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Digitalstrategie

Personal Branding: Wie Sie Ihre Personenmarke aufbauen

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Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Gastbeitrag von Claudia Meier, die in den Bereichen Content Creation und PR bei der Agentur OPUS Marketing tätig ist.

Der Aufbau einer Marke wird allgemeinhin als Branding bezeichnet. Dreht sich diese Marke nicht um ein Produkt oder Unternehmen, sondern um eine einzelne Person, so wird dies „Personal Branding“ genannt. Was gehört alles zu einer Personenmarke und wie können Sie damit beginnen? Das besprechen wir im Folgenden.

Was ist Personal Branding?

Der Begriff Personal Branding beschreibt den Aufbau und die Vermarktung einer Personenmarke. Der Begriff wurde erstmals 1997 vom US-Amerikaner Tom Peters verwendet, der als Unternehmensberater und Management-Coach tätig ist. Auch wenn es bisher keine direkte und klare Definition von Personal Branding gibt, so hat sich im Laufe der Jahre ein allgemeines Verständnis für den Begriff etabliert.

Unter dem Aufbau einer Personenmarke versteht man somit die Positionierung einer Person und deren Selbstvermarktung durch das Teilen von Fachwissen über unterschiedliche Kanäle hinweg.

 Einfluss der sozialen Netzwerke

social media icons

Bedingt wurde die Entwicklung von Personal Branding durch die Verbreitung des Internets und das Aufkommen sozialer Netzwerke. Dadurch wurde es erst möglich, auch online eine Reputation und Marke zu erschaffen und diese vor allem selbstständig zu pflegen.

Individualität und die Darstellung der eigenen Person, eigener Ansichten und Kompetenzen sind hier ausschlaggebend. Beim Personal Branding steht also eine Person (oder auch mehrere) und deren Bild sowie Reputation im Vordergrund.

Konkret geht es um das Thema Selbstvermarktung und den Aufbau der »Marke Ich«. Der Kern der Personal Brand ist somit die Persönlichkeit des Menschen, sodass Personal Branding zum Reputationsmanagement gezählt werden kann.

Aufbau einer Marke

Unter einer Marke ist ein Warenzeichen bzw. eine Wiedererkennungsmerkmal zu verstehen, das in Form eines Namens – Logo oder Zeichen – verwendet werden kann. Die Identität einer Marke basiert unter anderem auf den Vorstellungen und Ideen, die die Menschen mit dieser Marke verbinden.

Die Konkurrenz unter Marken ist in den letzten Jahren immer größer geworden, schon allein durch die steigende Anzahl an Marken und Unternehmen. Sprich, je spezieller und einzigartiger Ihre Marke ist, desto mehr fallen Sie auf und haben Chance auf Wiedererkennung.

Konkret bedeutet Personal Branding: Sie als Person tragen als Personenmarke Ihr Wissen, Ihre Brand und Ihre Expertise nach außen, sodass Sie dadurch wiedererkennbar machen. Es geht in erster Linie um Sie als Person, erst in zweiter Instanz um Ihre Firma.

Der Abstrahleffekt wird ganz automatisch erzeugt. Doch zunächst ist es Ihre Aufgabe, sich und Ihre Brand klar nach außen zu positionieren. Der Wert Ihrer Personal Brand basiert nicht auf einem Produkt oder Ihrer Firma, sondern Ihrer Persönlichkeit und Ausstrahlung. Wie Sie das schaffen? Mit einer ordentlichen Portion Emotion und Authentizität gepaart mit Ihrer Expertise.

Warum auch Sie Personal Branding betreiben sollten

Wer sich jetzt denkt, dass Personal Branding nur bei Influencer:innen zu finden ist, hat zwar nicht ganz unrecht, das Prinzip ist jedoch für Unternehmer:innen genauso wichtig und kann wirkungsvolle Effekte erzeugen.

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Prinzipiell eignet sich Personal Branding vor allem für Personen des öffentlichen Lebens wie Sportler:innen, Politiker:innen und Prominente, die bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad haben. Doch auch Selbstständige, Führungskräfte, Berufseinsteiger:innen, Künstler:innen und Coaches können von der Erstellung Ihrer eigenen Marke profitieren. Denn gerade für Selbstständige und KMUs ist es wichtig, gehört zu werden und online auffindbar zu sein.

Personal Branding hat auch einen positiven Effekt auf die Suchmaschinenoptimierung. Google bewertet Inhalte unter anderem nach Kriterien wie Vertrauenswürdigkeit und Know-how. Je stichhaltiger also die Informationen sind, die Sie verbreiten, desto besser ist das für Ihre Auffindbarkeit und die Erstellung Ihrer Brand!

Für Firmen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten in Bezug auf Personal Branding, denn der Aufbau einer Personenmarke ist auch über die Persönlichkeit der Mitarbeiter:innen möglich. Diese agieren sozusagen als Markenbotschafter:innen. Dieser Effekt strahlt auf das eigene Unternehmen ab.

Die Vorteile von Personal Branding

Wer Personal Branding gekonnt umsetzt, profitiert von einigen Vorteilen und Effekten. An erster Stelle steht natürlich die Aufmerksamkeit, die schrittweise generiert wird. Sind die Inhalte informativ und stichhaltig, gewinnen Zuschauer:innen nicht nur Vertrauen, mit der Zeit bauen Sie sich auch einen positiven Ruf auf. Hat eine Brand ein Gesicht und ein:e direkte:n Ansprechpartner:in, ist die Hemmschwelle für eine Kontaktaufnahme gerade via Social Media geringer.

Ihr positiver Ruf hilft Ihnen bei der Umsetzung unternehmenseigener Ziele. Ihr Image wird sich verbessern und durch die Darstellung und Verbreitung Ihrer Expertise kann es sich durchaus entwickeln, dass Sie Anfragen oder Aufträge erhalten. Das unterstützt somit gleichzeitig Ihren Vertrieb!

Je klarer Sie Ihre Message und wofür Ihr Unternehmen steht nach außen tragen, desto besser ist auch die Wirkung auf Ihr Recruitment. Das positive Bild gepaart mit Ihrer Expertise und Leidenschaft wird auch interessierte Arbeitnehmer:innen ansprechen und ist somit eine gekonnte Werbung für Ihr Unternehmen!

Haben Sie sich nach einer gewissen Zeit eine Personal Brand aufgebaut, wird sich dadurch automatisch Ihr Netzwerk erweitern und entwickeln. Sie treten in Kontakt mit Gleichgesinnten und Follower:innen. Der positive Nebeneffekt? Sie können besser beeinflussen, was über Sie im Netz zu finden ist und geschrieben wird. Gestalten Sie Ihr eigenes Bild und gewinnen Sie so das Vertrauen Ihrer Follower:innen und Kund:innen!

Das Kreieren einer Personenmarke ist kein kurzfristiger Trend, der in wenigen Monaten wieder verflogen ist. Es ist notwendig für Unternehmer:innen und Menschen, Ihre Persönlichkeit nach außen zu tragen, um sich einen Namen zu machen. Die Bedeutung der Personenmarke nimmt immer weiter zu, sodass Sie Ihre eigene Brand nicht unterschätzen sollten.

Ziele von Personal Branding

Das Ziel von Personal Branding ist es, die fachlichen Stärken nach außen zu tragen und dadurch zum Experten in dem Fachbereich zu werden. Folglich bauen Sie sich dadurch ein eigenes Image auf. Es geht nicht um eine private Darstellung, sondern die Qualifikationen und Kompetenzen als Mensch durch eine gezielte Eigenvermarktung und eine klare Positionierung zu kommunizieren. Dadurch machen Sie sich als Person nahbarer, als es ein Unternehmen je sein könnte, und strahlen somit Authentizität aus.

Aufmerksamkeit erlangen

Ein elementares Ziel beim Aufbau einer Personal Brand ist die Generierung von Aufmerksamkeit, um sich eine Plattform für Ihre Inhalte zu schaffen. Dies dient Ihnen als Grundlage, um eine positive Reputation zu erzeugen. Um das zu erreichen, ist eine gezielte Inszenierung Ihrer Person nötig, um sich einen Expertenstatus zu erschaffen.

Ihre digitale Visitenkarte

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Auf Dauer kreieren Sie sich dadurch eine digitale Visitenkarte, die für sich spricht. Sobald Sie aus beruflichen Gründen in irgendeiner Weise in der Öffentlichkeit stehen, ist ein kompetentes Image ein wesentlicher Bestandteil Ihres beruflichen Werdegangs.

In einem Zeitalter der Selbstinszenierung ist es nahezu unmöglich, diesem Trend auszuweichen und ihn nicht zum eigenen Vorteil zu nutzen! Denn sind wir doch mal ehrlich – wir alle haben schon Informationen über andere Personen im Internet gesucht.

Personal Branding bietet Ihnen die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und zu bestimmen, welche Informationen über Sie zu finden sind. Damit sichern Sie sich nachhaltig Ihren beruflichen Erfolg. 

Wie Sie Ihre Personal Brand in die Tat umsetzen!

Bevor Sie mit dem Thema Personal Branding loslegen, sollten Sie einige Dinge vorbereiten. Hier ein paar Tipps für Ihre Personal-Branding-Strategie: Zunächst einmal sollten Sie sich überlegen, welche Inhalte sie transportieren wollen und wer Ihre Zielgruppe ist. Das hilft Ihnen nicht nur, die Inhalte gezielt aufzubereiten, Sie wissen auch, wo Sie sich bewegen müssen, um diese zu erreichen.

Natürlich ist auch wichtig, wie Sie von Follower:innen und Kund:innen wahrgenommen werden möchten. Überlegen Sie sich konkret, welche Ziele Sie verfolgen, welche Botschaften und Visionen Sie haben und wofür Ihre Brand stehen soll.

So legen Sie los!

Ist das geklärt, geht es an den Markennamen (falls Sie nicht bereits ein Unternehmen haben). Ebenso wichtig ist eine Website, idealerweise mit einem Blog, auf dem Sie Ihr Wissen und Ihre Marke darstellen können.

Wichtig ist hier die Vollständigkeit der Inhalte: Verwenden Sie ein ansprechendes Foto und Design, das Sie als Unternehmer:in gekonnt in Szene setzt. Mit einem informativen Text stellen Sie Ihre Expertise vor. Das sollte die Grundlage Ihrer zukünftigen Markenbildung sein.

Die Möglichkeit, mit anderen zu kommunizieren, ist essentiell wichtig. Das bietet sich vor allem über Social-Media-Kanäle und Netzwerke wie Xing und LinkedIn an. Dadurch können Sie auch Ihre Inhalte auf mehreren Kanälen verteilen und untereinander verlinken. Ist das geschafft, können Sie anfangen, Ihre Inhalte nach außen zu tragen.

Ein Tipp für den Start: Fangen Sie klein an. Es ist sinnvoller, zunächst nur ein oder zwei Kanäle zu bespielen und diese langsam, aber sicher auszubauen.

Vernetzung ist alles

Danach heißt es: aktiv bleiben! Nur wer regelmäßig postet, bleibt in Erinnerung. Hier dienen Ihnen die sozialen Netzwerke als Dreh- und Angelpunkt. Immer mehr Menschen sind hier vertreten, sowohl privat als auch beruflich. Dass hierbei die Grenzen langsam aber sicher verschwimmen, ist uns sicherlich fast allen schon aufgefallen. Nutzen Sie diese Entwicklung zu Ihrem Vorteil und verschaffen sich und Ihrer Marke so eine Stimme.

Haben Sie einmal begonnen, Inhalte zu posten und diese mit der Zeit auf unterschiedlichen Kanälen zu teilen, kann schnell ein Schneeballeffekt entstehen. Idealerweise werden Ihre Inhalte „gerepostet“ und kommentiert und erscheinen somit auch außerhalb Ihrer eigenen Kanäle. Auch das Kommentieren anderer Beiträge und der aktive Kontakt mit Follower:innen und Unternehmer:innen gehört dazu, um diesen Effekt zu verstärken. Suchen Sie hier aktiv den Austausch.

Mit diesen Tipps bauen Sie sich Schritt für Schritt ein Netzwerk aus Gleichgesinnten, Interessenten und Unterstützer:innen auf, das wiederum große Vorteile für Sie bringt. Sie können das Netzwerk nicht nur für die Eigenvermarktung verwenden, sondern auch fachlich davon profitieren und neues Wissen erlangen.

Das Wichtigste dabei? Bleiben Sie authentisch! Nur wer seine eigenen Inhalte und Ansichten nach außen trägt, hat Erfolg.  

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