Sind Googles Smart-Shopping-Kampagnen wirklich smart?
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Sind Googles Smart-Shopping-Kampagnen wirklich smart?

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Sind Sie ein Online-Shopper oder unterstützen Sie die lokalen Retailer? Hat sich Ihr Shoppingverhalten verändert, gerade auch in Zeiten der Pandemie? Eines ist während dieser Zeit wahrscheinlich klar geworden: Wir alle verbringen mehr Zeit vorm Computer, Tablet oder dem Handy. E-Commerce hat in den letzten Jahren einen Boom erlebt. Deswegen scheint Smart Shopping nur die nächste logische Konsequenz.

Doch was genau ist Smart Shopping? Wie funktioniert das und welche Erfahrungen machen Verbraucher damit? Das alles erklärt unser Beitrag.

Intelligentes Shopping

Wir befinden uns im Technologiezeitalter. Dennoch bleiben viele Kunden dem Einkauf im Geschäft vor Ort weiterhin treu. Klar, die Einkäufe des täglichen Bedarfs machen wir schon noch beim Supermarkt unseres Vertrauens, aber selbst bei Rewe, Aldi und Co. halten technische Entwicklungen Einzug.

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Die ShoppingmöglichkeitenderZukunft werden durch neue Geräte und Technologien erweitert. Die Art des Einkaufens verändert sich analog und erleichtert den alltäglichen Lebensmitteleinkauf. Schlange stehen war gestern.

IKEA hat es vorgemacht und neuerdings verzichten sogar Supermärkte auf Kassen. Lieferdienste bringen die gewünschte Ware direkt ins Haus und sogar das abendliche Menü wird portionsgerecht und mit Kochanleitung an die Tür gebracht.

Intelligente Einkaufsplanung: Der handgeschriebene Einkaufszettel hat ausgedient. Heute oder in naher Zukunft übernehmen das intelligente Haushaltsgeräte. Der Kühlschrank denkt mit, es gibt smarte Shoppinglisten.

Googles Nest, Apples Siri oder Amazons Alexa entwickeln sich zu digitalen Helfern zu Hause, die per Sprachbefehl Einkaufslisten schreiben und auch ganz allgemein den Alltag erleichtern, indem sie Gewohnheiten analysieren und sinnvolle Vorschläge machen. Sie erinnern, wenn das Waschmittel zur Neige geht oder schlagen fehlende Zutaten für das gewünschte Gericht vor. Die Systeme der Artificial Intelligence (AI) lernen von unserem Listenverhalten.

Online sind die Google Shopping-Anzeigen als umsatzsteigernde Werbemöglichkeit nicht mehr wegzudenken. Aufgrund des steigenden Erfolgs hat Google seine sogenannten Shopping-Kampagnen kontinuierlich weiter ausgebaut.

Die Anzeigen bestehen aus Produktbildern, -infos und dem dazugehörigen Preis im jeweiligen Online-Shop und erscheinen direkt unter dem eingetippten Suchbegriff auf dem Bildschirm.

Was sind Shopping-Kampagnen?

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Aufgrund des eingegebenen Suchbegriffs zeigen Shopping Ads Ergebnisse an, welche Produktbilder, Produktinformationen, den Händler und den Preis nennen. Diese Daten kommen aus dem MerchantCenter des Händlers.

Dieser kann die Inhalte der Anzeigen anpassen, Preise oder Budgets festlegen. Die EffektivitätderAnzeigen kann durch Tools für die Leistungsmessung und Berichterstellung vom Händler überprüft werden.

Um die Google Shopping-Kampagnen für Ihren eigenen Shop zu nutzen, benötigen Sie ein Google Ads- und Merchant Center-Konto. Damit lassen sich Ads-Kampagnen für Ihre Produktanzeigen erstellen, Shopping-Anzeigen verwalten, optimieren und organisieren und natürlich auch die Performance tracken. Der Kern des Ganzen sind natürlich Ihre Produktdaten, auf die Google Ads zugreift.

Wo ist der Unterschied zu Smart-Shopping-Kampagnen?

Smarte Shopping-Kampagnen vereinfachen die Kampagnenverwaltung, maximieren den Conversion-Wert und erhöhen die Reichweite. Sie sind eine Kombination aus Display-Remarketing-Kampagne und regulärer Shopping-Kampagne.

Smart sind sie deshalb, weil sie die normale Shopping-Kampagne um automatische Anzeigen-Placements und Gebotseinstellungen erweitern. Somit haben Sie weniger Verwaltungsaufwand und können Ihre Produkte oder Ihr Unternehmen netzwerkübergreifend bewerben und vermarkten.

Wie gerade erwähnt, greifen intelligente AI-Systeme von Google auf Ihren Produkt-Feed zu. Sie erstellen verschiedene Ads in verschiedenen Netzwerken und verbreiten diese in den verschiedenen Google-Netzwerken.

Zu diesen Netzwerken gehören zuallererst das Google Suchnetzwerk, weiterhin das Google Displaynetzwerk, Gmail und YouTube. Die Google-Systeme testen unterschiedliche Kombinationen aus den vom Händler bereitgestellten Texten und Bildern. Die relevantesten Anzeigen werden im Anschluss automatisch veröffentlicht und angezeigt.

Vorteile smarter Shopping-Kampagnen

Einfache Optimierung:

Machine Learning kombiniert Ihren bestehenden Produkt-Feed und Ihre Assets. Die Systeme von Google testen verschiedenste Kombinationen und zeigen am Ende diejenigen an, welche die beste Performance erzielen.

Automatische Gebotseinstellung:

Mit Google lassen sich Gebote und Anzeigen-Placements für jede Anzeige automatisieren. So erreichen Sie einen, auf Ihr Budget abgestimmten, maximalen Conversion-Wert.

Einfache Einbindung:

Ihre Smart-Shopping-Kampagne kann auch überDrittanbieter wie WooCommerce oder Shopify erstellt und verwaltet werden. Auch hier ist ein nahtloses Tracking und Marketing möglich.

Voraussetzungen und Anforderungen

Jeder, der über einen Merchant Center-Feed verfügt, kann eine smarte Kampagne erstellen. Im Google Ads-Konto können bis zu 100 smarte Shopping-Kampagnen erstellt werden. Um eine optimierte Leistung zu erhalten, empfiehlt Google eine Zusammenfassung der verschiedenen Kampagnen.

Smarte Shopping-Kampagnen können europaweit in jedem Preisvergleichsportal eingestellt werden. Ihre Anzeigen werden dadurch auf allgemeinen Suchportalen und weiteren Plattformen veröffentlicht, welche mit dem Portal verknüpft sind.

Optimale Nutzung einer smarten Shopping-Kampagne?

Verwendung von Remarketing-Listen

Remarketing oder Retargeting beschreibt die wiederholte Ansprache von Besuchern einer Webseite oder anderer Inhalte. Dabei geht es um die Erfassung und die erneute Ansprache der Nutzer, denen ein Produkt oder eine Marke bereits bekannt ist und deren Kaufbereitschaft dadurch viel höher ist.

Google empfiehlt die Verwendung einer Remarketing-Liste und die ständige Ergänzung dieser um neue Nutzende. Um eine optimale Reichweite zu erzielen, müssen die Listen mindestens 100 aktive Nutzende aus den letzten 30 Tagen und wenigstens einen neuen Nutzenden alle zwei Tage haben, besser aber natürlich mehr.

Das Remarketing-Tool von Google Ads bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Hier die wichtigsten:

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  • Verbesserte Conversion-Rate: Die angesprochenen Nutzenden kennen die Dienstleistungen oder Produkte der Marke bereits. Da sie bereits Interesse entwickelt haben, ist die Conversion-Rate deutlich höher als bei normalen Ad-Kampagnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher der Website tatsächlich kaufen, wenn sie erneut angesprochen werden, liegt laut Statistiken bei ca. 43%.
  • Höheres User Engagement: Werden Nutzende durch Retargeting erneut angesprochen, verbringen sie meist mehr Zeit auf der Seite.
  • Zielgruppenspezifische Werbung: Remarketing-Listen haben viele Gestaltungsmöglichkeiten. So kann die Werbung durch Suchmaschinen präzise ausgerichtet werden. Man kann beispielsweise eine eigene Liste nur für Warenkorbabbrecher erstellen.
  • Hohe Reichweite: Da das Google-Imperium ein Netzwerk von über 2 Millionen Websites und Apps umfasst, ist Google der Marktführer unter den Internet-Suchmaschinen.
  • Gratis Bildervorlagen: Die Anzeigengalerie von Google Ads bietet eine große Auswahl an Bildvorlagen. Damit können Display-Anzeigen für die eigenen Remarketing-Kampagnen unkompliziert und zeitsparend erstellt werden.
  • Smart Bidding: Automatische Gebotsstrategien steuern beispielsweise konversionsbasierte Kampagnen. Damit entsteht die perfekte Balance aus hohen Umsätzen und niedrigen Kosten, bei gleichzeitig minimalem Arbeitsaufwand.
  • Statistiken: Kampagnen-Statistiken liefern einen wichtigen Überblick, zu welchem Preis welche Anzeige ausgeliefert wurde.

Nutzung von Conversion-Tracking bei Smart-Shopping Kampagnen

Mit dem Tracking der Conversion (dt. Umsetzung) lässt sich nachverfolgen, was geschieht, nachdem der Kunde Ihre Anzeige gesehen hat. Es wird für Ereignisse wie Anmeldungen, Telefonkäufe, Onlinekäufe und Ladenbesuche eingesetzt.

So können Sie messen, ob der Klick auf Ihre Produkte oder Anzeigen tatsächlich zum Kauf geführt hat. Die Tracking Tools werden von Google kostenfrei bereitgestellt.

Entdecken Sie einen neuen Kampagnentyp durch Smart Shopping

Shopping-Kampagnen umfassen Smart Shopping Ads, lokale Anzeigen und Display-Anzeigen mit dynamischem Remarketing und Kundengewinnung. Sie werden im Display-Netzwerk von Google veröffentlicht, also auf der Suchmaschine, Gmail oder YouTube.

Analysieren Sie die Leistung Ihrer Shopping Ads

Aufgrund von Kennzahlen wie Conversion und Return on Advertising Spend (ROAS) lässt sich die Performance der Shopping Kampagne beurteilen. So kann man sehen, ob die eigenen gesetzten Ziel-ROAS oder Conversion-Rates erreicht wurden oder ob hier noch Luft nach oben für Optimierungen ist.

Google stellt auch vordefinierte Berichte zur Verfügung, mit denen man nach Produktattributen wie Produkttyp, Kategorie oder benutzerdefinierten Begriffen filtern kann. Berichte zu Klickanzahl, Impressionen und Conversion sind bei Google ebenfalls verfügbar.

Wie sind die Smart Shopping Erfahrungen der Nutzenden mit?

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Mit Google Smart Shopping-Kampagnen kann man AI bzw. maschinelles Lernen selbständig nutzen, denn Google verknüpft die Shopping-Kampagnen im eigenen Display-Netzwerk mit intelligentem Banner-Remarketing.

Wer schon Erfahrung mit Standard Shopping-Kampagnen gesammelt hat, sollte die Möglichkeit der Smart-Shopping Anzeigen unbedingt ausprobieren. Zu beachten ist jedoch, dass Suchanfragen, Placements und Assets im Verborgenen bleiben. Smart Shopping-Kampagnen von Google oder anderen Anbietern sind sozusagen eine Black Box.

Es wird vorausgesetzt, dass der Nutzer den Algorithmen von Google und Co. vertraut. Auch ein Eingreifen in die Optimierung, also zum Beispiel SEO, Suchbegriffe und zielgerichtete Ad-Steuerung ist nicht möglich.  Es lässt sich auch nicht nachverfolgen, welche Kanäle die Conversions produzieren und welche nicht.

In den Standard-Kampagnen lässt sich über einen Purchase Funnel die Performance steigern. Im Setup der normalen Kampagne können dafür verschiedene Prioritäten oder Keywords genutzt werden, die den Nutzerfluss auf den eigenen Shop lenken.

So kann man auch gezielt Produktgruppen oder Brands ansteuern. Über Smart-Shopping-Kampagnen lässt sich das nicht abbilden, da Google hier die Stellschrauben übernimmt.

Damit Smart-Shopping-Kampagnen überhaupt zum Leben erwachen, benötigt man unbedingt Remarketing-Listen. Google nutzt dabei sämtliche im Konto angelegten Listen, wodurch eine zielgerichtete Ansprache von Kunden unmöglich wird.

So ist eine besondere Behandlung treuer Kunden nicht möglich, Neukunden können nicht identifiziert werden und Nutzer, die trotz vollem Warenkorb doch nicht kaufen, können im Nachgang nicht nochmals angesprochen werden.

Bringen die Smart-Shopping-Kampagnen dann überhaupt einen Vorteil im Wettbewerb?

Leider lautet die Antwort „nein“. Shopping Kampagnen mit Machine Learning werden zwar bevorzugt, jedoch hat dies auf die Wettbewerber untereinander keinen Einfluss. Entscheidend ist noch immer die Produktrelevanz zur Suchanfrage und die Qualität des Datenfeeds.

Pflegt und optimiert man selbständig die Kampagnen und Produktdaten, wird es keinen Unterschied zu den smarten Kampagnen geben.

Auf kurz oder lang pegeln sich die smarten Kampagnen auf dasgleiche Performance-Level ein. Man muss also abwägen.  Möchte ich meine Daten selbständig pflegen und somit zielgerichteter Kunden ansprechen oder überlasse ich das der Automatisierung durch intelligente Software?

Diese braucht etwas länger und ich muss der oben beschriebenen Black Box vertrauen, verspricht jedoch auch für mich selbst einen geringeren Aufwand. Wenn Sie noch zögern, welche Wahl für Sie die richtige ist, können Sie sich von einer Marketingagentur beraten lassen.

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