Der Instagram-Algorithmus einfach erklärt
Social Media

Der Instagram-Algorithmus und seine Bedeutung für Creator

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Instagram ist ein bedeutender Player im Bereich Social Media. Immer mehr Unternehmen setzen Influencer-Marketing ein und arbeiten mit einem Content Creator zusammen. Um die höchstmögliche Reichweite eines Psost zu erhalten, sind Kenntnisse über den Instagram-Algorithmus notwendig. 

In diesem Sortlist-Artikel befassen wir uns kurz damit, was machen und stellen Instagram vor. Dann schauen wir uns ausführlich an, wie der Instagram-Algorithmus funktioniert und welche Faktoren ihn beeinflussen. Denn nur wer den Algorithmus versteht, kann ihn sich zu Nutze machen.

Kurze Erklärung: Instagram Algorithmus

Instagram

Instagram ist ein werbefinanziertes soziales Netzwerk für Fotos und Videos, das seit 2010 online ist. Seit 2012 gehört es neben Facebook zu Meta (damals ebenfalls Facebook). Wer möchte kann seine Beiträge mit einem Klick auf beiden Plattformen gleichzeitig posten. 

Die User von Instagram sind im Schnitt jünger als die von Facebook. Die Anzahl der Nutzer weltweit beträgt mehr als 1 Milliarde. 

Instagram-Algorithmus

Ein Algorithmus ist eine Anweisung, mit bestimmten Daten in einer gewissen Weise zu verfahren. 

Mittels eines Computerprogramms wird dieser Algorithmus bei Instagram umgesetzt und bestimmt, welche Beiträge wie oft und in welcher Reihenfolge angezeigt werden. Instagram und andere Social-Media-Kanäle geben nicht im Einzelnen bekannt, welche Anweisungen ihrem Algorithmus zu Grunde liegen.

Welche Faktoren beeinflussen den Instagram-Algorithmus?

Im Einzelnen wird der Instagram-Algorithmus nicht veröffentlicht, aufgrund von Erfahrungen der User lassen sich jedoch einige Rückschlüsse ziehen. 

Im Jahr 2016 gab es eine große Umstellung des Algorithmus. Zuvor war er umgekehrt chronologisch gewesen, hat also das Neueste zuerst gezeigt und danach alles andere, ohne weitere Gewichtung. Seit der Umstellung wird die Reihenfolge nicht nur durch die Zeit der Veröffentlichung, sondern auch durch weitere Faktoren beeinflusst. Social-Media-Agenturen haben umfangreiches Wissen über diese Faktoren und können Ihnen bei Ihrer Kampagne helfen.

Faktor Beziehung 

Der Instagram-Algorithmus priorisiert Posts von Menschen, denen Sie nahestehen. Damit sind Familie und Freunde aus Ihrem richtigen Leben ebenso gemeint, wie Personen aus dem Internet, die Sie mögen. Die Posts von Menschen, denen Sie sich verbunden fühlen, werden Ihnen eher angezeigt als die von Unbekannten.

Jetzt fragen Sie sich sicher, woher die Plattform Wissen über Ihre Beziehungen hat, denn anders als bei Facebook wird der Verwandtschafts- und Beziehungsstatus bei Instagram nicht abgefragt. Doch wer die Kontakte aus seinem Telefonbuch oder von Facebook synchronisiert, gibt auf diesem Wege viele Informationen preis.

Darüber hinaus zieht die Plattform Rückschlüsse aus Ihren Interaktionen. Wenn Sie nach einer Person suchen, mit ihr chatten oder sich gegenseitig liken, geht das Netzwerk davon aus, dass Sie diese Person mögen.

Für unbekannte Creator ist dieser Faktor eher negativ, da sie darauf angewiesen sind, auch User zu erreichen, die sie nicht kennen.

Faktor Häufigkeit

Je öfter jemand online ist und durch den Feed scrollt, desto mehr Beiträge sieht er. Für Menschen, die weniger online sind, wird der Instagram-Algorithmus stärker tätig und wählt die Posts restriktiver aus. 

Bei Usern, die oft online sind, wird der Feed demnach chronologischer. Bei sehr häufiger Nutzung wird womöglich sogar jeder neue Beitrag von einem abonnierten Creator und anderen abonnierten Personen angezeigt.

Faktor Zeitpunkt

Es hört sich wie ein Widerspruch zu der Abkehr von der umgekehrten Chronologie an, genau genommen ist es jedoch keiner: Der Instagram-Algorithmus zeigt Ihnen bevorzugt die neuesten und demnach aktuellsten Posts

Seit der Änderung des Instagram-Algorithmus im Jahr 2016 ist der Zeitpunkt nur noch einer der Faktoren, allerdings einer, den Creator unbedingt berücksichtigen sollten. Je nach Art der Zielgruppe sollten die Arbeits- und Freizeitzeiten derselben berücksichtigt werden. Gepostet wird zu der Zeit, wo erfahrungsgemäß die meisten online sind oder kurz davor.

Faktor Abonnenten

Dieser Faktor ist der Liebling der Creator. Je mehr Abonnenten sie haben, desto ernster nimmt Instagram sie und desto öfter werden sie gezeigt. Allerdings kommt es auch darauf an, ob die Abonnenten aktiv sind und die Beiträge liken und kommentieren. Aus diesem Grund ist für Creator eine Pflege der Abonnentenliste ratsam, bei der die inaktiven Follower entfernt werden. 

Faktor Nutzung

Je mehr Inhalte ein User durch häufige Nutzung gesehen hat, desto tiefer dringt er vor. Das kann so weit gehen, dass alle Inhalte des eigenen Feeds quasi aufgebraucht sind. In diesem Fall schlägt der Instagram-Algorithmus Posts vor, deren Creatorn man noch nicht folgt.

Für Creator ergibt sich so die Chance, neue Follower zu bekommen. Allerdings ist das ein Faktor, der nicht aktiv beeinflusst werden kann.

Faktor Interesse

Je länger der User auf dem Post verharrt, desto höher ist sein Interesse. Was im Feed einfach hochgeschoben wird, ist nicht so wichtig wie das, was der Nutzer anschaut, mit Like versieht und teilt. 

Creator wissen, dass sie interessanten Content liefern müssen, sonst haben sie generell keine Chance, in Social Media erfolgreich zu sein. Die Chancen stehen deutlich höher, ein bekannter Influencer zu werden, wenn die Posts für möglichst viele Menschen interessant sind.

Um Interesse zu erzeugen ist unter anderem die Wahl des Thumbnails wichtig, welches von einem Video als Erstes zu sehen ist, bevor es abgespielt wird. Außerdem spielt die Wahl der Hashtags und des Begleittextes eine Rolle. 

Im weitergehenden Sinn ist der Faktor “Interesse” ein Oberbegriff für alle oben genannten Faktoren. Interesse ist auch der zugrunde liegende Faktor beim Abonnieren der Verwandtschaft oder der Lieblingsstars. Das Interesse führt zu häufiger Nutzung und zum Abonnieren. Es führt auch dazu, mehr zu klicken, zu teilen und zu liken. 

Kritik am Instagram-Algorithmus

Achtung, Bubble!

seifenblasen

All die genannten Faktoren führen dazu, dass der Instagram-Algorithmus ganz bestimmte Posts im Feed zeigt. Je mehr er über den User lernt, desto spezifischer wählt er aus. Diese Arbeit macht der Instagram-Algorithmus ganz unauffällig im Hintergrund.

Nach und nach geraten Nutzer immer stärker in eine “Bubble”. Er steckt in einer Blase von Informationen, die durch den Instagram-Algorithmus gefiltert sind. Das betrifft nicht nur politische Denkweisen, sondern jegliche Vorlieben und Interessen. 

Der Instagram-Algorithmus und seine Kollegen in den anderen Social Media werden für die Bubble-Bildung stark kritisiert. Inzwischen werden große Anstrengungen unternommen, damit Nutzer beispielsweise nicht in einer Bubble von Fake-News gefangen sind.

Shadowban & Co. – Der geheime Instagram-Algorithmus

Ein großer Kritikpunkt ist die mangelnde Transparenz. Der Instagram-Algorithmus wählt nach den oben genannten Faktoren aus, allerdings wissen wir nicht genau, in welcher Gewichtung oder welche weiteren Faktoren es womöglich gibt. 

Immer wieder vermuten Creator einen Shadowban bei sich, also eine Nichtberücksichtigung beim Instagram-Algorithmus, ohne dass sie wüssten warum und wieso. Da die Plattform sich kaum in die Karten schauen lässt, können Betroffene eines möglichen Shadowbans sich nicht zur Wehr setzen. Instagram bestreitet dieses Ghost Banning und betont, nur Nutzer zu sperren, die die Richtlinien verletzen, worüber diese jedoch in Kenntnis gesetzt werden.

Der Instagram-Algorithmus und seine Vorteile beim Targeting

Macht Instagram ein Interesse an Musik aus, bekommt der User viele Posts zu diesem Thema. Schaut der Nutzer viele Katzenvideos an, bleiben Hunde außen vor. Abonniert der Mensch viele Accounts, die Kochrezepte posten, gibt es womöglich keine Autorennen in seinem Feed. 

Marketer machen sich den Algorithmus beim Targeting von bezahlten Werbeanzeigen auf Instagram zu Nutze. Schließlich möchte der Produzent von Kochzutaten gerne die Hobbyköche ansprechen. Der Händler von Katzenfutter möchte seine Werbung nicht den Hundebesitzern präsentieren.

Gegen Bezahlung können Sie Beiträge auch promoten lassen. Wenn es um Videos geht, in denen Markenbildung betrieben oder ein Produkt präsentiert wird, erfolgt das Targeting nach den gleichen Kriterien wie bei sonstiger Online-Werbung. Die Zielgruppe lässt sich sehr fein einstellen, der Instagram-Algorithmus erfüllt seine Arbeit und liefert entsprechend der Kriterien aus.

Business-Account mit Insights

Unternehmen präsentieren sich bei Instagram mit einem Unternehmensprofil. Creator oder Influencer, die mit Instagram Geld verdienen, haben im Normalfall ebenfalls einen Business Account

So ein Business Account ist schnell eingerichtet und kostet nichts. Der große Vorteil ist, dass er Zugriff auf die Insights gewährt, also tiefer gehende Informationen über die Personen, die mit den Posts des Unternehmens interagiert haben. Die Auswertung dieser Details und die Anwendung der daraus gewonnenen Erkenntnisse birgt das Potenzial für mehr Erfolg.

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Der Nachteil eines Unternehmensprofils ist, dass es gepflegt werden will, sonst ist es eher schädlich als nützlich. Wie wir ja schon gelernt haben, merkt sich der Instagram-Algorithmus alles. Er merkt also auch, wenn eine Firma ihr Profil vernachlässigt und dort nichts postet. Deshalb sollten Sie sich gut darum kümmern oder sich professionell beraten lassen

Die Reichweite steigern: Zusammenarbeit von Unternehmen und Influencern

Nun haben wir schon so einiges darüber erfahren, wie der Instagram-Algorithmus funktioniert. Die Frage ist nun, wie dieses Wissen konkret für Werbeaktionen von Unternehmen in Zusammenarbeit mit einem Influencer eingesetzt werden kann. Hier können Agenturen für Influencer-Marketing Ihnen helfen. Eine Kooperation kann sich in jedem Fall für Sie lohnen, egal, was Sie vermarkten möchten.


Annabelle Knappe, Teamlead Product & Marketing der Influencer-Agentur Reachbird

Es gibt viele „Instagram Brands“, die durch Influencer Marketing groß geworden sind. Daneben gibt aber auch viele Marken, die jetzt erst das Influencer Marketing für sich entdecken und der Zug ist noch nicht abgefahren. Für jede Branche und für jede Nische gibt es den passenden Influencer oder auch die passenden Influencer.


Die Berücksichtigung der Erkenntnisse, die Sie durch die Auswertung der Insights gewonnen haben, ist eine wichtige Grundlage, um mehr Reichweite zu erlangen.

Wir geben an dieser Stelle einige Tipps, die Sie in Zusammenarbeit mit einem Influencer konkret umsetzen können.

6 Tipps zur Kooperation mit Influencern

  1. Das A und O sind gute Inhalte, das kann nicht oft genug gesagt werden
  2. Hintergrundinformationen über Ihr Produkt helfen dem Influencer
  3. Gewinnspiele sind sehr beliebt, sie engagieren die Nutzer und machen auf Produkte und Marken aufmerksam
  4. Das Gleiche gilt für Umfragen und Rätsel, der Instagram-Algorithmus merkt es sich, wenn viele Leute mitmachen
  5. Helfen Sie dem Creator bei der Wahl von Hashtags, die für Ihr Produkt relevant sind
  6. Vielleicht drehen Sie ein Instagram-Video mit einem Influencer direkt in Ihrer Firma

Abschließende Worte

Unser Artikel kann nur einen kleinen Einblick in den Instagram-Algorithmus geben, denn er ist sehr komplex und unterliegt darüber hinaus Änderungen. Um am Ball zu bleiben, müssen Unternehmen viel recherchieren, experimentieren und Erfahrungen sammeln. 

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