft Wissen zurück.
  • Deadlines bei Projekten müssen verschoben werden. Der komplette Produktionsablauf scheint gestört.
  • Mit steigendem Druck sinkt die Arbeitsmoral, was zu erhöhten Krank- und Fehlmeldungen führt.

Wie wirkt sich Micromanagement auf Sie als Chef aus?

Mikromanagement wirkt sich nicht nur negativ auf die Unternehmensstruktur und die Mitarbeiter aus. Der Chef selbst leidet ebenfalls unter den hohen Anforderungen, die mit dem Mikromanagement einhergehen. Dies zu erkennen fällt wahrscheinlich dem ein oder anderen Chef schwer, doch Selbstreflexion ist hier besonders wichtig. Nur so können Sie diese Lose-Lose-Situation erkennen.

So wirkt sich Micromanagement auf Sie aus:

  • Ihr Arbeitspensum ist extremhoch. Sie schaffen Ihre eigenen Aufgaben kaum.
  • Sie halten sich vornehmlich bei den Details auf. Ein Chef muss das Gesamtbild im Auge behalten. Mit einer hohenDetailorientierung verlieren Sie diese Fähigkeit.
  • Sie verlieren Vertrauen, sind immer gestresster. Sie verlassen sich nicht mehr auf die Zuarbeiten des Teams. Ein Zwang zum Perfektionismus entsteht.
  • Sie denken, alles kontrollieren zu müssen, was dazu führt, dass Sie die wichtigen Dinge aus den Augen verlieren.
  • Der Dienst nach Vorschrift ihrer Mitarbeiter belastet Sie stark. Doch Sie nehmen nicht wahr, dass für die fehlendeMotivation Sie selbst der Auslöser sind.

So können Sie Micromanagement verhindern

Haben Sie selbst bereits erkannt, dass etwas nicht ganz rund läuft mit Ihrem Führungsstil? Sind Sie selbst vielleicht erschöpft und die Leidenschaft für das eigene Unternehmen hat nachgelassen? Dann ist es an der Zeit, eine Veränderung durchzuführen. Unternehmen, die diesem autoritären Führungsstil lange folgen, können nur schwer an Erfolg festhalten. 

Die HumanRessources werden nicht optimal genutzt. Das Potenzial, dass Ihre Mitarbeitenden haben, der Grund, warum Sie diese angestellt haben, kann sich nicht entfalten. Dem Unternehmen entgehen somit viele frische Impulse, die in der heutigen Marktsituation unbedingt notwendig sind, um langfristig auf der Seite des Erfolgs zu stehen.

Was also tun, wenn Sie merken, dass Sie sich in einen Micromanager verwandelt haben?

Der Weg vom Micromanager zum Macromanager

Moderne dezentralisierteFührungsstile werden aktuell wesentlich besser von den Mitarbeitern aufgenommen. Führungskräfte und der Chef müssen erkennen, dass viele Mitarbeitende äußerst motiviert an die Arbeit gehen, wenn Sie geschätzt werden, eigene Kompetenzen erhalten und Verantwortung für das ihr Verhalten übernehmen dürfen.

Der Umstieg vom Micromanagement auf einen liberalerenFührungsstil kann Ihre Arbeitgebermarke stärken. Wir verraten Ihnen, mit welchen Tipps dies gelingt.

Wo liegt der Unterschied bei Micromanagement und Macromanagement?

Im Gegensatz zum Micromanagement steht beim Makromanagement das Wohl des gesamten Unternehmens im Mittelpunkt. Sie als Chef haben das sogenannte „Big Picture“ vor Augen. Anstatt sich auf die Detailorientierung zu versteifen, liegt Ihr Augenmerk auf den Trends und der Marktentwicklung.

teamwork

Ihre Mitarbeiter konzentrieren sich auf den jeweiligen Aufgabenbereich. Sie lassen los und verabschieden sich von der Idee, immer alles kontrollieren zu müssen. Ein gut gebrieftes und motiviertes Team läuft fast von allein.

Wie aber schaffen Sie es, die Regeln zu ändern?

7 Tipps um einen Micromanager zu verwandeln

  • Werden Sie flexibler. Geben Sie die Vorstellung fest eingefahrener Arbeitsweisen auf. Ihre Mitarbeiter sind Experten auf Ihrem Gebiet, kennen sich hier am besten aus. Geben Sie Freiraum und lassen Sie Ihre Mitarbeiter das tun, was sie am besten können.
  • ProjektbasiertesArbeiten fördert selbstständiges Arbeiten. Die Teams erledigen in Eigenregie die gestellte Aufgabe in den von Ihnen mit dem Team festgesetzten Rahmenbedingungen.
  • Sie müssen lernenzudelegieren, Vertrauen aufzubauen. Dies führt dazu, dass Ihr eigenes Arbeitspensum sinkt, denn Sie geben operative Aufgaben ab. Ihnen bleibt mehr Zeit für das Big Picture, für die eigentliche Führung des Unternehmens.
Kommunikation auf Augenhöhe
  • Kommunikation auf Augenhöhe ist ein weiterer wichtiger Tipp, der den Rhythmus im Arbeitsalltag verbessert. Wertschätzen Sie Ihr Team. Mit einem herablassenden Verhalten erzeugen Sie Missmut, was sich in einer geringeren Motivation äußert.
  • Die detaillierte Fehlersuche sollte sich in eine konstruktiveFehlerkultur verwandeln. Fehler treten immer und überall auf. Dies ist kein Weltuntergang, denn Fehler können auch zu neuen Lösungsansätzen führen. Ein gesunder Umgang mit Fehlern ist essentiell für eine positive Arbeitsumgebung.
  • CommandControl“ sollte in der Schublade verschwinden. Herauszuholen ist Transparenz. Agieren Sie transparent. Will heißen, lassen Sie Ihre Mitarbeiter teilhaben. Ist Ihr Team in bestimmte Vorgänge und Denkweisen einbezogen, bringen die einzelnen Mitglieder in der Regel viel mehr Verständnis auf. Sie sind bereit, die 10% Extrakraft zu liefern, wenn Sie das Warum sehen.
  • Sie können bestimmte Projekte oder Aufgaben auch an eine Agentur auslagern, wenn innerhalb Ihres Unternehmens die Expertise in einem Bereich fehlt.

Fazit

Die Firma im Micromanagement zu führen, ist eine äußerst ungünstige Wahl für alle Beteiligten. Chefs, Führungskräfte und Mitarbeitende leiden auf lange Sicht gleichermaßen unter den Auswirkungen des Micromanagements.

Der Zwang, immer alles kontrollieren zu müssen, kann ernsthaften Schaden anrichten. Sie nehmen Ihren Mitarbeitern die Lust am Arbeiten und verhindern, dass neue Ideen aufkommen.

Generell verwandelt sich der Arbeitsalltag in ein starres Abarbeiten. Mitarbeiter fehlen oder kündigen ganz, denn dieses Arbeitsumfeld ist alles andere als gesund. Chefs sind überfordert und lassen den Stress an den Mitarbeitern aus.

Moderne Unternehmensstrukturen erzeugen ein wesentlich entspannteres Arbeitsklima, bei dem Chefs Aufgaben abgeben, Verantwortung übertragen und Vertrauen zum Team haben. Auf diese Weise kann sich jeder auf das konzentrieren, was er am besten kann.

Auf lange Sicht bleibt die Motivation hoch und die Ziele des Unternehmens können erreicht werden. Reflektieren Sie, wie Sie Ihr Unternehmen führen und ob Änderungen angesagt sind, damit Sie nicht vom Fuck-up-Kreislauf erwischt werden.

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