Marketing-Mix
Digitalstrategie

Warum ist der Marketing-Mix so wichtig?

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Product, Price, Place, Promotion: Das sind die klassischen 4 Ps für einen erfolgreichen Marketing-Mix. Aber kennen Sie auch die zusätzlichen 3 Ps? Oder die 4 Ks für einen digitalen Marketing-Mix? In diesem Artikel werden wir sie Ihnen nicht nur vorstellen, sondern wir werden Ihnen auch sagen, warum sie so wichtig sind, um Ihr Unternehmen bekannt zu machen. Zum besseren Verständnis des Marketing-Mix-Konzepts geben wir Ihnen ein paar Beispiele.

Was sind die 4 Ps?

Marketing ist ein bisschen wie Kochen: Um ein köstliches Gericht zu erhalten, muss man die richtigen Zutaten sorgfältig aufeinander abstimmen. Eine Prise zu viel oder eine Prise zu wenig kann eine Mahlzeit ruinieren. Auch in Ihrem Marketingansatz benötigen Sie die richtig dosierte Grundzutaten für einen guten strategischen Marketingplan.

Diese Zutaten werden als die 4 Ps bezeichnet: Produkt, Preis, Promotion und Place. Indem Sie diese sorgfältig ausbalancieren, kreieren Sie einen schmackhaften Marketing-Mix, der dafür sorgt, dass Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung gut abschneidet.

4ps des marketing mix, sortlist

Das Konzept der 4 Ps wurde erstmals in den 1940er Jahren von Harvard-Professor James Culliton entwickelt. Sie wurden später vom französischen Professor Edmund Jerome McCarthy perfektioniert und schließlich dank Philip Kotler in den 1960er Jahren richtig populär.

Ein Marketing-Mix, der auf den 4 Ps basiert, war ein revolutionäres Konzept. Warum? Zum ersten Mal konzentrierte sich die Kommunikation auf die Lösung von Kundenproblemen und nicht auf das Zeigen und Erzählen der internen Prozesse von Unternehmen.

P wie Produkt: Um welche Art von Produkt handelt es sich?

Ihr Produkt ist die wichtigste Zutat im Marketing-Mix. Etwas zu verkaufen, für das es keine Nachfrage gibt, ist selbst mit dem besten Marketing-Mix eine sinnlose Aufgabe. Egal, ob es sich um ein physisches Produkt oder eine Dienstleistung wie eine Versicherung handelt, stellen Sie sicher, dass Sie sich abheben. Machen Sie etwas, was niemand auf dem Markt macht oder machen Sie es besser als das, was bereits auf dem Markt existiert.

Stellen Sie sich also die folgenden Fragen:

  • Was leistet mein Produkt oder meine Dienstleistung, was sonst niemand auf dem Markt tut?
  • Inwiefern ist mein Produkt oder meine Dienstleistung besser als die Konkurrenz?
  • Warum sollten Verbraucher:innen für mein Produkt oder meine Dienstleistung mehr bezahlen als für die Konkurrenz?

Nehmen Sie zum Beispiel Airbnb. Airbnb versammelt derzeit mehr als 7 Millionen Unterkünfte auf seiner Plattform und ist damit eine starke Konkurrenz für klassische Hotels. Aufenthalte auf Airbnb sind nicht nur günstiger, sondern Sie finden auch viele inspirierende und einzigartige Orte zum Schlafen. Klare Vorteile, die sich auch im Marketing gut ausspielen lassen, wie Sie in diesem YouTube-Video sehen können:

P wie Preis: Zu welchem Preis soll das Produkt verkauft werden?

Die größte Herausforderung für ein Unternehmen ist es, einen Preis zu finden, der für die Verbraucher:innen attraktiv ist und der es erlaubt, einen akzeptablen Gewinn zu erzielen. Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen, wie z. B.:

  • Preise der Mitbewerber
  • Die Kosten für Material und Produktion
  • Marktschwankungen
  • Angebot und Nachfrage

Fragen Sie sich Folgendes:

  • Wollen Sie als die hochwertige, aber auch teure Option für ein begrenztes Publikum bekannt sein?
  • Oder wollen Sie als die erschwingliche Option für die breite Masse bekannt sein?

Die erste Option bedeutet in der Regel höhere Gewinne, aber geringere Umsätze, während die zweite Option in der Regel höhere Umsätze, aber geringere Gewinnspannen bedeutet.

Ein Beispiel für den Preis ist Tomorrowland. Laut Recherchen ist Tomorrowland das drittteuerste Musikfestival in Europa und sogar das teuerste in Bezug auf die Anzahl der Tage. Diese Kosten tun der Beliebtheit des Tanzfestivals jedoch keinen Abbruch. Die 400.000 Tickets waren in weniger als einer Stunde ausverkauft. Woran liegt das? Wegen des einzigartigen Erlebnisses sind die Verbraucher:innen bereit, hohe Preise zu zahlen.

P wie Promotion: Wie machen Sie auf Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung aufmerksam?

Dies ist mit Abstand das spaßigste P. Promotion umfasst Konzepte wie Markenbekanntheit, Influencer:innen, Direktmarketing, Social-Media-Marketing, Sponsoring, Messen, Broschüren, Flyer, Plakate, etc. Auch Öffentlichkeitsarbeit, wie z. B. Pressemitteilungen, fallen in diese Rubrik. Kurz gesagt, jede Interaktion, die Verbraucher:innen mit Ihrem Unternehmen haben. Außerdem erfordert dieses P viel Kreativität: Wie kann man die Aufmerksamkeit der potenziellen Kund:innen immer wieder auf sich ziehen?

Beantworten Sie sich diese Fragen:

  • Möchten Sie, dass Ihr Unternehmen als spielerisch und ansprechbar wahrgenommen wird?
  • Wollen Sie als geschäftsmäßig und professionell wahrgenommen werden, oder etwas ganz anderes?

So oder so, Ihre Markenpersönlichkeit sollte sich in jeder Kommunikation widerspiegeln, die Sie in die Welt hinausschicken.

„The Epic Split“, der weltberühmte Werbespot von Volvo mit Jean-Claude Vandamme, wurde auf Youtube 110 Millionen Mal angesehen. Eine einzigartige Möglichkeit, die Stabilität und Präzision der Volvo-Dynamiklenkung zu demonstrieren.

P wie Place: Wo werden Sie Ihr Produkt verkaufen?

In der Immobilienbranche zählen nur 3 Dinge: Lage, Lage und Lage. Im Marketing ist es ebenfalls entscheidend, wo Sie Ihr Produkt verkaufen.

Coca-Cola kühlschrank

Vor nicht allzu langer Zeit bedeutete dies in erster Linie einen physischen Standort. Die ikonische Coca-Cola-Verpackung zum Beispiel sorgte dafür, dass ein dehydrierter Verbraucher in den örtlichen Laden gehen und die Dose mit der Limonade sofort erkennen konnte.

Heute sind die Dinge ein wenig komplexer. Die Online-Welt ist heute wichtiger als die physische. Warum? Während die Reichweite in einem Geschäft noch auf die unmittelbare Umgebung beschränkt ist, kann man online sehr schnell die ganze Welt erreichen.

Vor als 30 Jahren gab es Amazon noch nicht. Mittlerweile verzeichnet der Online-Shop mehr 448 Millionen Besuche im Monat und beherbergt über 229 Millionen Produkte. Was ist das Geheimnis dieses Unternehmens? Physische Geschäfte müssen Entscheidungen treffen. Sie können nur begrenzt Ware anbieten. Amazon tut das nicht, sie können alles an einem Ort vertreiben. Außerdem gehört zu den ersten Unternehmen weltweit, das diesen Vorteil erkannte.

Stellen Sie sich also die folgenden Fragen:

  • Wie kann ich es für Kund:innen einfacher machen, mein Produkt zu finden?
  • Sind physische Standorte ein Mehrwert oder nicht?

3 extra Ps

Obwohl im Laufe der Jahre viele Variationen des Marketing-Mix gekommen und gegangen sind, ist das Modell von Booms und Bitner aus dem Jahr 1981 bis heute das populärste. 

Sie haben die klassischen 4 Ps um 3 neue Ps ergänzt, die noch besser für die heutigen Bedürfnisse geeignet sind.

Physisches: Was ist für die Kund:innen greifbar?

Von einem Bürogebäude, über ein Wartezimmer, ein Angebot, eine Visitenkarte, eine Website bis hin zur Firmenkleidung. Diese Faktoren bestimmen auch, wie Kund:innen Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung wahrnehmen und bewerten. Stellen Sie also sicher, dass diese physischen Tests mit dem Rest Ihres Marketing-Mixes im Einklang stehen.

Personal: Mit wem werden Ihre Kund:innen zu tun haben?

Ihre Mitarbeitenden haben einen besonderen Einfluss darauf, wie Kund:innen Ihr Unternehmen und Ihr Produkt sehen. Verkäufer:innen oder Kundenbetreuer:innen, aber auch Rechtsanwälte oder Friseure -das sind die Menschen, die die Qualität der Dienstleistung maßgeblich bestimmen.

Sie sind das Gesicht Ihrer Organisation und die Kund:innen beurteilen sie nach ihrer Freundlichkeit, ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten. Deshalb ist es klug, wenn Sie als Unternehmen Ihre Mitarbeitenden gut schulen. Schließlich strahlt die interne Kultur eines Unternehmens auch nach außen: Kommen Ihre Mitarbeitenden mit einem Lächeln zur Arbeit?

Wenn das so ist, werden die Kund:innen das garantiert auch so empfinden.

freundliches personal als teil eines guten marketing-mix

Prozess: Ist der Kaufprozess benutzerfreundlich?

Wenn man ein Produkt oder eine Dienstleistung kauft, durchläuft man einen Prozess. Haben Sie einen benutzerfreundlichen Webshop? Oder müssen Kund:innen in einen Ausstellungsraum gehen?

Je reibungsloser dieser Prozess abläuft, desto besser sind die Chancen auf zufriedene Kund:innen. Eine unübersichtliche Navigation auf Ihrer Website oder eine lange Wartezeit an der Kasse wirkt sich negativ auf das Kundenerlebnis aus. Um herauszufinden, wie der Checkout-Prozess funktioniert, können Sie die folgenden Fragen stellen:

  • Welche Schritte sollten meine Kund:innen unternehmen, um einen Kauf zu tätigen?
  • Was sollten meine Kund:innen tun, wenn sie eine Frage oder eine Beschwerde haben?
  • Was sind die Engpässe in der Customer Journey?

Zalando zeichnet sich nicht nur durch das riesige Sortiment und die schnellen Lieferzeiten aus, sondern auch dadurch, dass das Kundenerlebnis so nahtlos wie möglich gestaltet wird. Die Informationen auf der Website sind übersichtlich und leicht zu finden. Die Bezahlung ist einfach und Kund:innen können per Chat Fragen stellen, die schnell beantwortet werden.

screenshot zalando
Alles wichtige auf einen Blick

Hin zu einem digitalen Marketing-Mix

Die 4 Ps wurden im analogen Zeitalter entwickelt. Und während der digitale Marketing-Mix weitgehend den gleichen Prinzipien folgt wie der traditionelle Marketing-Mix, gibt es auch deutliche Unterschiede. Deshalb geben wir den 4 Ps eine moderne Wendung: die 4 Ks.

Kundenlösung: Welches Problem lösen Sie für Ihren Kund:innen?

Dabei stehen weniger die Stärken des Produkts als vielmehr der Nutzen für die Kund:innen im Vordergrund. Carglass überzeugt seine Kund:innen mit Vorteilen wie z.B. kein Papierkram, wo es ihnen am besten passt und 5-Minuten-Reparaturen.

Kosten für die Verbraucher:innen: Welche Kosten haben diese zu tragen?

Die klassische Preiskalkulation basiert auf dem Preis, den Sie als Produzent verlangen, wie viele Kosten Ihnen entstehen und wie hoch Ihre Gewinnspanne ist. Entscheidend ist aber auch, dass Sie sich in Ihre Kund:innen einfühlen und an die Kosten denken, die sie zu tragen haben. Denken Sie an die Kosten für die Anfahrt zu Ihrem Geschäft oder die jährlichen Wartungskosten.

Kommunikation: Wie sprechen Sie mit den Kund:innen?

Bisher wurde nur Promotion- oder Push-Marketing betrachtet: Werbebotschaften, die einseitig an die Konsument:innen geliefert werden. Eine Form des Marketings, die nicht mehr ausreichend ist. In einer Welt, in der jeder nach Aufmerksamkeit schreit, fallen diejenigen auf, die zuhören. In diesem Sinne spielt das K der Kommunikation. Hier beginnt das Gespräch mit den Kund:innen. 

Wussten Sie, dass 67% der Verbraucher:innen soziale Medien für den Kundenservice nutzen?

Komfort: Ist es einfach, Ihr Produkt zu finden und zu kaufen?

Vor ein paar Jahren war es noch völlig normal, auf ein online bestelltes Produkt ein paar Tage zu warten. Wenn Sie heute nicht innerhalb von 2 Tagen liefern, qualifizieren Sie sich nicht als Unternehmen. Kundenfreundlichkeit steht daher an erster Stelle. Als Unternehmen müssen Sie sich zu 100% auf superschnelle Durchlaufzeiten und 24/7-Erreichbarkeit konzentrieren.

Aromatisieren Sie Ihren Marketing-Mix

Jetzt, wo Sie mehr über die 7 Ps des Marketings und die 4 Ks für digitale Vielfalt wissen, sollten Sie nicht vergessen, sie alle in Einklang zu bringen. Wie ein versierter Küchenchef kreieren Sie einen köstlichen Marketing-Mix, der sicherstellt, dass Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung die richtigen Kund:innen findet, die zu einem wettbewerbsfähigen Preis kaufen.

Sie finden es schwierig, einen Marketing-Mix zu erstellen? Falls ja, hat Sortlist die richtigen Marketingagenturen, um zu helfen.

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