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Wie die OKR-Methode Ihr Unternehmen zum Erfolg führt

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Die OKR-Methode (engl. Objectives and Key Results) verhalf Google zum großen Durchbruch. Die Anwendung dieser Management-Methode gibt einen agilen Rahmen für Teams und Organisationen vor und unterstützt dabei, den Fokus zu behalten.

Durch Klarheit und Transparenz motiviert die OKR-Methode Ihre Mitarbeitenden, sich selbstständig um die Erreichung ihrer Ziele zu kümmern und sich regelmäßig miteinander und mit ihren Vorgesetzten abzustimmen. Mit der Unterstützung einer Software kann so jeder transparent das gesetzte Ziel sehen, welche Fortschritte in den letzten 90 Tagen gemacht wurden und welche Ziele sich jeder für das kommende Quartal setzt. Von Azubi bis Chef, alle sind dabei.

Die OKR-Methode gibt Raum für Kreativität, um die eigenen Ziele mit Leidenschaft, Motivation und Ehrgeiz umzusetzen. Im folgenden Beitrag geht es um die Anwendung der OKR-Methode, die OKR-Geschichte, einige Beispiele sowie auch Vor- und Nachteile.

Was beinhaltet die OKR-Methode?

Angelehnt an die Methode des Management by Objectives (MbO – dt. Zielvereinbarungen) entwickelte Andrew Grove, Mitbegründer von Intel, diese Managementmethode. In den 1970er Jahren führte er diese bei Intel ein. Grove hatte erkannt, dass die bis dahin gängigen Methoden mit der wachsenden Geschwindigkeit und Dynamik der Entwicklung von Unternehmen im Silicon Valley nicht Schritt halten konnten.

Grove modifizierte zunächst das Management by Objectives und passte es an die immer schnelllebigere Zeit an. Ende der 1990er Jahre wurde das Konzept von John Doerr aufgegriffen und weiterentwickelt. Seit 1999 wendet Google die OKR-Methode erfolgreich an.

Wofür steht OKR und was bewirkt es im Unternehmen?

Ziel, Symbol, Geschäft, Marketing, Erfolg, Wohnung

Objectives und Key Results (dt. Ziele & Kern- oder Schlüsselergebnisse) bilden einen Rahmen, um Unternehmen auf gemeinsam gesteckte Ziele auszurichten und gleichzeitig den arbeitenden Teams größtmöglichen Spielraum und Autonomie zu ermöglichen. Es soll zum kritischen Denken aller Beteiligten anregen und stellt somit einen Ansatz zur kontinuierlichen Verbesserung des Unternehmens und seiner Philosophie dar.

Mittel- und langfristige Ziele werden durch OKR mit kurzfristigen Aufgaben verbunden, was sowohl Kontinuität als auch Agilität erlaubt. Aus Erfolgen und Misserfolgen, die bei OKR ausdrücklich erlaubt sind, entwickelt sich OKR im Unternehmen zu einem System kontinuierlichen Lernens.

Die OKR-Methode vereinigt mehrere Management-Methoden in einem Ansatz:

Sie ist kompatibel mit anderen Rahmenwerken wie Kanban, Scrum oder Ansätzen des Lean-Startup-Modells.

Wie funktionieren OKRs?

Definitionsgemäß basiert die OKR-Methode auf einem 90-Tage-Zyklus, welcher immer wieder gleich abläuft. Um diesen Zyklus zum Leben zu erwecken, braucht man zunächst die vier Grundpfeiler, das OKR-Framework.

  • Leitbild
  • Mittelfristige Ziele
  • Objectives (Ziele)
  • Key Results (Ergebniskennzahlen)

Das Leitbild formuliert die Vision und Mission der Unternehmung. Es bildet den Rahmen für die Formulierung der untergeordneten Schritte, Ziele und OKRs. Mission und Vision bilden hierbei die meist unerreichbare Idealvorstellung ab, welche für ca. 3-5 Jahre formuliert ist. Ziel ist es, dem Ideal so nah wie möglich zu kommen.

MittelfristigeZiele (engl. Mid-term Goals oder „Moals“) leiten sich aus dem Unternehmensleitbild ab. In den Mid-term Goals wird die Leitidee auf kurzfristige und erreichbare Ziele heruntergebrochen. An ihnen können sich Mitarbeitende orientieren, um herauszufinden, welche Ziele in nächster Zeit für das Unternehmen wichtig sind. Sie sind für etwa ein Jahr formuliert.

Objectives skalieren die Moals noch weiter herunter. Sie sind nicht mehr vorgegeben, sondern werden durch die Teams und Mitarbeitende selbst definiert. Objectives sind inhaltlich und zeitlich erreichbar, geschäftsfördernd und lassen sich kontrollieren. Die überschaubare Gültigkeit von 90 Tagen gibt dabei zusätzlich Motivation.

Die KeyResults sind letztendlich messbare, konkrete Kennwerte und Richtgrößen, welche die Erfolge der Aktivitäten sichtbar machen. Eine Agentur kann Ihnen bei der Formulierung Ihrer Ziele von Nutzen sein.

Wie formuliere ich OKR?

Im OKR-Framework gibt es maximal fünf Objectives und höchstens vier Key Results pro Objective. Die Ziele sind ergebnisorientiert und qualitativ formuliert, während die Key Results messbare, quantitative Größen darstellen. Wichtig bei dieser Zielsetzungsmethode ist, dass die Ziele gemeinsam mit den Teams und Mitarbeitenden formuliert werden und bis zum Ende des Zyklus abschließbar sein müssen.

Die Formulierung von John Doerr unterstützt die korrekte Formulierung von Objectives und Key Results.

“Wir werden [Objective], welches durch [Key Results] gemessen wird.”

Das qualitative Ziel (Objective) steht für sich selbst und fordert zum Handeln auf. Die Key Results erzeugen eine unmissverständliche und eindeutige Bewertung. Formuliert man obigen Satz aus, lässt sich leicht überprüfen, ob das OKR richtig formuliert wurde.

Wichtig bei der Formulierung ist die Fokussierung auf das Endresultat, nicht auf die Aktivität. Nicht die Erledigung vieler Dinge soll honoriert werden, sondern das Resultat (Key Result).

Anwendung an einem hypothetischen Beispiel

Stellen wir uns vor, Musterunternehmen XYZ stellt Basecaps und Sporttrikots für Sportvereine her. XYZ leidet derzeit unter der geringen Kundenzufriedenheit und will die Situation über den OKR-Ansatz angehen.

Objective #1

„Wir haben ein umfassendes Verständnis dafür generiert, welche Faktoren für unsere Kunden beim Interagieren mit ihnen relevant sind.“

Key Result #1

„Zur Erarbeitung weiterer Maßnahmen haben wir 500 Antworten einer speziellen Online-Kundenbefragung ausgewertet.“

Key Result #2

„Unser erarbeitetes Maßnahmenpaket haben wir in 20 persönlichen Interviews validiert, welche wir mit den umsatzstärksten verlorenen Kunden durchgeführt haben.“

Die Realität bei Google

2008 war Internet Explorer der Star unter den Internetbrowsern. Sundar Pichai, damals Chrome-Manager und heute CEO bei Google, setzteaufdieAnwendungder OKR-Methode.

chrome logo

Sein selbsterklärendes, richtungsweisendes und inspirierendes Objective war: 

Baue den besten Webbrowser der Welt.

Das dazugehörige, eindeutig messbare, zeitgebundene Key Result lautete einfach:

20 Millionen Nutzer am Ende des Jahres 2008.

Mittlerweile ist Chrome auf über 60% aller Geräte installiert. Der Internet Explorer verschwand in der Bedeutungslosigkeit. Nur die konsequente Anwendung der OKR-Methode ermöglichte diesen kometenhaften Aufstieg.

Wer sollte OKRs verwenden?

Die OKR-Methode wird nicht nur bei den High-Tech Giganten des Silicon Valley angewandt. In Deutschland verwenden zum Beispiel Sartorius, Zalando, Mymuesli oder Trivago diese Strategie. Die OKR-Methode ist bei Start-ups, aber auch bei klassischen Mittelständlern oder Kleinunternehmen beliebt, denn sie kann in Unternehmen aller Größenordnungen angewendet werden.

In Zeiten des demographischen und digitalen Wandels spielt besonders das Einbeziehen derMitarbeitenden und deren Bindung an den Arbeitgeber eine immer wichtigere Rolle. Mitarbeiter- und Arbeitsstrukturen wandeln sich sehr schnell.

Sie können bereits nach wenigen Monaten schon wieder veraltet sein oder nicht mehr den Rahmenbedingungen entsprechen. Entsprechend sind Unternehmen auf den Input der Teams und die Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche angewiesen. Deshalb sollten auch die Ziele gegenseitig und interdisziplinär stetig neu abgesteckt werden.

Nebenbei fördert der Austausch auch das Verständnis von Hintergründen und Prozessen anderer Bereiche. Die eigene Tätigkeit kann entsprechend darauf ausgerichtet und optimiert werden.

Vorteile der Objectives and Key Results

Mitarbeitende wollen ihren Arbeitsplatz und ihr Unternehmen mitgestalten. Die selbst entwickelten Ziele motivieren stärker, als von außen vorgegebene und sind entsprechend erfolgreicher in der Umsetzung und Zielerreichung

Genau diesen Aspekt greift die OKR-Methode auf. Sie ermöglicht:

  • agileres Arbeiten,
  • eine größere Transparenz im Unternehmen,
  • die Fokussierung auf unmittelbar wichtige Ziele,
  • das Messen von Erfolgen,
  • die Motivationsförderung von Mitarbeitern.

Der Unternehmensberater Marco Alberti von Murakamy in München formuliert es so:

„Man wird den größten Schwachsinn los“.

Er bezieht sich dabei auf Tätigkeiten, welche nicht auf die Unternehmensziele fokussieren, Geld und Zeit, verschwendende Verhaltensweisen und Aufgaben sowie mangelnde Entscheidungsfreude.

Nachteile von Objectives and Key Results

Die Formulierung von OKRs

Eine große Schwierigkeit der OKR-Management Methode besteht in der Art unseres Denkens. Naturgemäß denken wir lieber in Aktivitäten statt in Resultaten. Es ist wichtig, die Objectives und Key Results in einen Rahmen zu bringen und diesen korrekt auszuformulieren, dabei aber Raum für Selbstverpflichtung und Autonomie der Mitarbeitenden zu lassen.

Transparenz oder die Angst vor Kontrolle

Die OKR-Methode sieht vor, dass Ziele und Ergebnisse von jedem für alle einsehbar aufgezeigt werden. Das geschieht entweder durch die entsprechende Software oder bei kleinen Firmen möglicherweise noch auf dem Papier. Spätestens hier wird Transparenz dann zum zweischneidigen Schwert, denn bei vielen Arbeitgebern ist Transparenz nicht unbedingt gefragt.

Manche Führungskräfte agieren lieber unter der Oberfläche und haben kein Interesse an der Veröffentlichung von Zielen und ihren erreichten Ergebnissen. Möglicherweise liegt das darin begründet, dass sie Angst haben, nicht gut dazustehen, wenn die Ziele nicht erreicht werden.

Die OKR-Methode funktioniert aber nur, wenn wirklich alle mitmachen. Fehler sind ausdrücklich erlaubt und es sollte hinreichend kommuniziert werden, dass anhand von Objectives und Key Results keine Beurteilung oder Verurteilung stattfindet.

Regelmäßige Meetings

Besonders wichtig bei OKR ist der regelmäßige Austausch zwischen MitarbeitendenundFührungskräften. OKR benötigt monatliche Meetings. In Betrieben, in denen das zeitlich nicht zu ermöglichen ist, erweist sich OKR als Nachteil.

Videokonferenz, online-meeting

Der regelmäßig geforderte Kontakt zwischen Management und Mitarbeitenden ist für OKR lebenswichtig. In der Realität gibt es jedoch vielfach zu wenige Möglichkeiten, bei denen ein Gespräch zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten stattfindet. Das ist bedingt durch die Firmengröße, die Reisetätigkeit der Mitarbeitenden, aber auch durch die Einbindung der Manager ins Tagesgeschäft.

Gesunde Fehlerkultur

Bei der OKR-Methode müssen Fehler erlaubt sein. Sie eignet sich nicht, um Menschen und Mitarbeitende zu bewerten. Werden anspruchsvolle, also zum Zeitpunkt der Formulierung unerreichbar scheinende, Ziele formuliert, entscheidet die Fehlerkultur über Erfolg oder Misserfolg des ganzen OKR-Ansatzes.

Nicht-zielorientierte Menschen

Wenn auch vorab als Vorteil gelistet, hat die Fokussierung auf Ziele und Zwischenziele bei OKR auch Nachteile. Es gibt Menschen, die mit Zielstellungen schlicht nichts anfangen können, nicht an den Wert von Zielsetzungen glauben oder Zielvereinbarungen einfach ablehnen, weil sie damit schlechte Erfahrungen gemacht haben. Viele argumentieren auch, dass Zielvorgaben ihre Kreativität einschränken.

Tools zur Verwaltung der OKRs

Es gibt eine große Anzahl an Softwarelösungen, welche die OKRs gut strukturieren und verwalten. Ob Sie überhaupt eine Software benötigen und welche die Richtige ist, hängt von Dingen wie Budget, Ansprüchen oder der Unternehmensgröße ab. Wird ein OKR-Tool verwendet, muss dieses regelmäßig genutzt und verwaltet werden. Wird das vernachlässigt, hat die ganze Implementierung keinen Sinn.

Gängige OKR-Softwarelösungen sind:

Fazit

Google hat es vorgemacht und Sie können es auch!

Durch die OKR-Methode kann Ihre Firma den richtigen Fokus setzen. OKR hilft, sich auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren und fördert dabei den Teamzusammenhalt, beschleunigt Abstimmungsprozesse und verbessert die Kommunikation. OKR steht und fällt mit der Einbindung und Begeisterung der Mitarbeitenden. Damit diese motiviert mitziehen, sollten im Vorfeld der Einführung der OKR-Methode folgende Voraussetzungen unbedingt gegeben sein:

  • Positiver Umgang mit Transparenz
  • Offenheit
  • Klare Abgrenzung von der Mitarbeiterbeurteilung
  • Betrachtung des OKR-Zyklus als Lernkurve

OKRs müssen anspruchsvoll und hoch angesetzt sein, nur dann haben sie auch den gewünschten Motivationseffekt. Sie müssen allerdings nicht zu 100% erfüllt werden. Viel Erfolg!

FAQ

Was versteht man unter OKR?

OKR steht für Objectives and Key Results. Es ist ein Zielsetzungsrahmen, der klare Ziele (Objectives) mit messbaren Ergebnissen (Key Results) verbindet.

Wie funktioniert die OKR Methode?

OKR definiert klare Ziele (Objectives) und deren messbare Ergebnisse (Key Results). Teams setzen und überwachen diese Ziele regelmäßig für mehr Transparenz und Effizienz.

Wie erstellt man OKRs?

OKRs werden durch Festlegen klarer, motivierender Ziele (Objectives) und zugehöriger messbarer Ergebnisse (Key Results) erstellt. Regelmäßiges Überprüfen und Anpassen optimiert den Prozess.

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