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Schriftdesign: 6 Tipps & wie Sie Ihre eigene Schriftart erstellen

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Typografie – und damit einhergehend das Schriftdesign – ist eine Kunstform für sich, und es gibt viele verschiedene Arten von Schriftarten, die Sie für Ihre Marke verwenden können. Wenn Sie noch nie eine eigene Schriftart entworfen haben, mag dies auf den ersten Blick wie eine entmutigende Aufgabe erscheinen.

Doch mit ein paar grundlegenden Kenntnissen über Designprinzipien und Typografieregeln kann jeder einen Font erstellen, der perfekt zur Markenvision passt!

Was ist Schriftdesign?

Der Prozess des Entwurfs und der Erstellung einer Schriftfamilie wird als Schriftdesign bezeichnet. Typografie ist die Kunst und Technik der Anordnung von Schrift, um geschriebene Sprache auf Bildschirmen (sogenannten Webfonts) oder in gedruckter Version lesbar und ansprechend darzustellen.

Der erste Schritt bei der Gestaltung von Schriftarten ist das Zeichnen von Zeichen und Symbolen auf Papier oder digital mit Bleistift, Kugelschreiber, Marker und Pinsel. Diese Zeichnungen werden dann in einen Computer eingescannt, bevor sie in eine digitale Form umgewandelt und mit Softwareprogrammen wie Adobe Illustrator oder CorelDRAW bearbeitet werden können.

Alle Buchstaben sollten mindestens zweimal gezeichnet werden: einmal für die Groß- und einmal für die Kleinbuchstaben. So können Sie sehen, wie sich die einzelnen Buchstaben unterschiedlich verhalten, je nachdem, ob sie in Groß- oder Kleinbuchstaben verwendet werden.

Warum Typographie wichtig ist

Bei einem Font geht es um mehr als nur um Ästhetik – es geht um das Kreieren einer einheitlichen visuellen Kommunikation Ihrer Marke.

buchstabe a

Schriftdesign ist wichtig für das Corporate Design

Wenn Sie ein Designprojekt haben, sollte die Typografie eines der ersten Dinge sein, die Sie berücksichtigen. Es ist wahrscheinlich, dass Ihr Publikum vor allem auf die Schriftarten und Farben achten wird.

Die richtige Schriftart kann Ihr Design professionell und ansprechend aussehen lassen, aber es ist wichtig, es mit dem Text nicht zu übertreiben – zu viel Text kann für Menschen, die keine Zeit haben, alles durchzulesen, überwältigend sein.

Schriftdesign ist wichtig für die Corporate Identity

Eine eigene Schriftart hat einen direkten Einfluss auf das Nutzererlebnis und die Identität Ihrer Marke. Sie sind eine Form der visuellen Kommunikation, die sich darauf auswirkt, wie die Nutzer die Inhalte, die Sie auf Ihren Websites oder in einer App sehen, verstehen – auch wenn sie es nicht merken.

Schriftdesign ist wichtig für die User Experience

Wenn Sie eine Schriftart entwerfen, müssen Sie berücksichtigen, wie sie von Ihren Benutzern gelesen werden wird. Die Schrift muss gut lesbar und leicht zu erkennen sein, damit Nutzer beispielsweise das Menü auf Ihrer Website entziffern und so auf die Seite gehen, auf die Sie sie lenken möchten.

Dabei sollten Sie folgende Aspekte beachten:

  • Die Nutzung auf verschiedenen Geräten (Handys, Tablets, Computer)
  • Das Lesen unter verschiedenen Lichtverhältnissen (Tageslicht/Leuchtstofflampen/Nacht/im Haus)
  • Die Verwendung in verschiedenen Sprachen (z.B. Sonderzeichen im Deutschen wie ä, ö, ü und ß)

Wie unterscheiden sich Schriftfamilien?

schriftfamilie mit serifen, schriftdesign

Eine Schriftfamilie ist eine Gruppe von Schriftarten mit gemeinsamen Gestaltungsmerkmalen, wie etwa dem Gewicht des Fonts und dem Stil. Schriftfamilien lassen sich in mehrere Kategorien einteilen: Serifenschriften (z.B. Times New Roman), serifenlose Fonts (z.B. Arial) und Handschrift (z.B. Pacifico).

Serif

schriftdesign times new roman

Eine Serifenschrift ist eine Schrift Kategorie, die am Ende der Striche kleine Linien oder Haken aufweist.

Serifenschriften eignen sich gut für den Druck, da sie in gedruckter Form sehr gut lesbar sind. Sie eignen sich aber auch hervorragend für eine Website auf dem Bildschirm, da sie eine konstante Breite haben, im Gegensatz zu serifenlosen Schriften, die bei Großbuchstaben und großen Zeilenhöhen dazu neigen, sich zusammenzuquetschen.

Sans Serif

schrift arial

Serifenlose Schriftarten sind die richtige Wahl, wenn Sie ein modernes, klares Design suchen. Diese Schriften haben keine Serifen und werden häufig für Fließtext und Überschriften verwendet.

Sans-Serif-Schriften sind immer besser lesbar als ihre Serifen-Pendants, weil sie so gestaltet sind, dass ihre Striche gleich schwer sind, was sie auch bei kleinen Schriftgrößen leichter entzifferbar macht – was natürlich besonders wichtig ist, wenn es um Web-Design geht.

Außerdem neigen Sans-Serif-Schriften dazu, monospaced zu sein – d. h. alle Buchstaben nehmen genau die gleiche Menge an horizontalem Platz ein, was sie zu einer guten Wahl für Projekte macht, die Codierung beinhalten.

Handschrift/Kalligraphie

schriftart pacifico

Eine Handschrift oder Kalligraphie wird häufig für Überschriften und Zwischenüberschriften verwendet. Sie können auch für Fließtext eingesetzt werden, eignen sich aber nicht für lange Textzeilen, da sie schwerer zu lesen sind.

Handschriftliche Schriftarten eignen sich hervorragend für Logos, die sich von anderen abheben oder eine persönliche Note haben sollen, da sie dem Design einen organischen Charakter verleihen.

Wie wählt man eine Schriftart für die eigene Marke?

Wenn Sie eine Schriftart für Ihre Marke entwerfen, ist es natürlich wichtig, dass sie gut lesbar ist. Aber darüber hinaus sollte der Font auch Ihre Marke repräsentieren.

Die folgenden Tipps können Ihnen und Ihrem Team dabei helfen, Ihr eigenes Schriftbild zu erstellen.

Tipp 1: Markenwerte definieren

Wenn Sie nach einer persönlicheren Schriftart suchen, reichen Ihre Markenwerte vielleicht schon aus, um den Stein ins Rollen zu bringen. Definieren Sie Ihre Markenwerte und erstellen Sie ein Moodboard, das auf diesen Werten basiert. Was ist der Zweck Ihrer Marke? Wen wollen Sie erreichen? Welche Vorteile bietet Ihr Unternehmen gegenüber der Konkurrenz? Was macht Ihr Unternehmen einzigartig?

Wenn Ihnen nichts einfällt, versuchen Sie, Schlüsselwörter zu notieren, die Ihr Unternehmen in einem Satz oder weniger beschreiben. Je mehr Informationen Sie direkt am Beginn der Suche nach einer neuen Hausschrift zusammentragen, desto eher wird Ihr neuer Font auch Ihr Unternehmen repräsentieren.

Tipp 2: Positive und negative Beispiele finden

Als nächstes sollten Sie sich auf die Suche nach einigen Beispielen machen, die Ihnen visuell zusagen – oder Sie vielleicht auch abschrecken. Das kann gerade für Design-Neulinge ein guter erster Schritt sein, um sich mit dem Thema Schrift vertrauter zu machen und erste Ergebnisse für die eigene neue Schrift zu finden.

Negativbeispiele sind Schriftarten, die Sie nicht nachahmen sollten. Ein Schriftdesigner könnte zum Beispiel sagen: „Ich will nicht, dass meine Schrift wie Comic Sans aussieht.“

Positive Beispiele wiederum sind Schriftarten, die Sie bewundern und von denen Sie lernen können, indem Sie deren Designdetails studieren. Ein Schriftdesigner könnte z. B. sagen: „Ich finde es toll, wie Avant Garde Gothic auf Textblöcken mit Helvetica Bold in Großbuchstaben aussieht, weil es ein kühnes und raffiniertes Element darstellt.“

Schritt 3: Mit einem Designer zusammenarbeiten

Wenn Sie Glück haben, haben Sie einen Designer zur Hand, der Ihnen bei der Schrifterstellung helfen kann. Wenn nicht, gibt es zahlreiche Online-Ressourcen, Tools und natürlich auch Grafikdesign-Agenturen, die Ihnen helfen können.

Falls Sie nicht über das Budget oder anderweitige Ressourcen für die Zusammenarbeit mit einem Designer oder einer Agentur verfügen, bietet Google Fonts beispielsweise kostenlose Schriftarten mit der Option, kommerzielle Lizenzen zu erwerben, wenn Sie die Schriftarten für geschäftliche Zwecke nutzen möchten.


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Fonts.com und MyFonts bieten ebenfalls je einen Bezahlplan für professionelle Designer an, die mit Kunden an maßgeschneiderten Typografieprojekten wie Ihrer eigenen Schrift arbeiten.

Tipp 4: Eine eigene Schrift entwerfen oder einen bereits existierenden Font verwenden

Wenn Sie eine eigene Schriftart für Ihre Marke erstellen möchten, haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können von Grund auf neu entwerfen oder eine vorhandene Schriftart installieren und verwenden.

Um eine neue Schriftart zu entwerfen, müssen Sie zeichnen und malen können – oder mit einem entsprechenden Grafikdesigner zusammenarbeiten, der oder die in dem Bereich bereits Erfahrung hat. Der Designer übernimmt in diesem Falle die weitere Arbeit an der eigentlichen Schrift.

Falls Sie jedoch einen bestehenden Font für Ihre Marke verwenden möchten, müssen Sie erst in Erfahrung bringen, ob die Schrift für die kommerzielle Nutzung zur Verfügung steht und sich diese gegebenenfalls per Download kaufen, bevor Sie den Font installieren und verwenden können.

Bei letzterem sollten Sie darauf achten, dass der Download jede Version der Schrift enthält, also eventuell auch Buchstaben wie Umlaute oder Sonderzeichen, und auch die Varianten fett (bold) und kursiv (italic).

Tipp 5: Komplementäre Fonts definieren

Komplementäre Schriftarten sind zwei oder mehr verschiedene Schriftarten, die gut zusammenpassen. Komplementäre Schriftarten sind eine gute Möglichkeit, Ihr Design abwechslungsreich und interessant zu gestalten und gleichzeitig Harmonie und Ausgewogenheit zu wahren.

Der Kontrast zwischen den beiden Schriften erzeugt eine visuelle Spannung, die das Beste aus beiden Zeichenarten herausholt.

Tipp 6: Verwendung der Schriften in einem Styleguide festlegen

Schließlich ist auch wichtig, die Verwendung Ihrer Schriftarten in einem Styleguide zu definieren. Der Zweck eines Styleguides ist es, sicherzustellen, dass alle Grafikdesigner und Leute, die an Ihrem Projekt arbeiten, die gleichen Designprinzipien befolgen.

Ein guter Styleguide sollte klar, prägnant und nicht zu lang sein – das Ziel ist es, jedem Designer die notwendigen Informationen zu Einsatz der Schrift an die Hand zu geben.

Die beliebtesten Schriftdesigns der letzten Jahre

Fonts sind wie Mode: Mal geht der Trend in eine Richtung, und dann ändert sich der Stil der Buchstaben wieder dramatisch. Durch die große Anzahl an Schriftarten kommt dabei nie Langeweile auf – aber es gibt ein paar Favoriten, die in den vergangenen Jahren besonders beliebt waren.

Der Evergreen: Helvetica

Wenn Sie eine neue Schriftart für Ihr Design auswählen, sollten Sie immer bedenken, ob sie für Benutzer gut lesbar ist. In diesem Fall bietet sich die Helvetica an!

Sie ist leicht zu lesen, auch wenn man mit ihr nicht vertraut ist. Außerdem hat sie einen starken Charakter, der sie perfekt für plakative Aussagen macht. Deswegen ist Helvetica bei vielen Designern extrem beliebt und wird gerade für eine Website gerne eingesetzt.

Die Sommerliche: Lato

Lato wurde von dem polnischen Grafikdesigner Łukasz Dziedzic im Sommer 2010 entworfen und ist eine serifenlose Schriftart, die kostenlos heruntergeladen werden kann. Der Sommer scheint den Designer nicht nur zu dem Schriftdesign inspiriert zu haben: Das Wort Lato heißt im Polnischen buchstäblich Sommer.

Der Klassiker: Sorts Mill Goudy

Eine weitere beliebte Schriftart ist Sorts Mill Goudy, entworfen von Frederic W. Goudy, die 1917 veröffentlicht wurde. Dank ihrer eleganten Serifen und der abgerundeten Enden von Buchstaben wie „a“ oder „e“ wirkt sie auch heute noch klassisch.

Fazit

Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen geholfen hat, die Bedeutung der Typografie und ihre Rolle im Branding zu verstehen. Jetzt können Sie sich daran machen, Ihre eigene Schrift zu finden oder vielleicht sogar erstellen zu lassen. Wir bringen Sie hierfür gerne mit den richtigen Design- oder Branding-Agenturen in Verbindung.

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