Erlebnismarketing: Aufmerksamkeit und Emotionen wecken
Event-Marketing

Erlebnismarketing: Aufmerksamkeit und Emotionen wecken

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Das Marketing hat sich zu einem der wichtigsten Standbeine der produzierenden und vermarktenden Unternehmen entwickelt. Ohne das passende Marketing kommen viele Produkte bei Weitem nicht so gut an, wie sie könnten. Mit den vielen unterschiedlichen Werbemöglichkeiten und der Informationsüberlastung ist es schwer geworden, die Aufmerksamkeit der Kunden zu gewinnen. Erlebnismarketing scheint eine wirksame Methode zu sein, die Käufer zur Interaktion aufzufordern und damit eine tiefere Bindung zu schaffen.

Wie intelligente Erlebnisstrategien Ihrem Unternehmen dabei helfen können, Konsumerlebnisse zu individualisieren und bleibende Erfahrungen zu schaffen, dem gehen wir heute auf den Grund.

Was versteht man unter Erlebnismarketing?

Erlebnismarketing ist gleichbedeutend mit dem englischen Begriff Experiential Marketing Mix oder Experiential Marketing. Diese spezielle Form der Werbung interagiert mit dem Kunden, sodass bestimmte Erlebniswerte erzeugt werden, die sich positiv auf die Wahrnehmung der Produkte und der Marke auswirken. Besonderes Erkennungsmerkmal von Maßnahmen im Erlebnismarketing ist die außergewöhnliche und überraschende Kreativität, die den Kunden aktiv mit einbezieht.

Warum ist Erlebnismarketing so erfolgreich?

Je nachdem, welcher Marketing-Mix und welche Maßnahmen verwendet werden, erlaubt es das Erlebnismarketing nicht nur ein einzelnes Produkt vorzustellen, sondern auch die Werte der Marke und andere firmenbezogenen Botschaften. Mit den richtigen Erlebnisstrategien lassen sich:

  • direkte Umsätze verbessern. Kunden, die mittels Kampagnen des Erlebnismarketings mit Marken und Produkten in Kontakt kommen, kaufen wesentlich häufiger genau diese Produkte. Es wird davon ausgegangen, dass etwa 70% der Menschen, die ein interaktives Markenerlebnis erfahren, Stammkunden werden.
  • Markenreichweite und Bekanntheitsgrad extrem ausweiten. Kreative und witzige Konsumerlebnisse werden gern über Social Media verbreitet. Das ist ein riesiges Potenzial für Unternehmen, die Markenreichweite zu vergrößern. Keine andere Plattform ist so schnell und erfolgreich in der Verbreitung von neuen Ideen.

Welche Formen gibt es beim Erlebnismarketing?

Starbucks disposable cup

Anders als beim traditionellen Marketing setzt das Erlebnismarketing auf die Emotionen der Kunden. Die Kaufentscheidung wird nicht mehr nur rational getroffen, sondern aktiv mit positiven Konsumerlebnissen verbunden, die zu einer schnelleren Kaufentscheidung führen.

Denken Sie nur an Starbucks: hier wird nicht nur ein heißer Kaffee verkauft, sondern ein komplettes Lebensgefühl – aktiv, unabhängig, modern und hip mit vollem Wohlfühlcharakter.

Erlebnismarketing kann dabei unterschiedliche Formen annehmen. Diese sollten direkt auf Ihre Produkte abgestimmt sein. Am einfachsten lassen sich die Erlebniswerte natürlich in der physischen Form erfahren, wie dies bei den folgenden Formaten der Fall ist.

Flagship Store

Flagship Stores werden von Marken vornehmlich zu Verkaufszwecken eingerichtet. Es wird mit einem ansprechenden Gesamtkonzept gearbeitet, dass die Kunden animiert. So werden im Laden von Nespresso nicht nur die Maschinen selbst verkauft, sondern man kann neue Kaffeesorten direkt vor Ort probieren.

Pop-up-Stores

Pop-up-Stores tauchen einfach so über Nacht auf. Kommt ein neues Produkt auf den Markt, nutzen Marken diese temporären Läden und Verkaufspunkte, um Informationen zu den neuen Waren zu präsentieren und diese zu verkaufen. Dies ist eine der beliebtesten Formen beim Erlebnismarketing. 

pop up store

Themenparks

Themenparks sind Erlebniswelten, die besonders gut in der Spielwarenindustrie funktionieren. Die ganze Familie wird in die Welt des Herstellers aufgenommen. Der Verkauf an sich steht erst mal nicht im Vordergrund, doch die Kundenbindung wird ganz intensiv gestärkt. Beispiele für eine solche Markenstrategie sind die Legoland-Parks oder auch das Mercedes-Benz-Museum. Die Erlebniswerte sind bei diesen Konzepten besonders positiv und die Marke kann sich klar von der Konkurrenz absetzen.

lego schloss im legoland

Erlebnishandel

Es muss natürlich nicht immer gleich ein kompletter Laden sein, der Menschen zu Aktivitäten mit den Marken animiert. Denken Sie einfach an die Aktionen im Supermarkt, wenn neue Geschmacksrichtungen von Lebensmitteln herauskommen. Bei Menschen, die zum Probieren und Testen animiert werden, landet viel häufiger das entsprechende Produkt im Einkaufswagen.

Welche Produkte eignen sich besonders gut für Experiential Marketing?

Die Branchen, die sich Kampagnen des Erlebnismarketings zunutze machen können, sind vielfältig und sehr unterschiedlich. Mit kleinen Verkaufs- und Testaktionen werden besonders gern Artikel aus den Bereichen Kosmetik, Nahrungsmittel und Luxus präsentiert.

Aufwendiger und wesentlich kostenintensiver sind dahingehend die Pop-up-Stores oder Flagship Stores, die eine komplette Marke präsentieren. Elektronikartikel oder Lifestyle-Produkte werden gern in dieser Form vermarktet. Waren, die generell eine große emotionale Gewichtung erfahren, sind besonders gut mit Verbraucher-Erlebnissen vereinbar.

Beispiele, wie renommierte Marken wie Coca Cola Erlebnismarketing umsetzen

In welcher Weise eine Marke seinen Kunden eine emotionale Unterhaltung bietet, hängt natürlich stark mit den Werten des Unternehmens zusammen und wie dieses wahrgenommen werden will. Sehen wir uns drei sehr unterschiedliche Beispiele an, bei denen mit Spaß und Interaktion ein beeindruckendes Offline-Erlebnis in der echten Welt geschaffen wird.

Coca Cola und virtueller Fußball

Coca Cola ist immer versucht, hip, spritzig und modern wahrgenommen zu werden. Ein Grund, als einer der großen Sponsoren der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft in 2018, die moderne AR-Technologie fürs Marketing zu nutzen. Die Besucher durften virtuell direkt auf dem Rasen auflaufen, an Wettbewerben teilnehmen und ein Erinnerungsfoto schießen. Coca Cola bleibt so für viele mit dem Fußball verbunden.

IKEA, alles auf dem Kopf

Der schwedische Möbelriese hat sich zur Eröffnung einer neuen Filiale in Frankreich etwas Besonderes einfallen lassen. Eine riesige Kletterwand wurde installiert, die nicht nur eine einfache Wand zum Hochklettern war, sondern das Thema Einrichtung wieder aufnahm. Die Kunden konnten sich mit Seilen und Brettern durch ein vertikales Wohnzimmer hangeln. Ein kleines Event, das bei den Teilnehmern sicherlich lang in Erinnerung geblieben ist.

IKEA Built a Furniture Rock Climbing Wall in France
Quelle: Business Insider

Googles Foto-App mit süßem Beigeschmack

Wie Sie beim jetzigen Beispiel sehen werden, bedarf es nicht immer eines riesigen Events, um Kunden auf ein neues Produkt aufmerksam zu machen. Google setzte beim Launch seiner neuen Foto-App auf Süßes. Die vorbei schlendernden Menschen konnten ein Foto mit der neuen App aufnehmen und erhielten als Dankeschön einen leckeren Cupcake aus dem mitgeführten Imbisswagen.

Google Photos cupcake foodtruck
Quelle: A taste of Koko

Diese Idee fand Zappos, ein Onlinehändler so toll, dass er die Idee erweiterte. Er stellte sich einfach neben den Imbisswagen mit den Cupcakes und verschenkte an diejenigen, die einen Cupcake in die Schuhbox gaben, Modeartikel oder Schuhe. Auf diese Weise konnten beide Unternehmen einiges an Aufsehen erregen.

Wie bauen Sie eine wirkungsvolle Erlebnisstrategie auf?

Bevor es an die eigentliche Entwicklung einer Erlebnisstrategie geht, müssen die kurz- und langfristigen Ziele festgehalten werden. Ohne ein genaues Ziel können die Events im Erlebnismarketing schnell unnötig teuer werden. In dieser ersten Phase muss auch die Definition der SMART-Ziele stattfinden. Mit diesen Kriterien werden Strategien und die Kampagnen im Marketing bewertet.

  • S: Specific (spezifisch)
  • M: Measurable (messbar)
  • A: Achievable (attraktiv)
  • R: Relevant (relevant)
  • T: Timing (terminiert)

Definition der Zielgruppe

Nur wer seine Konsumenten kennt, kann auch gezielte Aktionen im Erlebnishandel und in der Werbung implementieren. Eine gezielte und sehr genaue Analyse der Kunden ist unumgänglich.

Kreative Köpfe für den Ideenpool

Erweitern Sie das Marketingteam mit kompetenten Köpfen, die auf frische Ideen kommen können. Dabei ist es auch hilfreich, Mitarbeiter aus Vertrieb oder dem Kundenservice in der Brainstorming-Phase zu rekrutieren, denn diese wissen am besten, wie die Konsumenten ticken. Sollte dies immer noch nicht ausreichend sein, wenden Sie sich an eine Marketing– oder Event-Agentur.

Aufmerksamkeit erwecken

Eine Marketingaktion, die nicht wahrgenommen wird, ist rausgeschmissenes Geld. Mit der passenden Werbung sollten spezielle Events online und offline promotet werden. Influencer Marketing ist eine interessante Form, schnell viele Menschen zu erreichen. Ähnliches gilt für Online-Anzeigen oder Posts auf Social-Media-Plattformen. Traditionelle Medien wie Plakate oder Radio sind bei lokalen Aktionen ebenfalls denkbar.

aufmerksamkeit durch erlebnismarketing

Eventkalender

Vor allem wenn mehrere Events kombiniert werden, können besonders viele Menschen erreicht werden. Nehmen wir das Beispiel der Google Cupcakes. Diese Aktion ist leicht auf verschiedene Städte anwendbar. Die Mietung eines Imbisswagens oder Caravans, der die neuen Produkte vorstellt, ist nicht übermäßig teuer.

Die Idee ist mobil und kann über einen gewissen Zeitraum von einigen Tagen oder Wochen viel Gebiet abdecken. Heute Frankfurt, morgen Hamburg und übermorgen Berlin wird für das Event so kein Problem.

Analyse der Veranstaltungen

Theoretisch klingen die Fakten gut. Diese müssen nach dem Abschluss einer Kampagne jedoch auch mit Zahlen aus der Praxis bestätigt werden. Wurden die gesteckten Ziele erreicht? Das muss im Nachhinein mit der Analyse festgestellt werden. Nur so ist erkennbar, ob sich eine Strategie positiv auf die Umsatzlage oder die Bekanntheit einer Marke ausgewirkt hat.

Mit starkem Marketing, Reichweite und Kundenstamm vergrößern

Erlebnismarketing ist eine sehr interessante Möglichkeit, Produkte und Unternehmen zu einer größeren Bekanntheit zu verhelfen. Dabei können Sie sich als Marke sichtbar von der Konkurrenz absetzen, die vielleicht nur auf Visual Merchandising setzt. Mit frischen und kreativen Konzepten wird bei den Erlebniswerten gepunktet. Einmalige Erlebnisse bleiben in den Köpfen der Menschen viel länger und leichter hängen. Ideal, wenn diese Aktionen mit Ihrer Marke verbunden werden.

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